top of page

Suchergebnisse

109 Ergebnisse gefunden mit einer leeren Suche

  • Zeichnen gegen die Angst – wie Kunst mir hilft, Vertrauen zu finden

    End the Stigma: Warum wir über Angst sprechen müssen Thema: Umgang mit Ängsten durch kreativen Ausdruck   Lesedauer:  ca. 8 Minuten   Fokus:  Zukunftsangst, Verlustangst, Geldsorgen, Autofahrangst   Methoden:  Schreiben, Zeichnen, ABCD-Modell, Akzeptanz   Ziel:  Angst verstehen, annehmen und transformieren – mit Zeichnen gegen Angst  als kreativer Weg zur Selbsthilfe Angst kennt jede:r – sie zeigt sich in Geldsorgen, Zukunftsangst oder dem Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. Doch was, wenn du ihr statt Weglaufen etwas entgegensetzt? Ich habe gelernt, meine Ängste zu zeichnen, zu schreiben und dadurch Stück für Stück Vertrauen zu finden. Kunst wurde für mich nicht nur Ausdruck, sondern Selbsthilfe. Und genau darum geht es in diesem Text: um den Mut, Angst sichtbar zu machen – Strich für Strich. Inhaltsverzeichnis: 1. Die vielen Gesichter der Angst – wie sie sich zeigt und was sie will 2. Schreiben & Zeichnen als Anker: Kreative Wege aus der Angst 3. Wenn die Angst mitfährt – eine Autofahrt zurück ins Vertrauen 4. Der psychologische Blick: Kreislauf der Angst & das ABCD-Modell erklärt 5. Zeit für die Angst: Warum Akzeptanz der Wendepunkt ist 6. End the Stigma: Warum wir über Angst sprechen müssen 7. Versöhnung & Vertrauen – was Kunst über Mut lehrt 8. Fazit: Zeichnen gegen Angst als kreative Selbsthilfe 1. Die vielen Gesichter der Angst – wie sie sich zeigt und was sie will Angst ist kein Fremder in meinem Leben. Sie hat viele Gesichter – manche laut, manche leise. In den letzten Monaten bin ich durch sämtliche Ängste gegangen: die Autofahr-Angst , die Ich-schaff-das-alles-nicht-Angst , die Angst um meine Mom und natürlich die allgegenwärtige Ich-verlier-die-Kontrolle-Angst . Was mir geholfen hat? Das Schreiben meiner Morgenseiten – und vor allem: die Kunst. 2. Schreiben & Zeichnen als Anker: Kreative Wege aus der Angst Oh je, was würde ich nur ohne meine täglichen Schreibeinheiten tun? Sie beruhigen mich, geben meinen Gedanken Raum, schaffen Ordnung, wo Chaos war. Hier darf alles sein, was ich nicht laut ausspreche – Sorgen, Ängste, Zweifel, Fragen. Und manchmal, ganz zwischen den Zeilen, tauchen auch Antworten auf. Und dann sind da meine Mini-Me’s  – kleine, gezeichnete Versionen meiner selbst, die all das ausdrücken, was Worte manchmal nicht schaffen. Ich zeichne mein Leben, um mein Leben. Und ich liebe es so sehr. In der Psychologie nennt man das „Emotional Processing“ – ein Weg, Gefühle zu verarbeiten, indem man sie sichtbar macht. Für mich ist es keine Methode, sondern pures Überleben mit Fineliner und Zeichentusche. Angst ist kein Monster. Sie ist zutiefst normal und wenn ich mich ihr stelle (in der Psychologie wird diese Konfrontation "Exposition" genannt), wird sie kleiner. Hier bin ich mit meiner Angst in den Bergen. 3. Wenn die Angst mitfährt – eine Autofahrt zurück ins Vertrauen Im August bekam ich einen Auftrag für einen richtig coolen Job. „Ja!“, schrie mein Herz, „Bist du irre?“, mein Verstand. „Du musst Auto fahren.“ Mit Mitte 20 hatte ich meine Tante belächelt, weil sie die 30 Kilometer Landstraße zu meiner Familie nicht mehr mit dem PKW fuhr. Tja, zwanzig Jahre später kenne ich dieses unangenehme Gefühl. Ich hatte jahrelang Ausreden – ich fahre lieber mit den Öffis, es gibt keinen Rückfahrpieper, .... Schon der Gedanke ans Fahren ließ meinen Magen flau werden. In meinem Kopf war unser Bulli ein 7-Tonner, den ich durch winzige Gassen fahren musste. Ebenso beim Einparken. Mit dem LKW in eine Parklücke, die für einen Smart geeignet war. All dies hielt mich ab, mich hinters Steuer zu setzen und mich meiner Angst zu stellen. Und dann kam Tag X : Meine Mom auf dem Beifahrersitz (ja, auch 47-jährige Frauen brauchen manchmal ihre Mütter – und meine wurde offiziell zur Einparkhilfe ernannt). Sonne, Autobahn, angespannte Muskeln, Herzklopfen. Ich fuhr nach Meißen. Die Gebete um einen Parkplatz direkt vor der Location wurden erhört, und ich durfte einen wundervollen, kreativen Workshop geben. Durchatmen, zurück ins Auto – der Rückweg wartete. Und dann auch noch bei Dunkelheit. Da war sie wieder, meine Angst. Unentspannt fuhr ich auf die Autobahn. Und dann ... unser Bulli! Auf ihn und seine Star-Allüren ist Verlass! Die Öllampe blinkte auf. Also Blinker gesetzt, Ausfahrt genommen, an einer verlassenen Tankstelle gehalten. Laut fluchend, unter telefonischer Anweisung meines Freundes und mit meiner Mutter als Taschenlampen-Assistentin, goss ich Öl nach. Zurück ins Auto, tief durchgeatmet, und in Richtung Leipzig weiter. Verbotenerweise parkte ich schließlich auf dem Aldi-Parkplatz – und atmete zum ersten Mal richtig aus. Völlig erschöpft, aber unfassbar stolz, fiel ich ins Bett. Meine Bestätigung des Tages:  Ich kann alles tun – auch mit Angst. Mit der Angst habe ich es geschafft. Unfassbar stolz nach dem Einparken in Meißen. 4. Der psychologische Blick: Kreislauf der Angst & das ABCD-Modell erklärt Ich habe meine Autofahrangst gezeichnet. Ein Kreislauf aus Trigger → Gedanken → Gefühl → Verhalten. Je mehr ich vermeiden wollte, desto enger wurde der Kreis. Erst als ich ihn sichtbar  machte, wurde er durchlässig. Das nennt man den Kreislauf der Angst  – ein Muster, das wir alle kennen. Sobald wir erkennen, dass es die Gedanken sind, die das Gefühl füttern, entsteht Bewegung. Mehr dazu liest du in meinem Artikel über kognitive Denkfehler  – dort zeige ich, wie unser Denken uns manchmal in die Irre führt und wie du es liebevoll korrigieren kannst. Auch das ABCD-Modell nach Albert Ellis  hilft mir, besonders in Zeiten von Zukunftsangst und Geldsorgen: A (Auslöser):  Ein Auftrag fällt weg. B (Belief):  „Ich schaffe das nie, ich bin gescheitert.“ C (Consequence):  Angst, Enge, Druck. D (Disputation):  „Ich habe schon andere Krisen überlebt – und Kunst ist meine Konstante.“ Diese Modelle sind keine Theorien mehr, wenn man sie zeichnet. Sie werden zu Bildern, Farben, Linien – zu etwas, das atmet. Für mich ist es Kunsttherapie in Selbsthilfeform – ehrlich und ganz ohne Leistungsdruck. Was ist das ABCD-Modell? Das ABCD-Modell stammt von Psychologe Albert Ellis. Es beschreibt, wie unsere Gedanken Gefühle und Verhalten beeinflussen – und wie wir sie durch bewusste Reflexion verändern können. Das ABCD-Modell – Angst verstehen in vier Schritten Schritt Was passiert hier? A – Auslöser Etwas passiert – z. B. du bekommst eine Absage oder musst Auto fahren. B – Belief (Glaube / Bewertung) Du denkst: „Ich schaffe das nicht“ oder „Ich bin gescheitert.“ C – Consequence (Gefühl / Reaktion) Dein Körper reagiert: Angst, Anspannung, Vermeidung. D – Disputation (Hinterfragen) Du prüfst: Ist das wirklich wahr? Gibt es Beweise dagegen? – Und ersetzt den Gedanken durch einen realistischeren, z. B. „Ich habe schon andere Situationen gemeistert.“ 🤍 Wenn du diesen Kreislauf zeichnest, machst du sichtbar, was in dir passiert – und schaffst Raum, um neu zu denken. 5. Zeit für die Angst: Warum Akzeptanz der Wendepunkt ist Am Tag meiner großen Fahrt hörte ich am Morgen einen Satz, der mich seitdem begleitet: „Die Angst liegt immer hinter uns, nicht vor uns.“ Wir fürchten selten, was vor uns liegt – sondern, was einmal war . Ich verlor 2025 meinen geliebten Nebenjob, Aufträge wurden abgesagt oder blieben ganz aus, das Konto war leerer als mir lieb war. Das Jahr war ein Arschloch – ehrlich gesagt. Aber ich zeichnete. Ich ließ die Angst neben mir sitzen. Ich gab ihr Zeit und Farbe. Und irgendwann wurde sie stiller. Anfang Oktober 2025 war ich an der Ostsee im Urlaub. Das Wetter war mies, und ich hatte plötzlich richtig viel Zeit, mich mit meinen Ängsten auseinanderzusetzen. Ein Freund hatte zufällig (obwohl – ich glaube ja nicht an Zufälle) ein Buch dabei: „Angst kocht auch nur mit Wasser“  * von Dan Katz. Dieses Buch hat mich sehr inspiriert – und einige meiner Zeichnungen in dieser Zeit sind dadurch entstanden. 6. End the Stigma: Warum wir über Angst sprechen müssen Angst gehört zum Leben. Sie ist kein Feind, sondern ein Freund, der uns auf etwas hinweist. Wir alle tragen sie: die Angst vor Verlust, Kontrolle, Zukunft. Doch wir leben in einer Gesellschaft, die Stärke mit Angstfreiheit verwechselt. Es gibt kein angstfreies Leben. Es gibt nur den Mut, mit der Angst weiterzugehen. Darüber zu sprechen, zu schreiben, zu zeichnen – ist kein Zeichen von Schwäche. Es ist ein Akt von Menschlichkeit. Wenn wir über unsere Ängste schweigen, vergrößern wir sie. Wenn wir sie sichtbar machen, verlieren sie ihre Macht. Ich schreibe, um das Schweigen zu brechen. Ich zeichne, um zu verstehen. Ich teile, um zu zeigen: Du bist nicht allein. Und ja – manchmal ist die Angst zu laut, zu groß. Wenn sie uns leiden lässt, den Alltag bestimmt oder das Leben eng macht, ist professionelle Unterstützung kein Zeichen von Versagen , sondern von Selbstfürsorge. Therapie, Coaching, ärztliche Hilfe – sie sind Wege, nicht Schwächen. Schreiben und Zeichnen können helfen, Brücken zu bauen – zwischen dem, was wir fühlen, und dem, was wir verstehen. Aber manchmal brauchen wir jemanden, der mit uns darüber spricht. Und das ist vollkommen in Ordnung. 7. Versöhnung & Vertrauen – was Kunst über Mut lehrt Vielleicht war 2025 gar kein verlorenes Jahr. Es hat ordentlich geruckelt und sich neu sortiert. Ich habe einen großartigen Auftrag bekommen, durch den ich mir endlich mein lang ersehntes iPad kaufen konnte – und darf nun auch beruflich digital zeichnen. Ich darf Sandra, meine liebe Bloggerkollegin, mit Illustrationen für ihr Magazin unterstützen und meine Mini-Me's digital umsetzen – passend zum jeweiligen Magazin-Thema. Außerdem gebe ich inzwischen kreative Workshops für Kinder und Erwachsene. All das wäre vielleicht auch so passiert. Aber das Zeichnen hat mir den Weg dorthin erleichtert. Es hat mich getragen – und mich mit meinen Ängsten versöhnt. Vielleicht war es das Jahr, in dem ich lernte, mit der Angst zu leben, statt gegen sie. Heute glaube ich: Angst ist kein Feind. Sie ist eine Einladung, mir selbst zuzuhören. Und Kunst ist die Sprache, in der sie antwortet. Was bedeutet für mich ein selbstbestimmtes Leben?: Mein "Mini-Me" in Digital für die Erstausgabe von Sandra Hoppenz in ihrem Magazin. 8. Fazit: Zeichnen gegen Angst als kreative Selbsthilfe Kunst ersetzt keine Therapie. Aber Zeichnen gegen Angst kann eine sanfte Form der Kunsttherapie-Selbsthilfe sein. Und für mich ist sie ein sicherer Ort, an dem Heilung beginnt –leise, farbig, ungefiltert. Kunst als Angstbewältigung Angst zeigt sich bei jedem anders – und oft findet jede:r den eigenen Weg, mit ihr umzugehen. Ich würde mich freuen, wenn du deine kreative Methode gegen Angst  in den Kommentaren teilst: Schreibst du, malst du, tanzt du, bastelst du? Und wenn du Lust hast, dieses Jahr gemeinsam kreativ zu werden: Mach mit bei meinem Adventskalender Merry heART-mas  – einem kleinen Herzensprojekt voller Farbe, Mut und Vertrauen. Alles Liebe – Karina 🤍 *unbezahlte Werbung

  • Kognitive Denkfehler: 8 alltägliche Denkfallen – und wie du sie meisterst

    Wir alle tappen täglich in Denkfallen – ohne es zu merken. Diese sogenannten kognitiven Denkfehler  beeinflussen, wie wir Entscheidungen treffen, Menschen einschätzen und sogar, wie wir über uns selbst denken. In diesem Artikel zeige ich dir 8 typische Beispiele für kognitive Denkfehler und einfache Wege, wie du sie im Alltag meisterst. Kurz erklärt: Was sind kognitive Denkfehler? Kognitive Denkfehler – auch kognitive Verzerrungen  genannt – sind unbewusste Fehlurteile, die unsere Wahrnehmung und Entscheidungen beeinflussen. Beispiel: Beim sogenannten Bestätigungsfehler  glauben wir bevorzugt Informationen, die unsere Meinung bestätigen – und übersehen widersprüchliche Hinweise. Mini-Tipp:  Suche regelmäßig nach Gegenbeweisen – so trainierst du dein Denken. Inhaltsverzeichnis Was sind kognitive Denkfehler? Definition & einfache Erklärung 8 Beispiele für kognitive Denkfehler im Alltag 1. Schwarz-Weiß-Denken – Warum dein Gehirn Extreme liebt 2. Übergeneralisierung – Wenn eine Erfahrung „immer“ gilt 3. Falsche Schlussfolgerungen – Wie du voreilige Urteile vermeidest 4. Gedankenlesen – Warum du nicht weißt, was andere denken 5. Katastrophisieren – Wenn dein Kopf Worst-Case-Szenarien malt 6. „Sollte“-Sätze & innere Befehle – Wie du dich selbst unter Druck setzt 7. Personalisierung – Warum du Dinge zu oft auf dich beziehst 8. Emotionale Beweisführung – Wenn sich etwas „richtig“ anfühlt, aber falsch ist Kognitive Denkfehler erkennen und verändern – 6 wirksame Schritte Schritt 1: Erkennen – Beobachte deine Denkmuster bewusst Schritt 2: Infragestellen – Prüfe deine Gedanken auf Realität und Beweise Schritt 3: Gedankenanalyse – Woher kommt dieser Gedanke? Schritt 4: Gedanken ersetzen – Formuliere hilfreiche, realistische Alternativen Schritt 5: Entkatastrophisieren – Lerne, Situationen realistisch einzuschätzen Schritt 6: Üben – Trainiere dein Denken im Alltag Praktische Übung: Denke realistisch in 5 Minuten Bonus: Wie du langfristig achtsamer mit Denkfehlern umgehst Fazit Was sind kognitive Denkfehler? Definition & einfache Erklärung Kognitive Denkfehler sind Gedanken, die in ihrer Art verzerrt sind. Sie wecken negative Emotionen, lassen dich schlecht fühlen und beeinflussen dementsprechend auch dein Leben. Denkfehler sind ein zentraler Teil der Kognitiven Verhaltenstherapie , dessen Ziel es ist, Gedanken zu identifizieren, sie zu hinterfragen, um letztendlich neue und somit realistischere Sichtweisen zu entwickeln. Im folgende stelle ich dir 8 häufige kognitive Denkfehler vor: 8 Beispiele für kognitive Denkfehler im Alltag 1. Schwarz-Weiß-Denken  – Warum dein Gehirn Extreme liebt Beim "Schwarz-weiß-Denken" finden wir das "Alles-oder-Nichts-Prinzip". Das bedeutet, eine Person denkt in extremen entweder-oder-Kategorien. Die Welt ist bunt und vielseitig. Beim Schwarz-weiß-Denken fehlen dementsprechend die Graustufen. Beispiel: "Heute regnet es, der Tag ist einfach nur furchtbar." "Meine Ohren stehen ab, ich bin einfach nur hässlich." An diesem Beispiel wird deutlich, dass entweder der ganze Körper inklusive der Ohren schön ist, oder eben alles ist hässlich. 2. Übergeneralisierung  – Wenn eine Erfahrung „immer“ gilt Eine negative Tatsache wird auf das ganze Leben beziehungsweise auf die gesamte Situation übertragen. Beispiel: "Immer muss ich alles machen und du machst gar nichts in der Wohnung. Wir sollten die Beziehung einfach lassen." 3. Falsche Schlussfolgerungen  – Wie du voreilige Urteile vermeidest Die Situation wird nur aus einer Sichtweise betrachtet, ohne eine weitere Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Beispiel: "Meine Freundin hat sich seit einer Woche nicht gemeldet. Ich glaube, sie ist eingeschnappt und möchte es mich spüren lassen." 4. Gedankenlesen  – Warum du nicht weißt, was andere denken Das Gedankenlesen ist ein irrationaler Gedankenprozess, bei dem davon ausgegangen wird, die Gedanken, Absichten und Gefühle des Gegenübers zu kennen, ohne weitere Beweise einzubeziehen. Ganz in dem Sinne: "Ich weiß, was du denkst und so ist es." Kennst du die Geschichte mit dem Hammer von Paul Watzlawicks "Anleitung zum Unglücklichsein"? Es ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Beispiel: "Ich habe meinen Nachbar heute Morgen ganz freundlich gegrüßt und er hat mich nicht mal angeschaut und zurückgegrüßt. Wie unfreundlich. Ich glaube, er kann mich nicht leiden." 5. Katastrophisieren  – Wenn dein Kopf Worst-Case-Szenarien malt Ohne Beweise wird eine Situation als extrem negativ und katastrophal bewertet. Das bedeutet, es wird das Allerschlimmste eintreffen. Beispiel: "Beim Vorstellungsgespräch konnte ich eine Frage nicht richtig beantworten. Sie werden denken, dass ich unfähig für diesen Job bin. Ich bin eine richtige Versagerin und werde nie eine Arbeit finden, die zu mir passt." 6. „Sollte“-Sätze & innere Befehle  – Wie du dich selbst unter Druck setzt Jeder kennt sie, die "ICH MUSS/ ICH SOLLTE-Aussagen. Die Befehlsformen im eigenen Denken beziehen dich auf den inneren Dialog (die innere Stimme), bei denen sich selbst Anweisungen gegeben wird. Oft erscheinen sie in Form von strengen Regeln und hohen Anforderungen, denen man nicht gerecht werden kann. Beispiel: Marie nimmt sich vor: "Ich muss morgen früh ganz zeitig aufstehen, damit ich alles von meiner To-do-Liste schaffe." Wenn sie am Abend den Tag reflektiert und feststellt, dass sie nur einen Teil der Aufgaben erledigt hat, kommen Gedanken wie: "Ich hätte eher aufstehen müssen" oder "Ich muss schneller arbeiten und darf nicht so lange Pausen machen. Ich bin eine Versagerin und schaffe es nicht, meinen Tag perfekt zu strukturieren." 7. Personalisierung  – Warum du Dinge zu oft auf dich beziehst Eine Person bezieht alles Negative auf sich selbst, ohne positive Dinge zu berücksichtigen. Beispiel: "Meine Tochter ist so traurig, weil ich ihr heute Früh das falsche Frühstück mitgegeben habe. Ich bin eine schlechte Mutter." 8. Emotionale Beweisführung  – Wenn sich etwas „richtig“ anfühlt, aber falsch ist Die Gefühle und Emotionen einer Person dienen als Beweis für die Richtigkeit einer negativen Annahme oder Überzeugung, unabhängig von der Realität. Das bedeutet, dass was gefühlt wird, wird auch als wahr angenommen. Beispiel: Lisa denkt: "Ich fühle mich alleine. Ich habe keine Freunde und Familie, die an mich denken. Ich fühle mich so einsam." Die emotionale Beweisführung kann zu negativen Gedankenspiralen führen, die das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigt. Kognitive Denkfehler erkennen und verändern – 6 wirksame Schritte "Ertappen und Umschalten" würde die Psychologin Stefanie Stahl sagen. In der kognitiven Verhaltenstherapie werden mit Unterstützung des Therapeuten Denkfehler erkannt und die kognitiven Denkfehler durch neue Gedanken bzw. eine neue Sichtweise ersetzt. Im Folgenden findest du 6 Schritte, die dir bei der Veränderung deiner Gedanken helfen: Schritt 1: Erkennen – Beobachte deine Denkmuster bewusst Durch Selbstbeobachtung kannst du feststellen, wann ein negativer Gedanke auftaucht. Es benötigt etwas Übung dafür und vielleicht ist das Führen eines Gedankentagebuchs ein hilfreiches Tool für dich. Schritt 2: Infragestellen – Prüfe deine Gedanken auf Realität und Beweise Ist dieser Gedanke wirklich wahr? Und was gibt es für Beweise? Schritt 3: Gedankenanalyse – Woher kommt dieser Gedanke? In diesem Schritt wird logisch analysiert. Schau von oben auf deine Gedanken und hinterfrage sie. Schritt 4: Gedanken ersetzen – Formuliere hilfreiche, realistische Alternativen Was ist ein neuer Gedanke, der es dir ermöglicht, die aktuelle Situation positiver zu erleben? Schritt 5: Entkatastrophisieren – Lerne, Situationen realistisch einzuschätzen Beschäftige dich mit dem eigenen Katastrophendenken und du wirst feststellen, dass deine negativen Gedankenspiralen kleinere Kreise ziehen. Was ist der Ursprung kognitiven Denkfehler? Sind es Ängste oder Erfahrungen? Schritt 6: Üben – Trainiere dein Denken im Alltag Wie bei jeder Veränderung bedarf es der Übung, das Erlernte im Alltag anzuwenden. Praktische Übung: Denke realistisch in 5 Minuten Wenn du merkst, dass du dich in einem kognitiven Denkfehler verheddert hast – etwa beim Katastrophisieren oder Gedankenlesen –, nimm dir kurz Zeit für diese kleine 5-Minuten-Übung. Sie hilft dir, den Autopiloten deines Denkens zu stoppen. 1. Beobachte deinen Gedanken. Was denkst du gerade genau? Schreib den Satz so auf, wie er in deinem Kopf auftaucht. Beispiel: „Ich blamiere mich bestimmt in der Präsentation.“ 2. Prüfe die Beweise. Welche Fakten  sprechen wirklich dafür? Und was spricht dagegen? Trenne Gefühle (z. B. Angst) von Beobachtungen (z. B. „Ich habe mich gut vorbereitet“). 3. Finde die realistischere Sichtweise. Formuliere den Gedanken neu – neutral, sachlich und hilfreich:„Ich bin nervös, aber ich habe geübt und bin vorbereitet.“ 4. Atme tief durch. Erlaube dir, diesen neuen Gedanken einen Moment wirken zu lassen.→ Schon wenige bewusste Atemzüge reichen, um dein Nervensystem zu beruhigen. Ergebnis: Du hast in nur fünf Minuten dein Denken überprüft, korrigiert und gestärkt. Mit regelmäßigem Üben trainierst du, kognitive Denkfehler schneller zu erkennen – und realistisch zu bleiben. ➕ Bonus: Wie du langfristig achtsamer mit Denkfehlern umgehst Kognitive Denkfehler verschwinden nicht von heute auf morgen – unser Gehirn liebt Abkürzungen. Doch du kannst lernen, mit ihnen bewusster umzugehen. Diese drei Gewohnheiten unterstützen dich langfristig: 1. Achtsamkeit im Alltag Nimm dir täglich kleine Momente, um innezuhalten. Frag dich: Was denke ich gerade – und ist das wirklich wahr?   Schon wenige Sekunden Achtsamkeit können helfen, automatisierte Denkmuster zu entlarven. 2. Selbstreflexion durch Journaling Notiere regelmäßig, wann du typische Denkfehler bei dir bemerkst.Welche Situationen triggern sie? Welche neuen Gedanken könntest du stattdessen wählen? Ein Reflexionsjournal macht Fortschritte sichtbar – und hilft dir, bewusster zu reagieren. 3. Mitgefühl statt Selbstkritik Fehler im Denken sind menschlich. Statt dich zu verurteilen, erinnere dich daran: Jeder fällt auf seine kognitiven Muster herein – wichtig ist, dass du sie erkennst und Schritt für Schritt veränderst. Langfristig achtsames Denken bedeutet nicht, perfekt zu sein – sondern dir selbst aufmerksam zuzuhören. Fazit: Kognitive Denkfehler sind menschlich – doch du kannst sie erkennen und verändern Kognitive Denkfehler gehören zum Menschsein dazu – sie zeigen, wie kreativ, aber auch wie voreingenommen unser Denken sein kann.Der Schlüssel liegt darin, sie zu bemerken, zu verstehen und aktiv gegenzusteuern. Mit etwas Achtsamkeit, realistischen Gedanken und regelmäßigem Üben kannst du lernen, dich nicht mehr von ihnen leiten zu lassen. Denn klarer zu denken heißt, bewusster zu leben. Denk mal darüber nach! Deine Karina Illustration: Karina Röpcke

  • Meine To-Want-Liste für das 4. Quartal 2025

    Ich liebe den Herbst. Es ist die Zeit des Reflektierens, der Rückschau. Was bleibt? Was möchte zu Ende gebracht werden? Und was darf losgelassen werden? Die Tage werden dunkler und ich möchte es mir gemütlich machen, schön machen. In meinem Zuhause, in meinem neuen Atelier, in meinem Inneren. Es fühlt sich an wie ein Neubeginn, mitten im Jahr. Das vierte Quartal ist für mich wie ein weißes Blatt Papier: leer, offen und voller Möglichkeiten. Und weil ich Listen liebe, freue ich mich jedes Mal wie eine Schneekönigin, wenn es wieder Zeit für meine To-Want-Liste * ist. Viermal im Jahr erscheint sie – mein kleiner Wegweiser, der mir zeigt, was mich wirklich antreibt und bewegt. Bevor ich eine neue schreibe, genieße ich es, die kleinen Häkchen zu setzen: zu sehen, welche Erlebnisse dieses Vierteljahr gefüllt haben, was ich erreicht habe und was ich einfach streichen darf, weil es keine Priorität hatte oder mir schlicht nicht (mehr) entspricht. Also hier ist sie: meine neue To-Want-Liste. Und vielleicht inspiriert sie dich ja, auch deine eigenen Wünsche und Ziele aufzuschreiben – nicht als To-Do, sondern als To-Want. Meine To-Want-Liste im Überblick: Meine 3 wichtigsten To-Wants für das 4. Quartal 2025 Meine beruflichen Ziele und Wünsche für das 4. Quartal 2025 Was ich mit meiner Kunst und Kreativität bis zum Jahresende 2025 erreichen möchte Meine sportlichen und gesundheitlichen Ziele für das 4. Quartal 2025 Mein Wohn-Projekt für das 4. Quartal 2025 Meine Reiseabenteuer und Streifzüge für das 4. Quartal 2025 Meine persönlichen To-Wants und schöne Dinge, auf die ich mich im 4. Quartal 2025 freue Hier kannst du meine "alten" To -Wants finden Meine 3 wichtigsten To-Wants für das 4. Quartal 2025 Ziel 1 - sportlich:   Ich laufe bis zum 31.12.2025 meinen 2. Halbmarathon. Ziel 2 - persönlich: Ich arbeite in meinem eigenen Atelier (whoopwhoop ... ich freue mich mega!). Ziel 3 - kreativ:   Es erscheint mein 2. digitaler, kreativer Merry heART-mas -Adventskalender. Klick aufs Bild und du kommst zur Anmeldung :-) Meine beruflichen Ziele und Wünsche für das 4. Quartal 2025 Ich nehme mir in den nächsten acht Wochen Zeit, um meiner Webseite ein komplettes Make-over zu verpassen (Startseite, Über mich - Seite, Blog, Shop, Galerie). Dafür habe ich mir Unterstützung von Judith Peters geholt und werde an ihrem Kurs „Double your Blog“ teilnehmen. Du kannst bis zum Jahresende 2025 meine Kunst im Shop kaufen. Ich möchte meine Newsletter-Liste auf 500 Personen erweitern. Wenn du auf die Liste möchtest, hier entlang ! Was ich mit meiner Kunst und Kreativität bis zum Jahresende 2025 erreichen möchte Für die 2. Ausgabe des Magazins von Sandra Hoppenz  entsteht eine digitale Illustration zum Thema Ernährung und Gesundheit, die du auch in meinem Shop finden wirst. Eine neue Comic-Auftragsarbeit wird entstehen. Ich vermisse es so sehr und möchte wieder Keramik bemalen. Ich werde mindestens einen Zeichen-Workshop anbieten. Ich habe noch so viele Domestika** -Kurse, die darauf warten, dass ich sie beende ... im Winter ist die perfekte Jahreszeit dafür. Ich veröffentliche 12 Artcollab -Bilder, die zusammen mit anderen Künstler*innen der Artcollabfamily entstehen werden. ATC-Artcollab, die Dritte: Es entstehen 10 Sammel "ATC"-Karten zum Tausch. Ich hole 4 fehlenden Bilder nach, die ich mir für die Keramikmalstudio-Challenge vorgenommen habe, zu zeichnen. Mein " 12 von 12 " im Oktober, November und Dezember werden veröffentlicht und ich dokumentiere meinen Tag jeweils am 12. des Monats mit 12 Bildern. Es gibt wieder einen digitalen Adventskalender. Wenn du möchtest, melde dich jetzt schon an. Du möchtest auch kreativ sein, weißt aber nicht wie und wo du anfangen sollst , dann ist vielleicht meine 1:1 Begleitung "Kreieren statt reagieren" genau das Richtige für dich. Meine sportlichen und gesundheitlichen Ziele für das 4. Quartal 2025 Ich werde mir eine Ayurveda-Herbstkur gönnen. Ich werde mindestens 4x in die Sauna gehen. Mein Wohn-Projekt für das 4. Quartal 2025 Endlos-Story: Ich lasse alle drei Punkte so lange auf der Liste, bis ich einen Haken setzen kann: Mein Schlafzimmer wartet auf seine Renovierung. Ich entsorge alle Unterlagen aus meiner ersten Selbständigkeit und schaffe Platz für kreative Projekte. Ebenso werde ich einige Bücher verkaufen, die ich sowieso nie lesen werde. Meine Reiseabenteuer und Streifzüge für das 4. Quartal 2025 Ich möchte auch in diesem Jahr mindestens drei kleine Weihnachtsmärkte in Leipzig besuchen. ... und drei weitere W-Märkte in anderen Städten. Meine persönlichen To-Wants und schöne Dinge, auf die ich mich im 4. Quartal 2025 freue Es gibt wieder ein "Weihnachts-Come-Togheter" mit meiner Freundin Nathalie im Dezember. Hier kannst du meine "alten" To -Wants finden Meine To-Want-Liste für das 3. Quartal 2025 Meine To-Want-Liste für das 2. Quartal 2025 Meine To-Want-Liste für das 1. Quartal 2025 Meine To-Want-Liste für das 4. Quartal 2024 Meine To-Want-Liste für das 3. Quartal 2024 Das 12-Wochen-Jahr: Meine To-Want-Liste für das 2. Quartal 2024 Meine To-Want-Liste für das 1. Quartal 2024 Meine "To-Want-Liste": Was ich bis zum 31.12.2023 erleben und schaffen möchte 27 Dinge, die ich im Sommer 2023 erleben möchte Hast du berufliche, persönliche, gesundheitliche, kreative oder sogar mutige Ziele bis zum Jahresende 2025? Schreib es mir gerne in die Kommentare. Alles Liebe und eine wundervolle Zeit - deine Karina 🤍 *Nach dem Prinzip aus „Das 12-Wochen-Jahr“ formuliere ich meine Ziele als To-Want-Liste. Ich möchte mich nicht durch Pflichten antreiben lassen, sondern durch das, was mich wirklich begeistert – meine Kunst, meine Kreativität und das stetige Wachsen auf meinem Weg als kreative Allrounderin. **Domestika ist eine Online-Plattform und Community mit vielen Kursen zum Thema Design und Kreativität. 📷 Katrin Bieneck

  • Wenn Gedanken Bilder werden: 33 Ideen für dein visuelles Tagebuch

    Oh, wie ich sie liebe – meine kleinen „Mini-Me's“. Besonders, wenn ich nervös bin, die Äffchen in meinem Kopf ein neues Musikstück einstudieren, Gedanken Karussell fahren und meine Gefühle Purzelbäume schlagen, dann will ich nur eins: meine Ruhe. Und dann ... genau dann ... greife ich zum Stift. Denn Zeichnen hilft mir, die Welt leiser zu drehen und alles um mich herum, zu vergessen. Wenn ich meine Mini-Mes (das bin ich als kleine Figur mit meinem Markenzeichen, dem Dutt und der weißen Haarsträhne) zeichne, sortiere ich Gedanken, verarbeite Erlebtes, meinen Tag und mache sichtbar, was mich im Inneren berührt. Für diesen kurzen Moment des Zeichnens, des Kreierens, bin ich ganz bei mir. Und falls du jetzt denkst: "Oh ja, das möchte ich auch!", dann ist ein visuelles Tagebuch vielleicht genau das Richtige für dich. Ich habe für dich 33 kreative Journaling-Ideen gesammelt, die dir helfen, zur Ruhe zu kommen (und ja, das wünsche ich dir von ganzem Herzen), dich selbst zu verstehen und einfach mit Farben und Stift dein Leben ein Stück schöner und bunter zu machen. Also: Mach’s dir gemütlich, schnapp sie dir, die Stifte, Marker oder Aquarellfarben und lass uns loslegen. Enjoy the process! Inhaltsübersicht I. Selbstreflexion & Emotionen verstehen und zeichnen II. Achtsamkeit & mentale Ruhe III. Kreativer Ausdruck & Inspiration IV. Motivation & Zukunftsvision I. Selbstreflexion & Emotionen verstehen und zeichnen Zeichne deinen aktuellen Gemütszustand als Wetterkarte Gestalte eine Seite „Dinge, die mir heute gutgetan haben“ Erstelle eine „Mind Map deiner Gedanken“ Verwandle negative Gedanken in abstrakte Formen Zeichne deine kleine Oase der Ruhe Male eine Seite nur mit Gefühlen Zeichne deine Gedankenblase Dein „inneres Ich“ als Figur Visualisiere deine Energie des Tages Wie voll ist dein Akku? Zeichne es :-) II. Achtsamkeit & mentale Ruhe Zeichne deine Atmung Male Geräusche um dich herum Gestalte eine Seite „Heute bin ich hier“ Zeichne eine Tasse Tee oder Kaffee in Ruhe Gestalte ein „Mood Mandala“ Male dein Lieblingswort Zeichne, was dich heute zum Lächeln gebracht hat Male dein aktuelles „Gedankenwetter“ Gestalte eine Seite nur mit Mustern Nicht im Tagebuch, aber auf Untersetzern: Einige meiner Zentangle ® -Muster-Experimente. III. Kreativer Ausdruck & Inspiration Erfinde ein Fantasie-Tier, das deine Kreativität symbolisiert Gestalte eine Farbpalette deines Tages Zeichne mit geschlossenen Augen Verwende Collage-Elemente Erstelle eine Seite mit „Dingen, die ich schön finde“ Male dein Lieblingslied Zeichne mit der „anderen“ Hand Male ein visuelles Zitat Trau dich, spielerisch zu zeichnen, dein Tagebuch ist dein Safe Space. IV. Motivation & Zukunftsvision Gestalte dein „Zukunfts-Ich“ Male dein persönliches Kraftsymbol Gestalte eine Seite „Dafür bin ich dankbar“ Zeichne eine Collage deiner Jahresziele Male deinen Weg der Veränderung Gestalte dein Monatsmotto als Kunstwerk Visualisiere deine Träume Kleiner Tipp:  Die letzten Punkte passen wunderbar zu Neuanfängen. Ich liebe es z. B. im Januar meine Vision fürs Jahr zu zeichnen oder mich vom Mondrhythmus leiten zu lassen – beim Neumond zu spüren, was sich im kommenden Monat entwickeln darf, und das dann auch künstlerisch festzuhalten. Meine Jahresvision 2025: Zeichnen, schöne Gespräche mit inspirierenden Menschen und ein eigenes Atelier. Es hat sich alles erfüllt ... ob es am Festhalten im Tagebuch lag ... ? Es ist dein visuelles Tagebuch und es ist viel mehr als ein Skizzenbuch. Und wenn du mich fragst, es ist ein Spiegel deiner Seele. Jede Linie erzählt, wie du fühlst, denkst und wächst. Und jetzt du! Starte heute mit der Idee, die dich am meisten anspricht. Und wenn du noch mehr möchtest, trag dich in meine Warteliste zu meinem kreativen Adventskalender ein. Alles Liebe - Karina 🤍 Der 12. Mai 2025 in Hamburg: Auch mein "12 von 12" wird visuell festgehalten. Illustrationen: Karina Röpcke

  • Meine To-Want-Liste für das 3. Quartal 2025

    Die erste Hälfte von 2025 ist schon rum – verrückt, oder? Zeit also, einmal durchzuatmen, kurz zurückzublicken und dann mit frischem Blick nach vorn zu schauen. Ich liebe dieses kleine Ritual: alle paar Monate innehalten und mich fragen, was ich in der nächsten Zeit eigentlich wirklich will. Meine To-Want-Liste  für das dritte Quartal ist wieder inspiriert vom Buch Das 12-Wochen-Jahr *. Statt in klassischen Jahreszielen zu denken, plane ich lieber in kleineren, überschaubaren Etappen. Drei Monate, das fühlt sich greifbar an. Und motivierender als ein diffuses „irgendwann dieses Jahr“. Also los geht’s – hier kommen meine To-Wants für den Sommer bis Herbst 2025! Meine To-Want-Liste im Überblick: Meine 3 wichtigsten To-Wants für das 3. Quartal 2025 Meine beruflichen Ziele und Wünsche für das 3. Quartal 2025 Meine kreativen Ziele und Wünsche für das 3. Quartal 2025 Meine sportlichen und gesundheitlichen Ziele für das 3. Quartal 2025 Mein Wohn-Projekt für das 3. Quartal 2025 Meine Reiseabenteuer und Streifzüge für das 3. Quartal 2025 Meine persönlichen To-Wants und schöne Dinge, auf die ich mich im 3. Quartal 2025 freue Hier kannst du meine "alten" To -Wants finden Meine 3 wichtigsten To-Wants für das 3. Quartal 2025 Ziel 1 - sportlich:   Ich möchte mindestens 3x pro Woche Yoga praktizieren. – Das hat fünf Wochen super geklappt und dann leider nicht mehr. Ziel 2 - kreativ:   ✔ Ich werde drei neue kreative Techniken ausprobieren. – Acrylmalerei, Siebdruck, Aquarell-Blumenkränze Ziel 3 - persönlich: ✔ Da gibt’s diesen Wunsch, mich mal wieder ein bisschen zu strecken – raus aus der Komfortzone, rein ins Ungewisse. Ich will mich in diesem Quartal mindestens dreimal bewusst in Situationen bringen, die mich Überwindung kosten. Etwas tun, das ein bisschen Mut braucht, das Herz kurz höher schlagen lässt – und bei dem ich hinterher sagen kann: „Okay, das war jetzt vielleicht nicht bequem, aber es war gut.“ (meine Ideen: den Wasserskilift am Kulkwitzer See ausprobieren/ mit der Doppelseilrutsche im Harz über den Stausee fliegen/ ...) – Ich bin alleine ins Sommerkino gegangen, hatte bei einem Seespaziergang eine kurze Shorts an und (darauf bin ich besonders stolz) ich habe mich meiner Angst gestellt und bin Auto gefahren. Meine beruflichen Ziele und Wünsche für das 3. Quartal 2025 5 Expertenartikel zum Thema Zeichnen-lernen entstehen auf meinem Blog. – Es sind zwei geworden: Zentangle® , Was ist eine Artcollab? ✔ Ich gebe mindestens 5 kreative Workshops. ✔ Ich kreiere für das Magazin von Sandra Hoppenz meine künstlerische Version zum Thema Selbstbestimmung. ✔ Ich beginnen einen neuen Nebenjob. Ich gönne meiner Webseite ein neues Make-over. Ich werde meine Zeichnungen als Produkte anbieten. Ich möchte meine Newsletter-Liste auf 500 Personen erweitern. Wenn du auf die Liste möchtest, hier entlang ! ✔ Ich habe Lust, meine Bilder auszustellen und suche dafür eine passende Veranstaltung und Location. – Yeah ... ich habe seit September ein eigenes Atelier in einem Künstlerhaus und Ausstellungen werden dort stattfinden. ✔ Ich werde 3 neue Projekte mit großartigen Unternehmen starten. Meine kreativen Ziele und Wünsche für das 3. Quartal 2025 Ich werde den gebuchten Procreate-Kurs auf Domestika** beenden. ✔ Auch in diesem Quartal werde ich an jedem 13. des Monats ein Bild posten, welches ich für die Instagram @Artcollabfamily zeichnen werde. Mittlerweile bin ich in vier festen Gruppen, d. heißt jeden Monat entstehen 4 Bilder jeweils in Zusammenarbeit mit anderen Künstler*Innen. ✔ Ich möchte mit Acrylfarbe arbeiten und werde mindestens 3 Farbexperimente machen. Ich hole 4 fehlenden Bilder nach, die ich mir für die Keramikmalstudio-Challenge vorgenommen habe, zu zeichnen. Mein "12 von 12" im Juli ✔ , August, September werden veröffentlicht und ich dokumentiere meinen Tag jeweils am 12. des Monats mit 12 Bildern. Du möchtest auch kreativ sein, weißt aber nicht wie und wo du anfangen sollst , dann ist vielleicht meine 1:1 Begleitung "Kreieren statt reagieren" genau das Richtige für dich. Meine sportlichen und gesundheitlichen Ziele für das 3. Quartal 2025 Leipzig hat diese wundervolle Seenlandschaft, von der ich bisher viel zu wenig gesehen habe. Dieses Quartal möchte ich das ändern – und mindestens vier verschiedene Seen erkunden. Rafting im Kanupark Markkleeberg steht schon lange auf dem Plan und ich hoffe, dass meine Freunde und ich es dieses Jahr schaffen werden. Ich hab richtig Lust, mal wieder bei einem offiziellen Stadtlauf mitzumachen – mit allem Drum und Dran: Anmeldung, Vorfreude, ein bisschen Aufregung und dieser besondere Moment, wenn man gemeinsam mit anderen über die Ziellinie läuft. Dieses Quartal wird’s soweit sein. Ich melde mich an. Und ich laufe ihn auch. Punkt :-) Mein Wohn-Projekt für das 3. Quartal 2025 Endlos-Story: Ich lasse diesen Punkt so lange auf der Liste, bis ich einen Haken setzen kann: Das Kinderzimmer wartet immer noch auf seine Renovierung. Ich entsorge alle Unterlagen aus meiner ersten Selbständigkeit und schaffe Platz für kreative Projekte. Ebenso werde ich einige Bücher verkaufen, die ich sowieso nie lesen werde. Meine Reiseabenteuer und Streifzüge für das 3. Quartal 2025 ✔ Ich gehe mit meiner Freundin Susann im August erneut pilgern. Dieses Mal starten wir ab Weimar ... immer schön der Jakobsmuschel hinterher. Meine persönlichen To-Wants und schöne Dinge, auf die ich mich im 3. Quartal 2025 freue ✔ Im Juli bin ich zwei Wochen im „Katzenmodus“ – ich hüte das Haus und meine beiden Lieblingskater Till und Uno. Für mich bedeutet das: viel Ruhe, viel Me-Time und ganz bewusst Energie auftanken. Kein Trubel, keine Termine – nur schnurrende Gesellschaft, leckeren Kaffee auf der Terrasse und ein bisschen "Pinselyoga" (zeichnen). ✔ Noah hat im August Schulanfang und ich werde mit Kinderschminken kleine Herzen höher schlagen lassen. ✔ Ich freue mich auf einige freie Tage mit meinem Partner und unserem Wohnwagen. Hier kannst du meine "alten" To -Wants finden Meine To-Want-Liste für das 2. Quartal 2025 Meine To-Want-Liste für das 1. Quartal 2025 Meine To-Want-Liste für das 4. Quartal 2024 Meine To-Want-Liste für das 3. Quartal 2024 Das 12-Wochen-Jahr: Meine To-Want-Liste für das 2. Quartal 2024 Meine To-Want-Liste für das 1. Quartal 2024 Meine "To-Want-Liste": Was ich bis zum 31.12.2023 erleben und schaffen möchte 27 Dinge, die ich im Sommer 2023 erleben möchte Hast du berufliche, persönliche, gesundheitliche, kreative oder sogar mutige Ziele für das 3. Quartal 2025? Schreib es mir gerne in die Kommentare. Alles Liebe und einen wundervollen Sommer - deine Karina 🤍 *unbezahlte Werbung **Domestika ist eine Online-Plattform und Community mit vielen Kursen zum Thema Design und Kreativität. 📷 Katrin Bieneck

  • Mein „12 von 12“ am 12. August 2025

    Heute ist der 12. August 2025. Und wenn du schon länger hier mitliest, weißt du: neuer Monat, neues Kännchen! Am 12. jedes Monats zeige ich dir in 12 Bildern kleine Ausschnitte aus meinem Tag. Der Name „Kännchen“ kommt übrigens von Caro vom Blog Draußen nur Kännchen , die diese schöne Bloggertradition weiterführt. Viele Blogger*innen machen mit, und es ist jedes Mal total spannend zu sehen, wie unterschiedlich so ein Tag aussehen kann. Heute stand bei mir alles im Zeichen der Kreativität. Also mach es dir gemütlich, scroll dich durch und viel Freude beim Stöbern! Ohne Kaffee startet aktuell bei mir kein Tag. Ich koche ihn im Topf. Wasser, gemahlener Kaffee, eine Prise Meersalz, ein verschlafener Blick und ganz viel Liebe. Falls du dich fragst, warum ich ihn nicht in der (oder heißt es mit der?) Maschine koche? Ich hab das irgendwann von meinem Freund übernommen und für gut befunden. Licht- und Schattenliebe. Heute steht 15 Minuten "Yoga Energizer" auf Mady Morrisons und meinem Plan. Noch etwas, was ich liebe … diese Seife habe ich auf Madeira auf einem kleinen Wochenmarkt entdeckt – eine meiner letzten Dienstreisen auf See. Lange lag sie nur im Regal und wartete darauf, endlich benutzt zu werden. Im letzten Monat bekam ich Besuch und somit die perfekte Gelegenheit, das schöne Stück zum Einsatz kommen zu lassen. Ich freue mich jeden Tag, wenn ich sie sehe und erst recht, wenn ich sie auch anwende. Fotoauswahl: Schön komisch guggen  kann ich ... Ich brauchte ganz schnell und dringend ein kreatives Foto von mir. Zum Glück ist meine beste Freundin Fotografin und war gerade in der Stadt. Sie hat es mal wieder geschafft, aus den ungünstigsten Bedingungen, das Beste herauszuholen. Danke Biene* für deine Spontanität, dein Talent und einfach nur für dein Sein. Love you🤍 Und noch ein witziges Foto mit etwas entspannterem Blick. Heute muss es schnell gehen. Keine Lust aufs Kochen. Hatte ich schon erwähnt, dass ich Licht - und Schatten liebe?! Das ist auch mein Themenvorschlag für die neue Instagram-Artcollabfamily gewesen. Dafür, dass ich meine Bilder fast immer auf den letzten Drücker einreiche (Abgabetermin hierfür ist der 16. August), bin ich doch recht zeitig dran. Was eine Artcollab ist, darüber habe ich einen Artikel geschrieben. Klick gerne aufs Bild und du kommst zum Beitrag. Weiter geht es mit der Kunst. Hier entstehen einige Acrylbilder für ein tolles neues Projekt. Kurze Pause und ein Treffen mit meiner Mom im Café "Alfred & Wir". Für mich gibt es die Hauslimo, farblich passend zu meinem Rock. Wie schön sind denn bitte die Hausfassaden in Leipzig?! Nach dem zweitägigen Siebdruck-Workshop im Leipziger Makerspace mussten meine Bilder noch trocknen. Heute konnte ich sie abholen und ich bin super-happy mit den Ergebnissen. Ich verabschiede mich wie an jedem 12. des Monats mit meinem aktuellen Artcollab-Bild. Diesmal das Thema Zirkus. Vielen Dank fürs Guggen und bis zum nächsten "12 von 12". Alles Liebe - deine Karina 🤍 Illustrationen: Karina Röpcke *Biene heißt Katrin Bieneck und ihren Instagram-Account findest du hier (unbezahlte Werbung, dafür von Herzen)

  • Die Rosinenübung - Eine Anleitung zur Achtsamkeit

    "Achtsamkeit ist in aller Munde." Und das nehmen wir heute wortwörtlich. In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, wie du mit einer einzigen Rosine deine Achtsamkeit schulen kannst. Viel Freude beim Ausprobieren! Inhaltsverzeichnis: Was ist Achtsamkeit? Rosinenübung: Anleitung 1. Nimm dir Zeit 2. Berühren 3. Anschauen 4. Riechen 5. Hören 6. Hineinbeißen 7. Schmecken 8. Schlucken 9. Spüren 10. Dankbarkeit Schlusswort Was ist Achtsamkeit? Achtsamkeit, auch als "Mindfulness" bekannt, ist ein mentaler Zustand, der dich unterstützen kann, körperlichen und seelischen Stress zu vermindern. Die Rosinenübung wurde nicht von mir erfunden. Sie ist eine Achtsamkeitsübung, welche oft in der MBSR Anwendung findet. MBSR ist die Abkürzung für "Mindfulness-Based Stress Reduction" (was übersetzt so viel bedeutet wie "Stressreduktion durch Achtsamkeit"), welche von Dr. Jon Kabat-Zinn in den 70ern entwickelt wurde. Wahrnehmen-Beschreiben-Teilnehmen * Durch Achtsamkeit bist du im Hier und Jetzt. Du schulst deine Wahrnehmung  (Was denkst du? Was siehst du? Was riechst du? Was schmeckst du? ... alles, was wir in der Rosinenübung trainieren). Beim Beschreiben  findest du Worte, indem du deine Gedanken, Gefühle und Emotionen benennst. Teilnehmen  bedeutet zu praktizieren, indem du deine Aufmerksamkeit auf Tätigkeiten lenkst und sie mit allen Sinnen erlebst. Diese Übung kannst du jederzeit in deinen Alltag einbauen. Und wie bei jeder Achtsamkeitsübung gilt auch hier: Du kannst nichts falsch machen! Rosinenübung: Anleitung Dauer: 10 bis 15 Minuten Zutaten: ein paar Rosinen und einen ungestörten Ort Falls du keine Rosinen magst, kannst du auch gerne andere Trockenfrüchte nehmen. 1. Nimm dir Zeit Plane dir 10 bis 15 Minuten für dieses Genusserlebnis ein. Die Zeit fürs Essen kommt in unserem hektischen Alltag viel zu kurz. Hier "noch schnell was essen", da ein belegtes Brötchen "fix" vom Bäcker besorgen und im Auto auf dem Weg in die Firma verdrücken. Nimm dir ganz bewusst die Zeit für diese Achtsamkeitsübung und sorge für einen ruhigen Ort ohne Ablenkung (Musik oder TV). 2. Berühren Leg dir eine Rosine (gerne auch die mit Schokolade) oder eine Trockenfrucht in deine Hand. Wie viel wiegt sie? Wie fühlt sich die Oberfläche an? Wenn du sie zwischen Daumen und Zeigefinger nimmst und leicht zusammendrückst, geht das einfach? Ist sie trocken oder klebt sie an deinen Fingerkuppen? 3. Anschauen Was siehst du? Wie schaut sie aus? Kannst du etwas an der Oberfläche entdecken? Entdeckst du Rillen, ist sie gleichmäßig rund oder etwas unförmig? Falls du die Schokorosine gewählt hast, glänzt die Schokolade? Ist sie hellbraun oder dunkelbraun? Verändert sie ihre Farbe, wenn du sie ins Licht hältst? 4. Riechen Führe die Rosine langsam zu deiner Nase. Wie riecht sie? Hat sie überhaupt einen Duft? Kannst du ein Aroma wahrnehmen? Ist sie süßlich oder riecht sie "chemisch"? Intensiviert sich ihr Geruch, wenn du die Augen schließt? Wie reagierst du, wenn du sie riechst? Rümpfst du die Nase oder lächelst du? Füllst du dich albern, wenn du diese Übung machst? 5. Hören Bevor du die getrocknete Weintraube kostest, führe sie zu deinem Ohr. Auch wenn das vielleicht seltsam klingt, kannst du etwas hören? Vielleicht, wenn du sie leicht zusammenrückst? 6. Hineinbeißen Führe die Rosine zu deinen Lippen. Wie fühl es sich an, wenn du sie berührst? Ist es ähnlich wie mit den Fingern? Ist es möglich ein Stück abzubeißen oder nimmst du sie ganz in den Mund? Wie liegt sie auf der Zunge? Hast du das Bedürfnis, sie direkt hinunterzuschlucken? Bildet sich Speichel im Mund? Zermahle sie mit deinen Zähnen. Wie ist die Konsistenz der kleinen Frucht? Eher weich oder hart? Falls du die Schokorosine gewählt hast, schmilzt die Schokolade? 7. Schmecken Wie schmeckt sie? Fruchtig, süß oder säuerlich? Kannst du ein bestimmtes Aroma feststellen? Verändert sich der Geschmack im Mund? Wie lange dauert es, bis du sie hinunterschlucken möchtest? 8. Schlucken Kannst du fühlen, wie der Speisebrei langsam den Rachen hinunterrutscht? Wie ist der Geschmack, der im Mund verbleibt? 9. Spüren Wie war diese Erfahrung für dich? War der Geschmack anders, als du ihn gewohnt bist? Möchtest du die Übung wiederholen oder nervt dich die Langsamkeit? Wo waren deine Gedanken während der Übung? 10. Dankbarkeit Bevor du die Übung beendest, möchte ich dir noch einen zusätzlichen Gedanken ans Herz legen. Wie wäre es, wenn du Dankbarkeit vor oder nach jeder Mahlzeit einfließen lässt? Dankbarkeit lässt dich im Moment ankommen und du wirst dich spürbar zufrieden fühlen. Also: Wem kannst du im Fall unserer Rosine dankbar sein? Der Natur, den Weinanbauern, den Erntehelfern, der Verkäuferin, deinem Partner, der die Rosinen eingekauft hat? Schlusswort Durch das Üben bringst du Ruhe in dein Leben. Du beobachtest deine Emotionen und Gefühle, bleibst neugierig und lernst, dich zu fokussieren. Mit der Zeit wirst du durch das Verweilen im gegenwärtigen Moment feststellen, dass du weniger urteilst und bewertest. Möchtest du mehr über "Mindfulness" lesen oder weitere Übungen ausprobieren? In diesem Artikel erfährst du 6 Gründe, warum ich Achtsamkeitsübungen empfehle. Bleib achtsam! Deine Karina * Quelle: Martin Bohus/ Martina Wolf-Arehult: Interaktives Skillstraining für Borderline-Patienten: Das Therapeutenmanual, 2. Auflage, Schattauer Verlag 2009, 2013 Illustration: Karina Röpcke

  • Was ist eine Artcollab? Wenn Kunst auf Verbindung trifft

    Kunst entsteht oft im stillen Kämmerlein, aber manchmal macht sie gemeinsam einfach mehr Sinn. So ging's mir, als ich zufällig über meine erste Artcollab gestolpert bin. Was als neugieriger Klick auf einen Hashtag begann, ist inzwischen fester Bestandteil meines kreativen Alltags geworden. In diesem Artikel erzähle ich dir, was genau eine Artcollab ist, wie sie abläuft, warum sie mehr ist als nur ein Gemeinschaftsprojekt und wie sie sogar deiner mentalen Gesundheit guttun kann. Viel Freude beim Lesen! Inhaltsübersicht Was ist eine Artcollab? Wie läuft so eine Artcollab eigentlich ab? Welche Formen von Artcollabs gibt es eigentlich? Warum sind Artcollabs so beliebt? Wo findet man Artcollabs? Wie unterstützt eine Artcollab die mentale Gesundheit? Häufige Fragen (FAQ) Artcollabs – was sie bringen (und manchmal auch fordern) Meine persönliche Erfahrung Fazit & Einladung zum Mitmachen Was ist eine Artcollab? „Hey, ein Motiv und so viele verschiedene Interpretationen!“ Das war mein erster Gedanke, als ich zufällig über meine allererste Artcollab auf Instagram gestolpert bin. Ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt. Zum Glück verriet der Hashtag ein bisschen mehr. Und zack – ein paar Wochen später war ich Teil dieser wundervollen Community. Seitdem bin ich in vier festen Gruppen und es entstehen jeden Monat mehrere Bilder in Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen. Und ich liebe es! Eine Artcollab, kurz für Art Collaboration  oder auf gut Deutsch eine kreative Zusammenarbeit , bedeutet: Mehrere Menschen machen Kunst zum gleichen Thema. Aber jeder auf seine ganz eigene Weise. Manchmal arbeitet man tatsächlich am selben Werk, aber meist, so wie ich, zeichnet, malt oder collagiert jeder für sich. Was uns verbindet, ist ein gemeinsamer Ausgangspunkt: das Thema. Das kann eine bestimmte Farbpalette sein (z. B. ein Bild nur in Blautönen), ein inspirierendes Foto, ein simples Stichwort („Porträt mit Sonnenbrille“) oder ein monatliches Motto. Oft entstehen solche Collabs auch zu besonderen Anlässen, wie dem Muttertag, dem Weltkusstag am 06. Juli oder dem internationalen Frauentag. Oder sie folgen Instagram-Trends wie „Mein Starterpaket*“, also ich als Figur in einer Spielzeugverpackung (ja, das gibt’s wirklich). Es gibt feste Gruppen oder sie bilden sich wie bei der genannten Starterkit-Aktion meist spontan in einer sogenannten Pop-Up-Gruppe  und finden sich über Instagram zusammen. Und das Schönste? Die Ergebnisse werden gesammelt unter einem gemeinsamen Hashtag gepostet. So entsteht eine kleine, feine Galerie voller unterschiedlichster Stile, Ideen und Blickwinkel. Ich mags total und freue mich jedes Mal, ein Teil davon zu sein. Das sind meine Lieblingsbilder, die ohne die Instagram @Artcollabfamily gar nicht entstanden wären. Wie läuft so eine Artcollab eigentlich ab? Ich nehm dich mal mit hinter die Kulissen, direkt in meine ganz persönliche Instagram-Collab-Erfahrung. In der Regel gibt’s jemanden, der das Ganze organisiert, den oder die Admin. Diese Person hält die Gruppe zusammen, gibt die Regeln vor, schaut, dass alles fair bleibt (großes Thema Bildrechte) und erinnert uns auch mal freundlich an den Abgabetermin. Und wirklich: Ohne so jemanden würde es schnell im kreativen Chaos enden. Am Anfang steht das Thema. Jeder darf eins vorschlagen. Das kann ein Foto sein, ein Wort, ein Gefühl oder eine Idee. Und dann wird abgestimmt. Welches Thema die meisten Herzchen bekommt, wird in Kunst verwandelt. Jeder auf seine oder ihre ganz eigene Art. Meistens haben wir dafür rund einen Monat Zeit – mit einer kleinen Deadline von 1-2 Tagen vor dem eigentlichen Veröffentlichungstermin. Sobald alle Werke fertig sind, posten wir sie in unsere gemeinsame Gruppe. Der Admin schreibt einen schönen Begleittext, nennt die Künstler*innen, das Thema und raus geht’s in die Welt. Entweder alle gleichzeitig (meistens wenn’s eine deutschsprachige Gruppe ist) oder über den Tag verteilt, was bei internationalen Gruppen eher der Fall ist. In den Gruppen, in denen ich mitzeichne, sind meist zehn kreative Köpfe dabei, weil Instagram bisher nur zehn Bilder in einem Karussell-Beitrag zuließ. Nach dem Posten wird gelikt, geteilt (wenn man mag), in Storys gezeigt und genossen. Das Schönste: Wir schauen uns gegenseitig die Werke an, lassen liebe Kommentare da und feiern die Vielfalt. Welche Formen von Artcollabs gibt es eigentlich? Oh, da draußen ist die Collab-Welt ganz schön bunt! Ich hab hier mal ein paar Formate gesammelt, die mir begegnet sind – vielleicht kennst du das eine oder andere ja auch schon oder bekommst jetzt Lust, selbst loszulegen: ATC-Karten  – das sind kleine Kunstwerke im Scheckkartenformat, die man tauscht wie früher die Glitzersticker auf dem Schulhof. ATC steht übrigens für Artist Trading Cards . Jede Karte ist ein Unikat und reist nach der Fertigstellung oft per Post zu anderen Künstler*innen. So schön analog inmitten der digitalen Welt. Gemeinsame Collagen  – besonders beliebt bei Teambuilding-Workshops oder in der Kunsttherapie. Jeder bringt etwas ein: ein Stück Papier, einen Farbklecks, eine Idee. Und am Ende entsteht ein großes Ganzes. Das kann ganz still und meditativ sein oder auch wunderbar chaotisch. Thematische Sketche oder Zeichnungen  – hier bekommt man ein bestimmtes Thema vorgegeben (zum Beispiel „Lieblingstier“, „Küchenchaos“ oder „Was ich als Kind werden wollte“) und setzt das mit Stift, Farbe oder iPad um. Jedes Werk steht für sich, und trotzdem ergibt sich eine spannende Sammlung. Digitale Kunstprojekte  – vielleicht mein liebstes Format. Stell dir vor: Jede*r gestaltet ein Teil eines Bildes. Ein gemeinsames Thema, aber zehn unterschiedliche Stile. Wenn alles zusammengesetzt wird, entsteht ein digitales Puzzle aus Kreativität, Farbe und ganz viel Persönlichkeit. Das sind nur ein paar Beispiele und die Möglichkeiten sind endlos. Und genau das macht’s so besonders: Jede*r bringt sich ein, auf eigene Weise, im eigenen Tempo. Und trotzdem (oder gerade deshalb) fühlt man sich verbunden. Meine ersten ATC-Karten: Das Thema war "Meer" und ich habe mir dafür Surferinnen ausgesucht. Es war gar nicht so einfach, auf diesem kleinen Format zu zeichnen. Neun Karten wurden verschickt, eine habe ich behalten. Warum sind Artcollabs so beliebt? Ganz einfach: Weil sie verbinden, inspirieren und aus der Komfortzone locken. Ich liebe es, zu zeichnen, zu malen, Neues auszuprobieren – aber was mich wirklich dranbleiben lässt, ist die Deadline. Ohne sie wären viele meiner Bilder wahrscheinlich nie entstanden. Vier Zeichnungen im Monat? Nur weil ich weiß: da wartet eine Gruppe auf mein Werk. Was mit einfachen Fineliner-Skizzen begann, hat sich Stück für Stück weiterentwickelt. Erst kam ein bisschen Aquarell dazu, dann durfte auch mal ein Marker ran. Und inzwischen entstehen sogar kleine Acrylkunstwerke. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich so mutig in neue Materialien stürze – aber genau das passiert, wenn man regelmäßig raus aus dem eigenen Kopf und rein in die Collab-Welt geht. Das Schöne ist: Man wächst. Nicht nur technisch, sondern auch menschlich. Der Austausch in der Gruppe, das wertschätzende Feedback, die gemeinsame Vorfreude auf das Thema – all das trägt dazu bei, dass man sich als Künstler*in nicht allein fühlt. Hier noch einmal auf einen Blick, was Artcollabs für mich (und viele andere) so besonders macht: Inspiration : Neue Themen, neue Perspektiven, neue Ideen. Manchmal ist ein Satz im Chat genug, und plötzlich ist da ein Bild im Kopf. Verbindung : Man teilt seine Kunst mit anderen, wird Teil einer kreativen Gemeinschaft. Motivation : Ein fester Abgabetermin hilft, ins Tun zu kommen – ganz ohne Prokrastinations-Schleife. Sichtbarkeit : Hashtags, Reposts und geteilte Beiträge sorgen dafür, dass die eigenen Werke von mehr Menschen gesehen werden. Und ganz ehrlich: Dieses Gefühl, wenn zehn unterschiedliche Bilder zu einem Thema auftauchen – das ist jedes Mal aufs Neue richtig besonders. Wo findet man Artcollabs? Wenn du jetzt Lust bekommen hast, selbst mal bei einer Artcollab mitzumachen, hab ich ein paar Tipps für dich, wo du fündig wirst. Denn ja: Die Möglichkeiten sind da, man muss sie nur entdecken (oder einfach selbst starten ;-) ). Instagram  ist für mich der absolute Hotspot. Hier habe ich meine ersten Collabs gefunden – einfach über Hashtags wie #artcollabfamily #artcollab, #atccollab, #artchallenge oder auch thematische wie #drawthisinyourstyle. Manchmal entstehen Gruppen ganz spontan aus einem Kommentar heraus. Facebook-Gruppen  gibt’s noch – und sie sind aktiver, als man denkt. Viele kreative Challenges und Call-outs für Gemeinschaftsprojekte werden dort geteilt. Einfach mal nach „Art Collab“ oder „Kunst-Challenge“ suchen. Eigene Netzwerke : Vielleicht hast du schon kreative Freund*innen oder Kolleg*innen? Starte doch selbst eine kleine Collab-Runde. Ein Thema, ein Datum, los geht’s! Das kann sogar per WhatsApp, Signal oder Sprachnachricht koordiniert werden. Also, Augen offen halten oder selbst etwas starten. Beides funktioniert wunderbar. Wie unterstützt eine Artcollab die mentale Gesundheit? Für mich als Heilpraktikerin für Psychotherapie und Kreativmensch ist das Zusammenspiel von Kunst und seelischem Wohlbefinden mehr als nur ein schöner Nebeneffekt. Es ist ein echter Schatz. Gerade bei einer Artcollab zeigt sich, wie sehr gemeinsames Gestalten auch innerlich etwas in Bewegung bringen kann. Selbstausdruck : Kunst bietet einen Raum, in dem Gefühle sichtbar werden dürfen, ohne viele Worte. Ob leise, laut, bunt oder zart. Alles darf sein. Flow erleben : Beim Zeichnen, Malen oder digitalen Illustrieren tauche ich oft komplett ab. Dieser Zustand, wenn die Gedanken leiser werden und man ganz im Tun versinkt, wirkt wie ein kleiner Kurzurlaub fürs Gehirn. Austausch & Verbindung : In kreativen Gruppen erlebt man, dass man nicht allein ist. Gerade in Phasen, in denen man sich zurückgezogen oder überfordert fühlt, kann dieser Austausch unglaublich stärkend sein. Stabilität durch Routine : Regelmäßige kreative Zeitfenster (z. B. durch Monatsmottos oder fixe Abgabetermine) geben Struktur. Und manchmal ist genau das, was wir brauchen, um wieder besser im eigenen Rhythmus anzukommen. Artcollabs sind für mich also nicht nur eine kreative Spielwiese, sondern auch eine Form der Selbstfürsorge. Eine Einladung, regelmäßig innezuhalten und mit dem, was gerade da ist, etwas zu gestalten. Häufige Fragen (FAQ) Du hast noch Fragen? Hier ein paar Antworten, die dir weiterhelfen könnten: Brauche ich besondere Vorkenntnisse? Nein! Jede*r darf mitmachen, egal ob absoluter Neuling oder Profi mit Pinsel. Muss ich jeden Monat teilnehmen? Nein, viele Artcollabs sind ganz offen. Du entscheidest selbst, wann du dabei sein möchtest. Was ist, wenn ich mal keine Zeit habe? Kein Stress. Die meisten Gruppen sind total verständnisvoll – das echte Leben geht schließlich vor. Was mache ich mit meinen fertigen Werken? Die Möglichkeiten sind vielfältig: Du kannst sie tauschen, verschenken, sammeln oder sogar ausstellen – vielleicht in einem kleinen Café oder einer lokalen Galerie. Artcollabs – was sie bringen (und manchmal auch fordern) Das Schönste an Artcollabs ist für mich das Gemeinschaftsgefühl. Man fühlt sich verbunden, motiviert und bekommt durch das gewählte Thema oder eine Deadline einen sanften Schubs, wirklich dranzubleiben. Viele entdecken, so wie ich, auf diese Weise neue Stilrichtungen oder Techniken für sich – und ganz nebenbei entstehen neue Kontakte und Sichtbarkeit für die eigene Kunst. Natürlich gibt’s auch ein paar Stolpersteine: Manchmal kommt der Abgabetermin ungelegen oder der Vergleich mit anderen verunsichert einen. Auch technische Dinge (z. B. beim digitalen Formatieren oder die Umstellung von Instagram von 1:1 auf 4:5-Formate) können herausfordernd sein. Oder mir fällt das Feedbackgeben schwer. Aber unterm Strich überwiegt das Gute – vor allem das Gefühl, Teil von etwas Kreativem zu sein. Hier sind die Vor- und Nachteile auf einen Blick: Vorteile Gemeinschaftsgefühl Motivation durch Themen & Abgabetermine Erweiterung der eigenen Stilvielfalt Neue Kontakte und Sichtbarkeit Nachteile Zeitdruck, wenn zu viel auf einmal kommt Vergleich mit anderen kann verunsichern Technische Hürden (z. B. bei digitalen Formaten) Meine persönliche Erfahrung Ich habe mit einfachen Zeichnungen in der Gruppe begonnen. Hinzu kamen ATCs , von denen ich vorher noch nie gehört habe. ATCs lösten in mir gemischte Gefühle aus, schließlich versende ich meine Kunstwerke in Form kleiner Karten und tausche sie mit anderen Künstler*innen. D.h. sie werden nicht nur digital geteilt, sondern andere Künstler halten sie auch wirklich in den Händen. Und an die Größe von 64x89 mm (sie ist weltweit einheitlich) musste ich mich erst gewöhnen. So wenig Platz für die eigene Kunst :-) Ich war erstaunt, wie viel Freude es macht, im kleinen Format zu experimentieren. Die monatlichen Themen helfen mir, kreativ dranzubleiben. Besonders schätze ich den Austausch, die Kommentare, Likes, aber auch direkte Gespräche mit anderen Künstler*innen geben mir Energie. Gerade in stressigen Zeiten ist die Collab ein Ort geworden, an dem ich mich sammeln, ausdrücken und entspannen kann. Fazit & Einladung zum Mitmachen Artcollabs sind mehr als kreative Challenges. Sie können echte Kraftquellen sein – für dein Künstlerinnen-Ich, für deine Sichtbarkeit und für deine mentale Gesundheit. Sie sind Räume für Begegnung, Austausch und Selbstfürsorge. Wenn du Lust hast, es auszuprobieren: Starte klein. Eine Artcollab im Monat, ein gemeinsames Thema mit einer Freundin und schon bist du Teil von etwas Größerem. Und wenn du magst, teile diesen Artikel mit jemandem, der Lust hat, mit dir kreativ zu sein. Oder markiere mich auf Instagram ( @karinas_pinselyoga ), wenn du deine erste Collab teilst. Ich freu mich drauf! Alles Liebe - Deine Karina 🤍 *Und falls du bis hierhin gelesen hast, hier ist sie, die Pop-Up-Artcollab und ich als Starterpaket :-) Titelfoto: Katrin Bieneck

  • Selbstbestimmung: Was bedeutet sie für mich als kreative Allrounderin?

    Es war keine Liebe auf den ersten Blick. Was soll ich denn dazu schreiben? Das waren meine Gedanken, als Sandra Hoppenz zu ihrer Blogparade mit dem Thema „Was bedeutet für mich Selbstbestimmung?“ aufrief. Und so ignorierte ich die Frage und widmete mich anderen Artikeln. Doch irgendwie lies sie mich nicht mehr los. Ich ging mit ihr spazieren, stellte sie Freunden und Kolleginnen und mir ... immer und immer wieder. Beim Schreiben sortierten sich meine Gedanken. Was bedeutet Selbstbestimmung eigentlich für mich  – als kreative Allrounderin, als Frau, als Mensch, der oft gegen das laute Außen ansteuern muss, um bei sich selbst zu bleiben? Und hier ist er, mein Artikel. Nicht pünktlich im Zeitrahmen der Blogparade, aber er ist geschrieben. Und falls du auch kreativ arbeitest, dich selbstständig machst oder mit inneren Antreibern und Zweifeln kämpfst, findest du hier vielleicht den einen oder anderen Impuls. Viel Freude beim Lesen! Inhaltsverzeichnis Was bedeutet Selbstbestimmung? Was bedeutet Selbstbestimmung für mich als kreative Allrounderin? Was bedeutet Selbstbestimmung für mich nicht? Wie selbstbestimmt lebe ich? Wann habe ich zuletzt gespürt: Jetzt bin ich ganz bei mir, das ist mein Weg? Was braucht es, um Entscheidungen zu treffen, die wirklich aus mir selbst herauskommen? Was hat mich unterstützt, mehr ich selbst zu sein? Was hält mich manchmal noch zurück? Ist es egoistisch, selbstbestimmt leben zu wollen? Ist ein selbstbestimmtes Leben überhaupt möglich? Meine Buchtipps aus dem Bereich Psychologie & Persönlichkeitsentwicklung Fazit Was bedeutet Selbstbestimmung? Selbstbestimmung ... ein großes Wort. Es fühlt sich mächtig an, aber auch irgendwie einschüchternd. So ein Wort, das man erstmal ein bisschen drehen und wenden will, bevor man es sich ganz in den Mund legt. Bevor ich diesen Artikel begonnen habe, habe ich einige meiner Freundinnen und Kollegen gefragt: "Was bedeutet es für dich, selbstbestimmt zu leben?" Folgendes kam dabei heraus: Selbstbestimmung bedeutet, wie ein Kind zu sein. Es zieht an, was es möchte – nicht um zu rebellieren, nicht um zu gefallen, sondern einfach, weil es sich selbst gefällt. Grenzen setzen – fast immer gennant. NEIN sagen, STOPP sagen, sich abgrenzen. Eigene Bedürfnisse spüren und ausdrücken. Sich selbst ernst nehmen. Für manche war Selbstbestimmung auch ein innerer Kompass, eine Art der Orientierung. Sobald ich weiß, wohin ich möchte, kann ich Entscheidungen treffen, die in diese Richtung führen. Was bedeutet Selbstbestimmung für mich als kreative Allrounderin? Mein erster Gedanke war: FREIHEIT. Und zwar nicht nur im großen, politischen Sinne. Sondern diese kleine, tägliche Freiheit: Die Freiheit, nur Aufträge anzunehmen, die ich mag. Die Freiheit, mir die Wohnung so einzurichten, wie ich es möchte. Die Freiheit, das anzuziehen, was mir gefällt. Die Freiheit, meine Haare grau sein zu lassen, obwohl andere meinen: "Grau macht alt." Tatsächlich habe ich überhaupt nicht an das Wort selbst gedacht. Aber ja, das Wort sagt es schon: Ich bestimme selbst. Was bedeutet Selbstbestimmung für mich nicht? Als ich Sandras Fragen zur Blogparade gelesen habe, fiel mir sofort einer meiner meistgelesenen Artikel ein: „Der große Unterschied zwischen Selbstliebe und Narzissmus“ . Vielleicht, weil es auch bei der Selbstbestimmung so leicht ist, sie mit Egoismus zu verwechseln. Oft ist es viel einfacher zu sagen, was Selbstbestimmung nicht  ist. Wenn ich für mich entscheide, heißt das nicht, dass ich über Grenzen gehe – weder meine noch die anderer. Es bedeutet nicht, egoistisch oder rücksichtslos zu sein. Es bedeutet nicht, sich immer durchzusetzen oder keine Kompromisse mehr einzugehen. Und es bedeutet ganz sicher nicht, dass ich „bestimme“, wie andere zu leben haben. Es geht mir auch nicht darum, lauter zu sein als andere. Für mich bedeutet Selbstbestimmung eher das Gegenteil: echt  zu sein. In Verbindung mit mir selbst. Klar in dem, was ich brauche. Freundlich in dem, was ich mitteile. Und offen dafür, dass andere ihren Weg genauso gehen – nur eben anders. Wie selbstbestimmt lebe ich? Ich habe mich vor drei Jahren für die Selbstständigkeit entschieden. Nicht, weil es der einfachere Weg war, ganz im Gegenteil. Sondern weil ich mir eine 40-Stunden-Woche im Büro einfach nicht mehr vorstellen konnte. Ich wähle Aufträge, auf die ich Lust habe. Ich liebe Haustiere, streichle aktuell aber die meiner Freund*innen. Ich arbeite mit meinem Laptop manchmal auf dem Campingplatz oder besuche unter der Woche Freundinnen. Und an anderen Tagen fluche ich über abgesagte Aufträge oder mache mir ernsthafte Gedanken und Geldsorgen. Gerade dieses Jahr merke ich, wie sehr Menschen ihr Geld festhalten. Kreativität scheint plötzlich ein Luxus zu sein. Kolleginnen berichten, dass ihre Kurse kaum noch gebucht werden. Liegt es an der Inflation, am Krieg, an der Dauerkrise? Und doch: Ich liebe die Selbstständigkeit. Ich darf Workshops geben, kreative Prozesse begleiten, mit 47 beim Teambuilding-Event wieder Kind sein. Und das genieße ich sehr. Wann habe ich zuletzt gespürt: Jetzt bin ich ganz bei mir, das ist mein Weg? Eigentlich jeden Morgen. Gerade hüte ich das Haus einer Freundin, inklusive zweier Felltiger. Ich schreibe meine Morgenseiten, male abends auf meinem kleinen quadratischen Zeichenblock und verliere mich in Linien. Viele meiner Zeichnungen landen in der artcollabfamily – meiner Instagram-Kunstgemeinschaft. Letzten Monat habe ich zum ersten Mal einen großen Zeichenauftrag erhalten. Ein Comic. Ich durfte zeichnen und wurde dafür bezahlt. Das war so ein Moment. So ein: "JA, das bin ich. Und ja, das darf Geld bringen." Natürlich schleicht sich auch da der Gedanke ein: Was, wenn ich auf Knopfdruck kreativ sein muss? Aber solange ich mir meine Aufträge aussuchen kann … Was braucht es, um Entscheidungen zu treffen, die wirklich aus mir selbst herauskommen? Ich muss wissen, was ich will. Meine Werte kennen . Meine Bedürfnisse ernst nehmen. Ich habe gelernt, dass es manchmal ein bisschen dauert, bis eine Entscheidung reift. Aber wenn ich sie einmal getroffen habe, stehe ich dazu. Mit allem, was dazugehört. Was hat mich unterstützt, mehr ich selbst zu sein? Definitiv meine Mom. Sie ist mein Vorbild. Eine Frau, die ihr Leben immer selbst in die Hand genommen hat. Und ja, ich habe eine Coaching-Ausbildung gemacht, sowie den Heilpraktiker für Psychotherapie – da lernt man einige Tools kennen: das Lebensrad, die Lebenslinie, Wertearbeit, „Inneres Team“ nach Schulz von Thun, das eigene Ikigai entdecken, Dosha-Typen aus dem Ayurveda. Alles spannend. Was mir aber wirklich geholfen hat: meine eigene Verhaltenstherapie. Es gab eine Zeit, in der ich nicht mehr die Starke war, die alles allein hinbekommt. Und ehrlich gesagt – ich musste das auch gar nicht mehr sein. Ich habe mich geöffnet. Habe mich jemandem anvertraut, der ganz neutral war, aber die richtigen Fragen stellte. Diese leisen, lebensverändernden Fragen, die einen nicht belehren, sondern begleiten. Ich bin so dankbar für diese Erfahrung. Und ich kann es nicht oft genug sagen: Jeder Mensch sollte einen Gesprächsbuddy haben. Jemanden, der zuhört, ohne zu bewerten. Der mitfragt, statt zu urteilen. Dieses Stigma rund um das Thema Psyche – das darf endlich verblassen. Wirklich. Es gehört in die Vergangenheit. Heute ist es vor allem das Zeichnen meiner Mini-Mes, das mir hilft. Mein visuelles Tagebuch. Wenn ich innerlich sortieren muss, greife ich zu Stift und Papier. Ich zeichne, ich schreibe, ich male. Vielleicht kennst du das auch: Wenn das, was vorher nur ein wirres Gefühl war, plötzlich eine Form bekommt. Eine Farbe. Einen kleinen Ausdruck von „So geht’s mir gerade.“ Und das reicht manchmal schon, um wieder einen Schritt weitergehen zu können. In meiner Arbeit als Kreativberaterin und in meinen Workshops erlebe ich immer wieder, wie befreiend kreativer Ausdruck sein kann. Wie Menschen aufblühen, wenn sie sich erlauben, einfach drauflos zu malen – ohne Bewertung, ohne Erwartung. Das ist für mich ein gelebter Ausdruck von Selbstbestimmung. Ich erinnere mich an eine Teilnehmerin, die sagte: „Ich wusste gar nicht, dass ich das kann – aus dem Kopf zeichnen.“ Und genau da liegt für mich der Zauber. Kreativität zeigt uns: Du kannst. Punkt. Was hält mich manchmal noch zurück? Alte Glaubenssätze. Geldangst. Zweifel. Der innere Kritiker, der flüstert: "Was, wenn das alles nicht reicht?" Aber ich stelle mich diesen Stimmen. Nicht immer mit einem großen "Tschakka!", manchmal einfach nur mit einem kleinen "Ich hör dich. Aber ich geh trotzdem weiter." Erst diese Woche habe ich mir eine Angstliste erstellt und Punkt für Punkt widme ich mich jeder einzelnen. Ist es egoistisch, selbstbestimmt leben zu wollen? Nein. Wie Audre Lorde es sagt: "Selbstfürsorge ist kein Egoismus. Es ist ein Akt der Selbstachtung." Ein selbstbestimmtes Leben heißt nicht: Ich zuerst. Sondern: Ich auch. Ist ein selbstbestimmtes Leben überhaupt möglich? Nicht immer zu 100 %. Aber in vielen kleinen Momenten. In der Art, wie ich meinen Kaffee trinke. In der Entscheidung, wem ich meine Energie schenke. In einem klaren Nein. In einem leisen Ja zu mir selbst. Und manchmal, wenn ich zeichne, da vergesse ich, dass es die Welt da draußen überhaupt gibt. Dann bin ich ganz bei mir. Selbstbestimmt. Verbunden. Lebendig. Meine Buchtipps * aus dem Bereich Psychologie & Persönlichkeitsentwicklung 1. „Der Weg des Künstlers" – Julia Cameron Ein Buch, das ich immer wieder empfehle, ist „Der Weg des Künstlers“  von Julia Cameron. Es ist mehr als ein Kreativ-Ratgeber, es ist ein 12-Wochen-Programm, das dich zurück zu deiner inneren Stimme führt. Es geht nicht nur ums Kreativsein, sondern vor allem darum, dich selbst ernst zu nehmen. Dir zu erlauben, Räume zu schaffen, in denen nichts „geleistet“ werden muss. Kein Perfektionismus, keine Deadline, einfach nur du und deine Gedanken. (Kleiner Funfact am Rande: Ich habe für das 12-Wochen-Programm tatsächlich 12 Monate gebraucht. Aber es war der Beginn meiner Morgenseiten und das ist bis heute eine der wertvollsten Routinen in meinem Leben.) 1. „Das Kind in dir muss Heimat finden“ – Stefanie Stahl Ein echter Klassiker, wenn du dich für die innere Kind-Arbeit interessierst. In dem Buch geht es darum, wie alte Prägungen dein Verhalten beeinflussen und wie du wieder „bei dir“ ankommen kannst. Für Mini-Me-Fans wie mich ist es super anschlussfähig und kann gut als Grundlage für die kreative Selbstreflexion dienen ... und wenn es nur um das visuelle Festhalten eines Wochenendes ist. 2. „Du musst nicht von allen gemocht werden“ – Ichiro Kishimi & Fumitake Koga Wer mich kennt, weiß, wie gerne ich „Synchronisation!“ rufe. Dieses kleine Wort ist für mich zu einer Art innerem Mantra geworden. Eine Erinnerung daran, dass etwas plötzlich zusammenpasst. Sich verbindet. Oder einfach klick  macht. Das Hörbuch „Du musst nicht von allen gemocht werden“  wartete schon lange in meiner digitalen Schublade. Immer wieder habe ich es angehört, dann pausiert, dann wieder hervorgeholt. Und gestern, beim Spaziergang, war es plötzlich wieder da. Ich hatte so oft den Impuls, laut „Synchronisation!“ zu rufen. Ich hörte das Kapitel „Was wahre Freiheit ist“. Und es war, als würde es direkt in mein Inneres sprechen. Dieses Buch ist ein philosophisch-psychologischer Dialog, inspiriert von Alfred Adler. Es geht darum, wie sehr wir Menschen uns nach Anerkennung richten – nach dem, was andere von uns denken, erwarten, fordern. Und wie Selbstbestimmung entstehen kann, wenn wir diese Abhängigkeit loslassen. Also wenn du oft das Gefühl hast, dich zu sehr nach außen zu orientieren, ist dieses Buch eine zarte, aber kraftvolle Einladung, wieder mehr bei dir selbst anzukommen. Wunderschön geschrieben – klar, dialogisch, tiefgründig und gleichzeitig sehr zugänglich. 3. „Finde dein Warum“ – Simon Sinek Ich habe mir das Buch gekauft, als ich mich selbständig gemacht habe. Es ist zwar sehr auf Business und Führung ausgerichtet, aber das Grundprinzip ist universell: Wenn du weißt, warum  du etwas tust, kannst du mit Klarheit und Selbstbestimmung handeln :-) Und wenn du möchtest, kannst du dein persönliches „Warum“ auch kreativ z.B. als Collage in Form eines Visionboards oder als Mindmap umsetzen. 4. „Presence: Bringing Your Boldest Self to Your Biggest Challenges“ – Amy Cuddy Das Buch ist eine Mischung aus Psychologie, Embodiment und Mut. Amy Cuddy zeigt, wie sehr die Körperhaltung und die mentale Einstellung zusammenhängen und das du dir mehr zutraust, wenn du innerlich präsent bist. In meinen Zeichen-Kursen und Workshops lasse ich die Teilnehmer*innen am Beginn der Session auch mental "ankommen", indem sie tief- ein und ausatmen. 5. „Jetzt! Die Kraft der Gegenwart“ – Eckhart Tolle Zwar ist das Buch spiritueller und manchmal etwas abstrakt, aber zauch hier findest du die die Botschaft: Wenn du ganz im Moment bist, wirst du unabhängig von äußeren Erwartungen. Für mich war es nicht einfach zu lesen. Ich musste die Seiten erneut lesen und Pausen machen. Daher ist es eher für ruhige Phasen als Inspirationsquelle vor dem Zeichnen oder Journaling geeignet. 6. Die Biografie „Becoming“ von Michelle Obama Ich hab das Hörbuch von Michelle "verschlungen", so inspirierend war es. Das Buch ist ihre Lebensgeschichte über Identität, Mut und das Suchen und Finden der eigenen Stimme. 7. „Big Magic“ – Elizabeth Gilbert „Ideen sind lebendige, eigenständige Dinge. Sie suchen sich Menschen, die bereit sind, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Wenn du eine Idee nicht annimmst – aus Angst, aus Zweifel oder weil der Moment gerade nicht passt – dann zieht sie weiter. Und sucht sich jemanden, der bereit ist, sie umzusetzen.“ – Elizabeth Gilbert, Big Magic Ich liebe diesen Gedanken aus Big Magic . Dass Ideen eine Art Eigenleben haben. Dass sie uns finden, nicht zufällig, sondern weil wir gerade bereit sind. Und wenn wir zögern, zu lange abwägen oder den Mut nicht aufbringen? Dann ziehen sie weiter. Ganz still. Und klopfen woanders an. Vielleicht ist genau das auch eine Form von Selbstbestimmung: Den Mut haben, Ja  zu sagen, wenn etwas bei uns anklopft. Auch wenn wir noch nicht wissen, wohin es führt. Es ist ein wildes Buch über Kreativität, Angst und das Vertrauen in die eigene Intuition. „Kreativität ganz ohne Druck“: Ich mag es sehr. 8. „Wild“ – Cheryl Strayed Wie gehe ich meinen Weg, Schritt für Schritt? Der Weg zu sich selbst – über 1.700 km Wanderung. Ich selbst liebe das Pilgern. Das Buch ist super für Menschen, die ihren Weg gerade suchen oder am liebsten in Bildern denken. Fazit: Selbstbestimmung ist für mich kein Ziel, das ich erreiche und dann abhaken kann. Es ist ein Zustand in Bewegung. Selbstbestimmung ist meine Haltung. Ich habe gelernt: Es geht nicht darum, immer sicher, laut oder fest überzeugt zu sein. Sondern darum, zu spüren, was mein nächster kleiner Schritt ist und den dann auch zu gehen. Auch wenn’s wackelt. Auch wenn ich zögere. Auch wenn’s sich nicht immer leicht  anfühlt. Meine Kunst, mein Schreiben, meine Mini-Mes – all das sind Werkzeuge, mit denen ich mich selbst wiederfinde, wenn ich mich im Lärm der Welt verliere. Und genau das möchte ich weitergeben – in meinen Workshops, in meinen Beratungen, in meinen Illustrationen. Dass es erlaubt ist, bei sich selbst anzukommen. Und dass ein selbstbestimmtes Leben nicht perfekt sein muss. Sondern echt. Alles Liebe - Deine Karina 🤍 Spontanes Fotoshooting mitten am Tag: auch das bedeutet für mich selbstbestimmt und frei zu leben. Du möchtest weitere Buchtipps, dann lies hier: Diese 3 Bücher haben mein Leben auf den Kopf gestellt *alle Buchempfehlungen: unbezahlte Werbung 📷 Katrin Bieneck

  • Ikigai, Kreativität & mentale Gesundheit – Wie du deinem inneren Kompass folgst

    Es gibt Tage, da fühlt sich alles zäh an. Du stehst auf, weil du musst, nicht weil du willst. Der Kaffee schmeckt okay, der Blick aus dem Fenster ist grau – außen wie innen. Und dann gibt es diese anderen Tage. Sie sind leise besonders. Du wachst auf, ein Gedanke huscht durch deinen Kopf, und du spürst: Da ist etwas, das mich ruft.  Vielleicht ein Projekt, eine Idee, ein leises Kribbeln in den Fingern. Es fühlt sich sinnvoll an. Wie ein inneres Leuchten. Genau das ist der Moment, in dem ich über Ikigai gestolpert bin. Nicht als Methode, nicht als Ziel – sondern wie über einen alten Freund, der sagt: „Du darfst so leben, wie es dir guttut.“ Und wenn du wie ich mit Kreativität unterwegs bist, dann lohnt es sich, diesen Gedanken genauer anzuschauen. Was, wenn dein innerer Antrieb nicht hart erarbeitet, sondern liebevoll gepflegt werden will? Was, wenn Sinn und Kunst kein Widerspruch sind? Und was, wenn genau darin ein Weg liegt, der nicht nur schöner, sondern auch gesünder ist? Viel Freude beim Lesen! Was du in diesem Artikel lesen kannst: Was ist Ikigai? Ikigai und Kreativität – wenn dein Inneres sichtbar wird Die vier Elemente des Ikigai – und wie sie deine Kunst bereichern Wie du dein kreatives Ikigai findest Kreativität & mentale Gesundheit – eine sanfte Verbindung Kleine Impulse für deinen Alltag Kreativität durch Ikigai steigern – Konkrete Tipps Häufige Fragen zu Ikigai, Kreativität & mentaler Gesundheit Podcast-Empfehlung & Buchtipp für neugierige Seelen Zum Schluss Was ist Ikigai? Stell dir vor, du wachst am Morgen auf. Ein Lächeln macht sich auf deinem Gesicht breit und deine Augen beginnen zu leuchten. „Das wird ein schöner Tag“, denkst du, während du mit Leichtigkeit und einem freudigen Sprung das Bett verlässt. Okay, ganz so strahlend muss es vielleicht nicht sein – aber genau das ist es, worum es beim Ikigai geht: um den Grund, morgens aufzustehen. Nicht aus Pflicht, sondern aus Freude. Aus einem inneren Ruf heraus, der dich leise, aber bestimmt durchs Leben führt. Ich habe lange gesucht – nach einem roten Faden, der sich gut anfühlt. Irgendwann bin ich über das Wort Ikigai  gestolpert. Klingt weich und rund, irgendwie freundlich. Und genau das ist es auch: ein japanisches Konzept für das, wofür es sich zu leben lohnt. Kein Druck, keine To-do-Listen. Nur die Frage: Was bringt dein Herz zum Leuchten? Vielleicht hast du schon mal von Ikigai gehört – in meinem Adventskalender, auf Instagram oder in einem älteren Artikel von mir. Heute möchte ich dich einladen, es neu zu betrachten: Was passiert, wenn du Ikigai mit Kreativität verbindest? Wenn dein innerer Antrieb nicht nur funktioniert, sondern auch leuchtet? Kann Ikigai dir helfen, kreative Blockaden zu lösen, deine Kunst (wieder) zu lieben und dich selbst ein Stück mehr zu verstehen? Ich sage: Ja. Ikigai und Kreativität – wenn dein Inneres sichtbar wird Kreativität ist mehr als Malen, Schreiben oder Basteln. Sie ist ein Lebensgefühl. Eine Sprache ohne Worte. Manchmal ist sie laut und bunt, manchmal leise und fast unsichtbar. Aber immer ist sie ein Ausdruck dessen, was in uns wohnt. Doch die kreative Quelle versickert schnell, wenn wir unter Druck stehen. Wenn der Anspruch, „etwas daraus zu machen“, größer wird als die Freude am Tun. Genau hier kommt Ikigai ins Spiel. Wenn du weißt, warum du kreierst – wenn du dein inneres Warum kennst – wird deine Kunst wieder frei. Dann malst du nicht mehr für Likes, sondern für dich. Du schreibst nicht, um zu beeindrucken, sondern um zu verstehen. Deine Kreativität darf atmen, wachsen und leuchten. Ganz ohne Filter. Die vier Elemente des Ikigai – und wie sie deine Kunst bereichern Ikigai lebt in der Schnittmenge von vier Fragen: Was liebst du? Worin bist du richtig gut? Was braucht die Welt von dir? Wofür kannst du bezahlt werden? Diese vier Bereiche lassen sich auch auf deine kreative Seite übertragen. Denn Kunst ist nicht nur Ausdruck – sie kann Berufung, Beitrag und Lebensgrundlage zugleich sein. Hier treffen sich Herz, Können, Sinn und Alltag – und zeigen dir, wohin dein innerer Kompass gerade deutet. 1. Was du liebst Die Momente, in denen du die Zeit vergisst. Wenn du dich verlierst in Farben, Melodien oder Worten. Wo dein Herz schneller schlägt – nicht vor Stress, sondern vor Freude. Beispiele: Zeichnen, Malen, Skizzieren im Café oder auf Reisen Farben mischen und mit neuen Techniken experimentieren Gedanken auf Papier sichtbar machen (in Bildern oder Worten) Tanzen, Singen oder Musizieren – alles, was dich kreativ ausdrücken lässt Einfach mal den Pinsel schwingen, ohne Ziel, nur für dich Etwas mit den Händen gestalten beim Keramik bemalen, Töpfern, bei der Holzgestaltung Fotografieren oder mit Licht und Schatten spielen Muster für Textilien entwerfen 2. Worin du gut bist Talente, die dir oft gar nicht auffallen – weil sie dir leichtfallen. Vielleicht hast du ein gutes Auge für Komposition. Oder dein Stil ist sofort erkennbar. Vielleicht berührst du Menschen mit deinen Bildern, weil sie echt sind. Beispiele: du hast ein Gespür für Ästhetik, Farben und Formen du liebst Details du kannst eine besondere Mal- oder Zeichentechnik dein eigener Stil ist unverkennbar deine Bilder lösen Emotionen aus du erzählst Geschichten mit deiner Kunst (z.B. in Form von Comics oder Illustrationen) du berührst Menschen emotional mit deinen Werken du findest kreative Lösungen für "Design"-Probleme du bist super schnell im Skizzieren von Ideen und kannst Konzepte einfach erklären 3. Was die Welt braucht Kunst kann inspirieren, verbinden, erinnern, berühren und bewegen. Sie kann Räume verändern, Menschen heilen, gesellschaftliche Themen aufgreifen oder einfach nur Schönheit in den Alltag bringen. Vielleicht ist genau das dein Beitrag. Beispiele: Du kannst ... Kunstwerke mit gesellschaftlicher oder politischer Botschaft erschaffen Menschen durch deine Kunst zum Nachdenken oder Fühlen bringen Workshops oder Kurse geben, um Kreativität zu fördern kunsttherapeutisch arbeiten (mit entsprechender Ausbildung), um Menschen zu unterstützen nachhaltige Kunstprojekte oder Upcycling-Kunst machen mit deiner Kunst Spendenaktionen oder wohltätige Zwecke unterstützen Räume mit deiner Kunst verschönern und positive Energie verbreiten 4. Wofür du bezahlt werden kannst Kunst darf auch wirtschaftlich sein. Ob du Auftragsarbeiten machst, Workshops gibst oder deine Werke online verkaufst –Kunst kann nicht nur deine Seele, sondern auch dein Konto bereichern. Der Schlüssel ist, einen Weg zu finden, mit deiner Kreativität auch finanziell nachhaltig zu arbeiten, ohne den Spaß daran zu verlieren. Beispiele: Auftragsarbeiten (Illustrationen, Porträts, Wandbilder) eigene Kunst verkaufen (Drucke, Originale, in Form von Aktien Workshops oder Online-Kurse anbieten Arbeiten als Designer*in, Illustrator*in oder Künstler*in Kunst für Produkte (z. B. Kalender, auf Textilien, Logodesign, Buchcover) etsy, ebay, domestika oder andere Plattformen nutzen, um Unterstützung von Fans zu bekommen Live-Kunst-Performances oder Eventzeichnen Dort, wo sich all das trifft, beginnt dein Ikigai. Und es fühlt sich nicht nach Karriereleiter an, sondern nach einem weichen, stabilen Netz aus Sinn. Wie du dein kreatives Ikigai findest Vertraue deinem Tempo Ikigai ist kein Ziel, das du abhaken musst. Es ist ein Prozess. Vielleicht sogar ein lebenslanger. Lass dir Zeit, lausche nach innen hör auf dein Bauchgefühl und geh kleine Schritte. Reflektiere ehrlich Was liebst du wirklich – auch wenn niemand zuschaut? Was würdest du tun, wenn Geld keine Rolle spielt? Welche Themen kehren immer wieder in deiner Kunst zurück? Komm ins Tun Schreiben, zeichnen, kritzeln. 10 Minuten am Tag reichen. Nicht für Instagram, nicht für Perfektion. Nur für dich. Lass es sich verändern Dein Ikigai ist nicht in Stein gemeißelt. Du wächst – und dein Lebenssinn wächst mit. Kreativität & mentale Gesundheit – eine sanfte Verbindung „Manchmal ist ein Pinsel, ein Stift oder ein Lied genau das, was unser Innerstes braucht, um wieder atmen zu können.“ Ich erlebe es immer wieder – bei mir selbst und in meiner Arbeit als Coach: Wenn Menschen einen Sinn in dem spüren, was sie tun, geht es ihnen besser. Sie fühlen sich verbundener, geerdeter, lebendiger. Kreativität ist dabei wie ein innerer Garten. Wenn du ihn pflegst, wächst dort nicht nur Kunst, sondern auch Selbstvertrauen, Ruhe und Klarheit. Fragen, die dich begleiten können: Wann fühle ich mich lebendig? Was kann ich stundenlang tun? Wofür bekomme ich Komplimente? Welche kreativen Tätigkeiten tun mir gut – auch mental? Kleine Impulse für deinen Alltag Starte den Tag mit der Frage: Was würde mir heute guttun? Richte dir eine kleine Kreativecke ein – auch wenn es nur ein Notizbuch ist. Lass jeden Tag ein Ausdruck sein: ein Lied, ein Gedanke, ein Farbklecks. Erinnere dich regelmäßig: Du darfst neugierig, verspielt und unperfekt sein. Kreativität durch Ikigai steigern – Konkrete Tipps Finde dein Warum : Wieso kreierst du? Entwickle Routinen, die dich mit deinem Ikigai verbinden Nutze Ikigai, um langfristig kreativ zu bleiben & dich nicht zu verlieren Setze deine Kreativität gezielt ein (z. B. ein Herzensprojekt starten) Häufige Fragen zu Ikigai, Kreativität & mentaler Gesundheit Was ist Ikigai einfach erklärt? Ikigai ist ein japanisches Konzept und beschreibt das, wofür es sich zu leben lohnt. Es ist der innere Antrieb, der Sinn und Freude in deinen Alltag bringt. Wie finde ich mein kreatives Ikigai? Indem du ehrlich reflektierst, was du liebst, worin du gut bist, was die Welt braucht und wofür du bezahlt werden kannst. Die Schnittmenge zeigt dir deinen Weg. Warum ist Kreativität wichtig für die mentale Gesundheit? Kreativität hilft, Gefühle auszudrücken, Stress abzubauen und sich mit sich selbst zu verbinden. Sie wirkt oft wie ein Ventil – sanft, aber kraftvoll. Was kann ich tun, wenn ich eine kreative Blockade habe? Nimm den Druck raus. Fang klein an – 10 Minuten Zeichnen, Kritzeln oder Schreiben ohne Ziel. Frag dich nicht „Was bringt’s?“, sondern „Was tut mir gut?“ Kann ich mit meiner Kunst wirklich Geld verdienen? Ja, das ist möglich – zum Beispiel durch Aufträge, Kurse oder Online-Shops. Wichtig ist, dass du deinen eigenen Wert erkennst und nicht nur für andere arbeitest. Podcast-Empfehlung & Buchtipp für neugierige Seelen Podcast-Empfehlung: Mein Interview mit Siglinde Czenkusch und Johanna Heep zum Thema IKIGAI - Finde deinen Weg! Buchtipp: "Ikigai: Gesund und glücklich hundert werden"* von Héctor García & Francesc Miralles – ein stilles, inspirierendes Buch über das Leben, das mehr fragt als „Was arbeitest du?“ Zum Schluss Du musst nicht alles wissen. Du musst auch nicht sofort etwas ändern. Aber du darfst dir die Frage stellen: Was bringt mein Herz zum Leuchten? Und dann schauen, wohin es dich trägt. Wenn du magst, erzähl mir davon. Schreib mir, lass mir einen Kommentar da oder trag dich in meinen Newsletter ein. Ich freu mich, von dir zu lesen. *unbezahlte Werbung

  • Ikigai vs. Ikigai-Diagramm – Zwei verschiedene Konzepte?

    Lange Zeit dachte ich, das Ikigai-Diagramm mit den vier Kreisen sei eine traditionelle japanische Darstellung dieses Konzepts. Bis ich mich tiefer damit auseinandersetzte. Ich kaufte mir das Buch "Ikigai - Die Japanische Lebenskunst*" von Ken Mogi, neugierig darauf, endlich mehr über diese Diagramme zu erfahren. Doch zu meiner Überraschung: Kein einziges Wort darüber. Stattdessen erzählte Mogi von einem Fischer, der mit großer Hingabe seinem Handwerk nachgeht, vom kunstvollen Schalenbau, von alltäglichen Routinen, die den Menschen Erfüllung schenken. Seine Beispiele zeigten, dass Ikigai nicht nur ein Modell ist, sondern eine wundervolle Lebensweise, die Sinn stiftet und das Altern gesund und glücklich macht. Doch woher kommt dann das Diagramm mit den vier Kreisen? Und was hat es wirklich mit dem japanischen Konzept des Ikigai zu tun? Was ist der Unterschied? Lies selbst! Was du in diesem Artikel lesen kannst: 1. Ikigai als traditionelle japanische Lebensweise 2. Ikigai als westliches Konzept (mit den vier Kreisen) Fazit: Ist es das Gleiche oder nicht? Es gibt tatsächlich zwei unterschiedliche Arten, wie der Begriff Ikigai  heute genutzt wird: 1. Ikigai als traditionelle japanische Lebensweise In Japan ist Ikigai  tief in der Kultur verwurzelt und beschreibt einen ganzheitlichen, eher subtilen Lebenssinn. Dabei geht es weniger um beruflichen Erfolg oder eine große Lebensaufgabe, sondern vielmehr um kleine, alltägliche Dinge, die das Leben lebenswert machen. Was macht das traditionelle Ikigai aus? Kleine Momente genießen Das kann ein Spaziergang sein oder das Trinken und Genießen einer Tasse Tee. Es kann aber auch die gemeinsame Zeit mit der Familie sein. Ein Gefühl von Gemeinschaft und Zugehörigkeit Gerade in ländlichen Regionen Japans ist das Miteinander noch tief verwurzelt. Die Menschen unterstützen sich gegenseitig, sei es im Alltag oder in schwierigen Zeiten. Besonders schön zu sehen ist das in der Netflix-Doku "The Blue Zones" (absolute Empfehlung!**), wo deutlich wird, wie ältere Menschen aktiv ins Familienleben eingebunden sind. Sie helfen, geben ihre Weisheit weiter und sind ein fester Teil der Gemeinschaft – anstatt am Rand zu stehen. Das tut nicht nur ihnen gut, sondern stärkt auch die jüngeren Generationen. Denn wenn Jung und Alt sich gegenseitig bereichern, entsteht etwas, das weit über ein langes Leben hinausgeht: echte Verbundenheit. Langsames und bewusstes Leben Langsamkeit statt ständiger Optimierungsdruck. Eine positive Einstellung zum Altern Beständigkeit und Routine (statt ständiger Suche nach „dem einen großen Ding“) In Okinawa, einer der berühmten „Blue Zones“  mit überdurchschnittlich vielen Hundertjährigen, ist Ikigai eng mit Langlebigkeit verbunden. Die Menschen dort führen ein aktives, aber entspanntes Leben, haben enge soziale Bindungen und eine starke Verbindung zu ihrer täglichen Arbeit, sei es Gartenarbeit, Kochen oder Handwerk. Daher:  In Japan selbst gibt es keine festen „vier Fragen“ oder eine einzige Formel für Ikigai. Es ist vielmehr eine individuelle, persönliche Wahrnehmung des Lebenssinns. 2. Ikigai als westliches Konzept (mit den vier Kreisen) Im Westen ist Ikigai vor allem durch das berühmte „Ikigai-Diagramm“  bekannt geworden, eine Grafik mit vier sich überschneidenden Kreisen: Was du liebst Worin du gut bist Was die Welt braucht Wofür du bezahlt werden kannst Ich dachte, das Ikigai-Diagramm sei eine traditionelle japanische Darstellung, doch das stimmt so nicht. Tatsächlich wurde es vom spanischen Autor Andrés Zuzunaga entwickelt und 2012 als "Purpose Venn Diagram" veröffentlicht. Erst später wurde es mit dem japanischen Konzept des Ikigai verknüpft. Durch seine große Verbreitung entstand der Irrglaube, es stamme direkt aus Japan. Wenn du heute nach dem Ikigai-Diagramm suchst, wirst du vor allem Karriere-Ratgeber finden, dabei ist Ikigai so viel mehr als nur ein Beruf. Was ist der Unterschied zum traditionellen Ikigai? Stärker auf Beruf und Produktivität fokussiert Zeigt eine Art „Tool“, um den Sinn zu finden Kann unter Druck setzen, „die eine große Lebensaufgabe“ zu entdecken Nicht von den ursprünglichen japanischen Wurzeln inspiriert Fazit: Ist es das Gleiche oder nicht? Nein, es sind zwei verschiedene Dinge! Das japanische Ikigai  ist ein flexibles, persönliches Konzept für ein erfülltes Leben, unabhängig von Erfolg oder Geld. Das westliche Ikigai-Modell  ist eine Struktur, um Karriere und Lebenssinn zu vereinen, aber oft zu eng auf Arbeit und Leistung ausgerichtet. Mein Tipp:  Wenn du Ikigai wirklich verstehen und leben will, kannst du die entspannte japanische Haltung mit dem strukturierten westlichen Modell kombinieren. Es geht nicht darum, „den einen großen Zweck“ zu finden, sondern darum, mehr von dem ins Leben zu holen, was es bereichert, in ganz kleinen Schritten. Du möchtest mehr? Dann kommt hier meine Podcastempfehlung: Im Interview spreche ich mit Siglinde Czenkusch und Johanna Heep über mein Lieblingsthema das Ikigai . *Buchempfehlung (unbezahlte Werbung): "Ikigai - Die Japanische Lebenskunst" (Autor: der japanische Neurowissenschaftler Ken Mogi) **Serienempfehlung (unbezahlte Werbung): "Die Geheimnisse der Blauen Zonen": Die Dokumentarserie aus dem Jahr 2023, hat mich nachhaltig beeindruckt. Sie zeigt, wie man glücklich 100 Jahre werden kann. Illustration: Karina Röpcke

  • Entdecke Ikigai und finde deinen Lebenssinn

    Inhaltsverzeichnis Was ist Ikigai? Was machen die Japaner besser? Ken Mogi: Die Fünf Säulen des Ikigai Mit vier Fragen den Lebenssinn entdecken Entdecke dein persönliches Ikigai und finde deinen Lebenssinn - PDF als Download Fazit Serienempfehlung Buchempfehlung Podcastempfehlung Was ist Ikigai? Im Ayurveda heißt es Dharma, wir bezeichnen es als Lebenssinn und in Japan gibt es Ikigai. Du hast dich bestimmt schon mal gefragt: Was ist dein Warum? Was ist dein Grund, morgens aufzustehen? Was kannst du der Welt geben? Oder bist du auf der Suche nach dem Lebenssinn? Genau das umschreibt "Ikigai"! Wer sich mit der Sinnfrage beschäftigt, mit seinem "Purpose", kommt an diesem Konzept nicht vorbei. Es ist nicht nur ein Konzept, ein Tool oder ein Modell, es ist vielmehr ein schönes warmes Gefühl zu wissen, wofür es sich zu leben lohnt. Schauen wir uns das japanische Wort genauer an. "Ikigai" setzt sich aus der Silbe "iki", dem Leben und der Silbe "gai", dem Wert oder Nutzen zusammen und bedeutet frei übersetzt: "das, wofür es sich zu leben lohnt". Stell dir vor, du wirst für deine Leidenschaft, deine Talente und für das, was du liebst und auch gut kannst, bezahlt. Deine Tätigkeit, dein Produkt oder deine Dienstleistung sind etwas, was die Welt braucht. Das ist die Erfüllung deines Ikigai. Wenn du diesen kleinen Schatz gefunden hast, wirst du feststellen, dass es die Basis für ein erfülltes und sinnvolles Leben ist. Was machen die Japaner besser? Die Bewohner der Insel Okinawa leben gesünder, glücklicher, zufriedener und sogar länger. Auf der Insel (wo der Begriff auch ursprünglich entstand) leben die ältesten Menschen der Welt. Was sie uns voraus haben? Während wir immer MEHR, immer "Schneller-Höher-Weiter" wollen, ist es bei ihnen das Streben nach dem GLÜCK, welches grundlegend in ihnen verankert ist. Ken Mogi: Die Fünf Säulen des Ikigai In seinem Buch "Ikigai - Die japanische Lebenskunst"* beschreibt der Autor und Hirnforscher Ken Mogi anhand kurzer Geschichten die fünf Säulen des Ikigai. Die fünf Säulen lauten wie folgt: Klein anfangen: Die erste Säule betont die Bedeutung von kleinen Schritten und einem behutsamen Start bei der Verfolgung von Zielen und Träumen. Mogi schreibt, dass es nicht immer notwendig ist, große Sprünge zu machen, sondern dass wir durch kleine, kontinuierliche Fortschritte unser Ikigai entdecken können. Loslassen lernen: Bei dieser Säule geht es darum, sich von Ballast und unnötigem Gepäck zu befreien, sei es materiell oder emotional. Der Autor argumentiert, dass wir erst Dinge loslassen müssen, die uns belasten, um Platz für die Entdeckung unseres Ikigai zu schaffen. Harmonie und Nachhaltigkeit: Diese Säule betont die Bedeutung von Ausgewogenheit und Nachhaltigkeit in unserem Leben. Wenn wir nach Harmonie in unseren Beziehungen, unserer Arbeit und unserer Umwelt streben, kann das dabei helfen, ein erfülltes Leben im Einklang mit unserem Ikigai zu führen. Die Freude an kleinen Dingen entdecken: Hierbei wird die Bedeutung des Genießens und Wertschätzens kleiner Momente und alltäglicher Freuden betont. Wir werden ermutigt, die Schönheit in den kleinen Dingen des Lebens zu erkennen und dankbar für sie zu sein, da sie oft den Schlüssel zu unserem Ikigai enthalten können. Im Hier und Jetzt sein: Diese fünfte Säule legt den Fokus darauf, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein und das Leben in vollen Zügen zu genießen. Oft neigen wir dazu, uns zu sehr auf die Vergangenheit oder auf die Zukunft zu konzentrieren, anstatt den Moment zu leben. Indem wir im Hier und Jetzt sind, können wir unser Ikigai klarer erkennen und erleben. Doch wie findest du nun dein Purpose, deinen Lebenssinn? Mit vier Fragen den Lebenssinn entdecken "Möglicherweise macht Ikigai aus uns allen einen Peter Pan. Und das ist nicht unbedingt eine schlechte Sache. Lasst uns alle zwölf Jahre alt sein! Ein jugendlicher Geist ist beim Ikigai wichtig, aber auch Engagement und Leidenschaft, egal wie unbedeutend dein Ziel auch ist." - Ken Mogi Wie funktioniert's? Ikigai basiert auf der Idee, dass jeder von uns eine einzigartige Kombination aus Leidenschaft , Berufung , Beruf und Mission hat. Werden alle vier Elemente miteinander verbunden, ergibt sich eine Schnittstelle. Diese Schnittstelle ist der Idealzustand und ergibt deinen Lebenssinn, sprich dein IKIGAI. Was du dafür brauchst, ist Selbstreflexion, die Bereitschaft, dich mit deinen eigenen Werten, Schwächen, Stärken und Ressourcen auseinanderzusetzen und lediglich die Beantwortung von vier Fragen. Es klingt einfach, ja fast banal. Jedoch sei ehrlich bei der Beantwortung. Denn "Was liebst du wirklich?" heißt nicht "Was magst du?". Und "Was kannst du besonders gut?" ist nicht nur auf deinen Job bezogen. Es können ebenso die ganz einfachen Dinge sein, die für dich selbstverständlich sind. Jedoch nicht nur bei der großen Frage, nach dem Sinn des Lebens, auch bei wichtigen oder auch ganz kleinen Entscheidungen, kann dir Ikigai als Kompass helfen, dich besser zu verstehen und dir über deine Herzensthemen, Träume und Visionen bewusst zu werden. Die Schnittstelle der vier Elemente ist der Idealzustand und ergibt dein Ikigai. Die vier Fragen im Ikigai Passion - Begeisterung/ Leidenschaft: Was liebst du zu tun? Vocation - Talent/ Berufung: Was kannst du besonders gut? Profession - Beruf/ Wert: Womit kannst du Geld verdienen? Mission - Bedarf: Was braucht die Welt von dir? Ich möchte es dir am Beispiel von Jenny erklären. Jenny ist 38. Sie ist kreativ, ehrgeizig, führt ein aufregendes Leben. Bereits als kleines Mädchen träumte sie von einer Kariere als Grafikdesignerin. Den Eignungstest an der Hochschule in der Tasche, die Studienjahre erfolgreich überstanden, der erste richtige Job in ihrer Wunsch-Agentur, alles läuft nach Plan. Einige Jahre später: Jenny ist mittlerweile wahnsinnig erfolgreich, hat viele zufriedene Kunden, die ihre Arbeit und die gemeinsame Zusammenarbeit sehr schätzen. Und da ist es wieder, dieses Gefühl, das erst ganz subtil und leise und dann immer stärker wird. Irgendetwas fehlt . Wie kann das sein, sie lebt doch ihren Traum? Sie erinnert sich zurück an die Zeit als Kind. Sie liebte das Malen und war stundenlang versunken in ihrer kleinen Welt der bunten Farben. Für sie sind das die schönsten Erinnerungen. Sie war glücklich und unbeschwert. Nach einem langen Arbeitstag, geht sie los und kauft sich einen Farbkasten, neue Pinsel und einen 15x15cm quadratischen Zeichenblock. Sie beginnt in ihrer Freizeit erneut zu malen. Und da ist es wieder, sie ist im Flow. Immer häufiger sitzt sie am Abend und an den Wochenenden über ihren Bildern. Zunächst verschenkt sie ihre kleinen Aquarelle an Freunde und Familie. Die Nachfrage wächst, denn ihre Freunde bestellen ihre Kunstwerke wiederum für ihre Familien. Und so wird aus dem kleinen Hobby ein eigenes Business. Zurück zum Ikigai: Jenny ist kreativ und liebt das Zeichnen ( Passion ). Durch ihre jahrelange Praxis in der Kindheit und während des Studiums kann sie es auch besonders gut ( Vocation ). Ihre Freunde und Familie unterstützen ihre Arbeit, indem sie ihre Kunst kaufen und sie weiterempfehlen ( Profession ). Und mit ihren Aquarellen macht sie die Welt ein Stückchen schöner ( Mission ). Jenny hat es getan. Sie lebt ihr Ikigai. Dieses Beispiel soll dich nicht zu einem Jobwechsel inspirieren, aber es zeigt, wenn du auf dein Bauchgefühl hörst und wieder beginnst mehr von dem zu machen, was du liebst, wirst du dein Leben als sinnvoll empfinden. Beantworte für dich ganz ehrlich diese vier Fragen. Entdecke dein persönliches Ikigai und finde deinen Lebenssinn - PDF als Download Im Folgenden hab ich dir ein Workbook als PDF erstellt. Wenn du möchtest, lad es dir herunterladen und druck es aus. Mach es dir mit deinem Lieblingsgetränk an deinem Wohlfühlort gemütlich und beantworte ganz ehrlich die Fragen. Lass dir gerne Zeit dafür. Dort, wo sich die Schnittmenge ergibt, findest du dein persönliches Ikigai . Vergiss dabei nicht, du bist einzigartig und die Kombination bestehend aus deiner Persönlichkeit, deinen Talenten, deinem Wissen und deinem Können machen jedes Produkt, jede Tätigkeit besonders. Fazit Wenn du deine Talente und Leidenschaften nutzt, wenn du das tust, was du liebst, was du gut kannst, wofür du bezahlt wirst und der Welt das gibst, was sie braucht, wirst du deinem Leben einen Sinn geben und Glück und Erfüllung finden. Und vielleicht erhöht es wie bei den Japanern auf der Insel Okinawa nicht nur deine Lebensqualität, sondern auch deine Lebenszeit :-) Hat dir der Artikel gefallen? Dann hinterlasse mir gerne einen Kommentar. Und vielleicht verrätst du mir auch, ob du dein Ikigai bereits gefunden hast. Alles Liebe - deine Karina 🤍 Serienempfehlung Wie wird man 100 Jahre alt? - Die Geheimnisse der blauen Zonen *- Eine wundervolle Netflix-Dokumentation über die Blue Zone und seine ältesten, gesündesten und glücklichsten Bewohner. Streetfood * (2019, 1 Staffel): Eine kulinarische Reise durch die Straßenküchen der Welt. Mich bewegten besonders die Menschen, ihre Traditionen und ihre Geschichten. Buchempfehlung Ikigai - Die Japanische Lebenskunst von Ken Mogi * Podcastempfehlung Karina Röpcke - mein Interview mit Siglinde Czenkusch und Johanna Heep zum Thema IKIGAI - Finde deinen Weg! Tanita Schneider - roots to fruits: #12 Ikigai – Wie du endlich Sinn und Erfüllung (in deiner Arbeit) findest *unbezahlte Werbung

bottom of page