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  • Was will ich als Frau, Coachin und Künstlerin bewirken?

    Als die wundervolle Judith "Sympatexter" Peters unter dem Hashtag #BlogYourPurpose am Dienstag das Geheimnis lüftete und mir und 1000 weiteren Purpose-Bloggern das Thema eröffnete, hatte ich große Fragezeichen auf der Stirn. "Was willst du bewirken? Was willst du eines Tages hinterlassen? Was ist dein Vermächtnis?" ... So tiefe Fragen und ich muss zugeben, sie haben mich etwas überfordert, schließlich ging es auch um die Vergänglichkeit meines Lebens. Es ist an der Zeit, genau hinzuschauen - auf meine Vergangenheit, ins Hier und Jetzt und in meine Zukunft. Kleines Mädchen, großer Traum - War das etwa meine Bestimmung? Vor Kurzem fand ich beim Aussortieren meiner Bücher ein kleines Freundschaftsbuch, indem sich meine damaligen Klassenkameraden, verewigen durften. Auf den letzten beiden Seiten habe ich mich selber eingetragen. Eins war klar, ich werde Modedesignerin. Dieser Traum verankerte sich fest in meinem Kinderkopf und als ich mit 11 Jahren Dank der Wende meine erste Barbie in den Händen halten durfte, gab es keinen anderen Beruf, den ich lieber ausüben wollte. Wie sollte es auch anders kommen? Im Sommer 2001 (ich kann mich noch genau an den Tag erinnern) öffnete ich, mit zitternden Händen, den langersehnten Brief. Ich wurde tatsächlich angenommen. Heulend vor Freude stand ich auf unserer Gartenterrasse und konnte es nicht fassen. Die intensiven Tage der Eignungsprüfung, der Mappenvorbereitungskurs, die drei harten Jahre der Damenmaßschneider-Lehre, über 10 Jahre Zeichenzirkel und das feste Daumendrücken meiner Familie haben sich gelohnt. Mein langersehnter Modedesignerinnen-Mädchentraum sollte wahrhaftig in Erfüllung gehen. Rückblickend war ich nicht lange in dem Beruf tätig. Ich musste ernüchternd feststellen, dass diese Arbeit nicht so richtig viel mit meinem Kreativitätsverständnis gemeinsam hatte. Jedenfalls war das schonmal NICHT meine Bestimmung. Aber ich erfuhr dadurch zum ersten Mal: Ich kann alles erreichen, wenn ich fest daran glaube und die dafür notwendigen Schritte gehe. Meine Ressourcen sind die Geschichten meines Lebens Nach dem Studium folgte eine Zeit des Ausprobierens. Die Jahre im Ausland, die erste Selbständigkeit, der Theaterjob an Bord und an Land. Ich hatte das große Glück, eine Familie an meiner Seite zu haben, die mich jederzeit ermutigte, meinen beruflichen Träumen zu folgen. Sie schenkten mir ihr Vertrauen und damit sämtliche Freiheiten. Allerdings verlief mein Leben nicht immer rosig und es gab Geschichten, die es maßgeblich prägten: Angefangen vom Brand meiner ersten Wohnung aufgrund einer defekten Steckdose (ich war 17 und außer einer Rauchgasvergiftung ist mir zum Glück nichts weiter passiert), die schwere psychische Erkrankung meiner Mutter und ihre "Dunklen Jahre", mein unerfüllter Kinderwunsch. Ich hatte eine Arbeit mit vielen fantastischen Dienstreisen, aber es ging mir nicht gut. 2020: Die Pandemie ließ mich umdenken. Mein Job passte nicht mehr in mein Leben und ich fühlte mich rausgewachsen aus den Oberflächlichkeiten der Entertainment-Branche. Vielleicht lag es an meinem Alter, vielleicht an der besonderen Zeit. Ich stellte mir neue Fragen: Was möchte ich noch machen? Wie möchte ich mich fühlen? Und welcher Mensch möchte ich sein? Eins war sicher, in den aktuellen Job wollte ich nicht zurück. Die Kurzarbeit gab mir die Zeit und mein ehemaliger Arbeitgeber die finanziellen Mittel. Ich entschied mich für eine Ausbildung bei Dr. Janna Scharfenberg, denn Ayurveda interessierte mich bereits seit einiger Zeit. Nach dem Abschluss der Coaching-Ausbildung, folgte eine Jahresfortbildung bei Dr. Alina Hübecker, sowie die Ausbildung zur psychologischen Ayurveda-Beraterin an der Rosenberg-Akademie für Ayurveda, um mein Wissen zu vertiefen. Der Ayurveda hat mein Leben verändert. Er hat mir geholfen zu vertrauen, dass es die Ernährung und den passenden Lebensstil für mich gibt. Beim Lernen vergaß ich die Zeit. Ich wollte alles über die indische Heilkunst erfahren. Und noch während der Ausbildung kamen die ersten Klienten. Die Aha-Momente, die vielen positiven Veränderungen, das Strahlen meiner Coachees nach einer 1:1-Session ... genau das ist es, was ich möchte. Heute kann ich mein Wissen weitergeben und ich liebe mein Online-Business. Die Gewissheit "Ich kann helfen." ist mein stetiger Motor. Und was aus persönlichem Interesse entstand, entwickelt sich immer mehr zur Berufung. Meine Vision "In einer Welt, in der wir alles sein können: Wer wollen wir sein? Was wollen wir sein? Wie wollen wir sein? Was möchten wir mit der Welt teilen und welchen Unterschied möchten wir machen?" Ich denke Wünsche und Träume kommen nicht ohne Grund. Bei der Frage, was möchte ich hinterlassen, wurde ich mit meinem tiefsten Schmerz konfrontiert. Natürlich war mein erster Gedanke "Was kann ich der Welt hinterlassen als kinderlose Frau?" Aber hey, ich habe die Kunst und ich liebe gutes Design. Ich kann kreieren, gestalten, Neues entstehen lassen. Wenn schon kein eigenes Kind, warum nicht meinen Fußabdruck für andere hinterlassen? Was wäre nicht naheliegender als den Ayurveda mit der Kunst zu verbinden? Und da war sie, die Idee vom eigenen Kinderbuch. Ich möchte eine Message hinterlassen und den Ayurveda auf diesem Wege in die Welt tragen. Meine Mission oder: Ist das mein Dharma?! Durch meine Familiengeschichte und die eigenen Erfahrungen, wünsche ich mir, dass die Menschen aufhören, die Psyche als Tabuthema anzusehen. Gerade die letzten Jahre zeigen, wie wichtig es ist, sich um die persönliche Gesundheit zu kümmern. Mit Anfang 40 wählte ich einen Beruf, der mir sinnvoll erscheint und mich mit Freude erfüllt. Weil ich überzeugt bin, dass jeder Mensch durch Persönlichkeitsentwicklung dazu beiträgt, die Welt zu einem schöneren und gesünderen Ort zu machen, ist es mein großer Wunsch, meine Klienten und Klientinnen zu ermutigen, sich mit ihrer Einzigartigkeit auseinanderzusetzen. Mit meiner Arbeit verbinde ich die Bereiche Psychologie, Ayurveda und Kunst, um ein Bewusstsein zu schaffen, wie machtvoll jeder Einzelne ist. Jeder noch so kleine Traum darf umgesetzt werden und wir werden feststellen, wie es die Welt mit Liebe bereichern wird. Ich möchte Menschen mit meinem Sein tief berühren, zum Nachdenken anregen, ihren Mut unterstützen, um für sich loszugehen. Fazit Noch Anfang der Woche dachte ich: Was kann ich schon bewirken? Es sind nicht die großen Dinge, die mein Leben lebenswert machen, es ist die Liebe fürs Detail. Kreativität und Ästhetik ziehen sich wie ein roter Faden durch mein Leben. Anfänglich im Zeichenzirkel, im Design-Studium, im Entertainment-Job und heute beim Coachen und dem Unterstützen beim Finden von Lösungen. Nach einem produktiven, erfüllenden Arbeitstag, gesunden Mahlzeiten, einem Spaziergang im nahegelegenen Park und schönen Gesprächen, nehme ich mir am Abend die Zeit für meine Kreativität. Ich nenne es liebevoll "Pinsel-Yoga", denn es ist ein bewusstes Abschalten und meine abendliche Meditation. Oft entstehen kleine Fineliner-Porträts für Freunde. Ich liebe ihre strahlenden Gesichter, wenn ich die Bilder überreiche. Mein Talent und das Vertrauen, dass alles, was ich tue, richtig ist, unterstützt mich auf meinem Seelenweg. Ich werde immer eine Schülerin sein und auch wenn ich noch nicht weiß, wie lange ich als Gesundheitsexpertin arbeiten werde, ob ich den Beruf als Heilpraktikerin für Psychotherapie jemals ausübe, welche Pläne das Leben mit mir vorhat, eins ist sicher, bis dahin möchte ich das Leben genießen. Ich bin glücklich und irgendwann wird es so weit sein und ich halte mein Kinderbuch in den Händen. Denn wie ich bereits als Teeny lernte: Alles ist möglich, wenn ich meine Vision im Blick behalte. Ja, ich kann auch jetzt schon viel bewirken!

  • Warum es am Jahresanfang nicht ratsam ist, eine Diät zu machen ...

    ... und warum genau JETZT der richtige Zeitpunkt für eine Kur wäre. Ich freue mich sehr, dass du auf meine Seite gefunden hast. In diesem Blogartikel erfährst du, wann ich eine Kur empfehle und warum eigentlich? Wann ist ein guter Zeitpunkt und was sagt der Ayurveda dazu? Meine erste Diät hatte ich mit 13, es folgten Jahre, in denen ich meinen Körper quälte. Low Carb, High Protein, Punkte zählen, Extremsport ... ich probierte alles, um meinem Schönheitsideal zu entsprechen. Oft war der Jahreswechsel für mich der "perfekte" Zeitpunkt. Ich hatte weder langfristig mein Idealgewicht gehalten, noch war ich besonders glücklich. Im Gegenteil - Übergewicht, Hautprobleme, Verdauungsbeschwerden, Rückenschmerzen waren die Resultate. Erst durch die Ayurveda-Ausbildung verstand ich, dass eine Kur oder Diät nicht mit dem Jahresvorsatz im Januar starten sollte. Wenn wir uns in der Natur umschauen, ist die Winterzeit als Ruhezeit gedacht. Der Körper regeneriert und gerade im Winter, in der luftigen und kalten Vata-Zeit ist es wichtig, ihn mit nährenden Lebensmitteln zu versorgen. Schließlich möchten wir uns vor fiesen Vieren schützen. Wir wissen intuitiv, was uns guttut - eine heiße Schokolade, ein Besuch in der Therme, in die Kuscheldecke eingewickelt auf dem Sofa liegen. Ich empfehle daher eine Detox-Kur zum Wechsel der Jahreszeiten, z.B. von Sommer zu Herbst (Pitta zu Vata) im Oktober oder gerade jetzt im Frühjahr, wenn die Vata-Elemente (Luft und Äther) abnehmen und das stabile Kapha-Dosha (bestehend aus den Elementen Erde und Wasser) beginnt zu dominieren. Dein Körper und Geist werden es dir in dieser besonders sensiblen Zeit danken. Warum ich überhaupt eine Kur empfehle Dein Körper ist ein Tempel und leistet erstaunliches, jeden einzelnen Tag. Faszinierende und unvorstellbare Prozesse laufen rund um die Uhr in ihm ab, um dich am Leben zu halten, und fast all das ohne direktes Zutun. Während er arbeitet, kannst du durchs Leben gehen, arbeiten, lachen, weinen, Abenteuer erleben, Essen genießen, Musik hören, kreativ sein, Sonnenstrahlen auf der Haut spüren und dich am Duft von deinen Lieblingsblumen erfreuen. All das verdanken wir unserem Körper, seinen Sinnen und Funktionen. Je gesünder er ist, desto leichter können wir unser Leben genießen. Unser Körper ist heutzutage vielen Belastungen ausgesetzt. Wir nehmen unnatürliches, meist zuckerhaltiges und stark verändertes Essen auf, trinken chemische Softdrinks und essen oft viel zu viel, meist mehr, als wir an Energie wieder verbrennen können. Wir bewegen uns zu wenig, verbringen die Zeit meistens sitzend, sind gestresst, führen schädliche Beziehungen, schlafen und entspannen zu wenig, hungern, sind unzufrieden und schwächen unser Immunsystem und damit unseren Tempel. Ich möchte dich einladen, deinem Tempel eine Grundsanierung zu gönnen. Du entrümpelst, räumst auf und wischst Staub. Du machst Platz für Neues, für das, was wirklich wichtig ist (so wie in deiner Wohnung). Ich möchte dich inspirieren, dich mit deiner Intuition und Kreativität zu verbinden, nimm dir Zeit und beginn dich mit deinen Lebensthemen zu befassen. Finde heraus, was dir guttut, was dir Energie schenkt und dich in deine Mitte bringt. ... und hör bitte auf, dich mit Diäten zu quälen. Alles Liebe Karina Und wenn du wissen möchtest, was es mit dem Ayurveda, Vata, Pitta und Kapha auf sich hat, lies gern hier weiter → Was ist Ayurveda?

  • Liebesbrief an mein Ayurveda-Business

    Mein liebes Ayurveda-Business, heute, pünktlich zum Valentinstag, ist es Zeit für ein paar offene Worte. Wir kennen uns jetzt schon fast 4 Jahre und was mit einer unverbindlichen Liaison begann, ist heute eine feste Partnerschaft, mit allen Höhen und Tiefen. Und wie passend, hat die liebe Steffi Fleischer zur Blogparade mit dem Thema "Liebesbrief an dein Business" aufgerufen. Also los geht's! Wie alles begann ... Ich kann mich nicht genau erinnern, an welchem Tag wir uns das erste Mal getroffen haben. Ich bin mir jedoch sicher, dass uns das Yoga miteinander bekannt gemacht hat. Ich saß in der Praxis meines Orthopäden und meine Rückenschmerzen waren zu dem Zeitpunkt kaum mehr auszuhalten. Stress im Büro, das Schleppen von schweren Kostümkisten, die vielen schönen, aber auch kräftezehrenden Dienstreisen und mangelnde körperliche Bewegung waren die Ursachen für mein Dilemma. So saß ich nun beim Arzt und lauschte seinen Worten, die da lauteten: "OP oder Yoga, sie können entscheiden." Ich entschied mich fürs Erste für Yoga, um meinen Gleitwirbel zu besänftigen. Wer sich mit Yoga beschäftigt, wird früher oder später am Ayurveda nicht vorbeikommen, denn die zwei Schwesternwissenschaften ergänzen sich wunderbar. Und so ging sie los, unsere "Businessliebe" ... vorerst ganz langsam. Ich googelte im Internet, erhoffte mir Informationen über dich zu erhaschen und versuchte mir deinen Namen zu merken (Ja, der Name Ayurveda kann ganz schnell mit einer Sukkulente namens "Aloe vera" verwechselt werden). Wir werden ein Paar! 2020 war es dann so weit. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und buchte die Ausbildung bei Dr. Janna Scharfenberg. Oh, ich war so verliebt und wollte alles über dich erfahren. Nur für mich! Das Jahr verging wie im Fluge. Trotz anfänglicher Verständigungsprobleme (du sprichst schließlich Sanskrit), wuchs meine Liebe zu dir. Du hast mein Leben verändert! Du hast mir geholfen, zu vertrauen, dass es die passende Ernährung und den entsprechenden Lebensstil für mich gibt. Du hast mir gezeigt, dass du so viel mehr als Doshas, Gewürze, "Wellness" und Lebensweisheiten bist. Und was soll ich sagen, Yoga und du, ihr habt mich von meinen Rückenschmerzen innerhalb kürzester Zeit weitestgehend befreit. Es war Zeit ... ich wollte dich der ganzen Welt zeigen. Endlich offiziell - Wir haben gegründet! Am 20.07.2022 war es dann so weit. Wir haben uns getraut! Es war nicht der einfachste Start und unsere junge Liebe wurde erstmals auf die Probe gestellt. ... weil ich dich liebe Mein Herzens-Business, ich habe mich für dich entschieden, weil ich mit deiner Unterstützung die Bereiche Kunst, Psychologie und Ayurveda verbinden kann ich Menschen inspirieren und ermutigen darf, sich mit ihrer Einzigartigkeit auseinanderzusetzen sich durch dich wertvolle und tiefe Freundschaften entwickelt haben ich wundervolle Klientinnen und Klienten auf ihrer Reise begleiten darf mir das Herz aufgeht, wenn sie wertvolle AHA-Erlebnisse haben du mir die Freiheit zu einem selbstbestimmten Leben bietest weil ich durch dich täglich wachsen kann ich als "Eule" ganz entspannt in den neuen Tag starten darf ich durch dich meine Werte beruflich und privat leben kann ich überzeugt bin, dass wir durch persönliche Weiterentwicklung dazu beitragen, die Welt zu einem schöneren und gesünderen Ort zu machen. Natürlich gibt es auch Tage, an denen die Welt nicht rosig für uns ist. Zum Beispiel, wenn meine Ängste versuchen, die Kontrolle zu übernehmen. Oder ich mir Gedanken über unsere Beziehung und unsere gemeinsamen Finanzen mache. Du weißt, ich liebe das Gefühl von Sicherheit und es ist nicht immer leicht, jederzeit ins Vertrauen zu gehen. Und wenn ich ehrlich bin, denke ich ab und zu darüber nach, meine Liebe mit dir zu teilen und einen Nebenjob anzunehmen, da ich merke, dass die Online-Tätigkeit auch ihre negativen Seiten hat. Was ich mit dir noch erleben möchte: Ich möchte mit dir neue Projekte kreieren, ein Ayurveda-Kinderbuch illustrieren, mit dir die Welt bereisen, Menschen mit unserer Arbeit berühren, ... Ich danke dir! Ach mein liebes Business, es war genau die richtige Zeit, mich für dich und den Ayurveda zu entscheiden und ich bin dankbar für jeden einzelnen Tag, den wir miteinander verbringen dürfen. In Liebe, deine Karina

  • Mein Motto für 2023: Goodbye Perle, Hello Heimat und Welcome Sattva!

    2023, ich freue mich sehr auf dich! Das Leben bedeutet Veränderung und das ohne Ausnahme. Ich verlasse Hamburg, ziehe zurück nach Leipzig, in meine Heimatstadt und ich bin neugierig und offen, für alles, was kommt. Ich freue mich auf Begegnungen mit neuen Menschen, neuen Klienten, alten Bekannten, auf die Nähe zu meiner Familie und auf das Wachstum meiner Selbständigkeit. Ich möchte Ruhe einladen und wie mein Motto verrät: SATTVA. Das Jahr 2022 war aufregend und anstrengend. Einige Routinen sind auf der Strecke geblieben und möchten wieder aktiviert werden. Was mir dabei hilft ... meine Ziele. Oh ja, es wird auf jeden Fall nicht langweilig werden :-) Goodbye Perle Ich werde dich vermissen, du stressige, du große, du schöne, du schmutzige, du weltoffene Hafenstadt Hamburg. Genau 10 Jahre durfte ich dich mein Zuhause nennen. Wenn wir in eine neue Stadt ziehen, wird oft die Frage gestellt: der Liebe oder des Jobs wegen? Bei mir war es der Job. Und was für einer! Die Zusage für diesen erhielt ich auf einem Kreuzfahrtschiff. Es war Mitte Dezember 2012 und bereits mein 8. Monat, den ich auf diesem Schiff arbeiten durfte. Ich saß in meiner 5 Quadratmeter-Crew-Kabine, als das Telefon klingelte. Ja, ich war aufgeregt, schließlich ging es um ein vielversprechendes Angebot. Boris, mein zukünftiger Chef erklärte mir alle Details und stellte mir am Ende die Frage: Ab wann kannst du anfangen? Mein Schiffsvertrag war auf den 24.12.2012  datiert und ich sollte in Bangkok absteigen. Ich freute mich so sehr auf die Auszeit, denn 8 Monate mit einer 7-Tage-Arbeitswoche durften erstmal „verdaut“ werden. Ich hatte meinen nächsten Schiffseinsatz schon sicher, daher war der Wunsch von Boris, direkt im Januar in der Hamburger Filiale zu beginnen, doch sehr überraschend für mich. Wir einigten uns schließlich auf den 21.01.2013 und ruckzuck war ich in Hamburg. Seitdem ist viel passiert. Ich hatte wundervolle Kollegen in meinem „Villa-Kunterbunt-Büro“, Dienstreisen, die mich zu den schönsten Orten der Welt führten, unzählige Laufrunden, die ich um die Hamburger Außenalster lief (inkl. einem Halbmarathon im Februar 2021, auf den ich sehr stolz bin), eine Business-Gründung, einen Umzug ins Nachbarhaus in eine größere Wohnung, die vielen Stunden, in denen ich meinen Lieblingshund betreuen durfte, aber auch nicht so schöne Momente, durch diese ich wachsen durfte. Hamburg, ich werde dich vermissen! Dich, Gizmo (meine Lieblings-Bulldogge) und die vielen wundervollen Menschen, die mich in dieser Zeit begleitet, unterstützt und mir die 10 Jahre unvergessliche gemacht haben. Hello Heimat - back to the roots Ich ziehe tatsächlich zurück! Leipzig, meine Heimatstadt, war mir lange zu klein und viel zu weit weg vom Meer. Was ich jedoch innerhalb der letzten Jahre gemerkt habe, sie beruhigt mich. Ja, ich bin weniger gestresst und ich kann viel besser abschalten. Ich genieße die vielen Parks und Seen (zum Glück, denn ohne Wasser geht es nicht) in meiner Nähe. Ich freue mich sehr, die Stadt neu zu entdecken. Ich freue mich auf das bewusste Leipzig, seine Kunst-Szene, die kleinen Cafés und seine Einwohner. Ach, das kann nur schön werden. Welcome Sattva! Seit meiner Ausbildung zum Ayurveda-Coach ist dieses Wort nicht mehr wegzudenken. Sattva bedeutet Harmonie, Reinheit, Zufriedenheit, Güte, Klarheit und beinhaltet noch so viel mehr. Für mich persönlich bedeutet es Lebensfreude und Ent-Wicklung. Ich möchte das Leben genießen, mit all meinen Sinnen. Ich möchte ICH sein. Um das zu erreichen, darf und werde ich immer wieder ganz genau hinschauen und Gewohnheiten verändern. Ich möchte mich im Loslassen üben und auf meine Energie achten, mir wieder Zeit zum Kochen und für meinen Körper nehmen. Warum mir das so wichtig ist? Weil ich es mir wert bin! Aber vor allem, möchte ich ein ehrlicher Coach sein, indem ich es vorlebe und nicht nur predige. Was wäre ich ohne meine Listen ... oder: Warum ich Ziele liebe? Ich liebe es mir Ziele zu setzen, beruflich und privat. Sei es in Form von To-Do- oder Feel-Good-Listen oder meinem Visionboard. Ziele lassen mich fokussieren und daran erinnern, die Perspektive zu wechseln. Den Kopf aus den Büchern zu nehmen und das große Ganze zu sehen. Ich bin ehrgeizig, liebe es Haken zu setzen, durchzustreichen, das Gefühl ein bestimmtes Projekt abzuschließen. Für 2023 hab ich große Ziele und ich weiß, das ein oder andere werde ich nicht erreichen, aber ich werde es versuchen und immer wieder die Einladung an mich selbst: Sattvaaaaaaa.... Meine Ziele für 2023 und was ich mir sonst noch vorgenommen habe In meinem Jahresrückblick 2022 wurden sie definiert: Ich werde sichtbar! Meine Webseite erstrahlt in einem neuen Design. Ich werde mindestens 5 Blogartikel schreiben. Ich werde die Überprüfung beim Gesundheitsamt zur Heilpraktikerin für Psychotherapie im Herbst bestehen. Ich folge meinem Herzen und meiner Intuition. Ich mache mehr von Dingen, die mich Mut kosten und werde jeden Monat mindestens einmal meine Komfortzone verlassen. Weniger TUN, mehr SEIN. Mein Business soll wachsen. Besonders die Überprüfung beim Gesundheitsamt wird aufregend werden. Aber ich bin optimistisch und vertraue meiner mentalen Stärke. Und wenn ich mir jetzt vorstelle, heute wäre bereits der 31. Dezember 2023, blicke ich mit Freude auf ein glückliches, bewusstes und bestenfalls ausgeglichenes Jahr voller Wachstum und schöner Erfahrungen. Und darauf freue ich mich.

  • „Schubladen sind zum Öffnen da.“ Interview mit Gisela Röpcke über ihre Depression

    Gisela Röpcke, sie ist nicht nur meine Mutter, sondern auch Künstlerin, Schauspielerin und Mediatorin für Kinder an einer Leipziger Grundschule. Als gelernte Physiotherapeutin erhielt sie mit ca. 45 zum ersten Mal die Diagnose Depression. Heute nennt sie sie Pechfass, Leere, schwarze Dame, schwere dunkle Decke. Am Sterbebett ihres geliebten Ehemannes Axels und mittendrin in einer schweren depressiven Episode, entschied sie sich bewusst fürs Leben. Es erfüllt mich mit unfassbar großer Dankbarkeit, dass ich heute dieses Interview mit ihr führen darf. (Achtung: Triggerwarnung Suizidalität) Inhaltsverzeichnis Stell dich kurz vor? Wer bist du? Wo lebst du? Was machst du? Du hattest eine Depression. Fällt es dir leicht, deine Erfahrung zu teilen? Wann hast du das erste Mal gemerkt, da stimmt etwas nicht? Die Depression ist eine Erkrankung. Das Stigma der Depression ist: "Betroffene sind faul oder demotiviert. Sie müssen sich nur aufraffen." Dies ist falsch und die Antriebslosigkeit ist der Depression geschuldet. Wie hast du diese Zeit für dich empfunden? Wie ging es dir während der depressiven Episoden? Wie war dein Schlaf zu dieser Zeit? Wie war dein Appetit? Eine weitere Diagnose lautete "Bipolar". Magst du aus deiner Sicht erklären, was das bedeutet? Hattest du therapeutische Unterstützung? Wie hast du den Weg herausgefunden? Gab es etwas oder jemand, der dir dabei geholfen hat? Wie geht es dir heute? Kannst du heute sagen, dass die Depression im Rückblick ein Wendepunkt in deinem Leben war? Was empfiehlst du Menschen, die an einer Depression oder bipolaren Störung erkranken? Und was können aus deiner Sicht Angehörige tun, um zu helfen? Gibt es noch etwas, was du gerne hinzufügen möchtest? Anmerkung Stell dich kurz vor? Wer bist du? Wo lebst du? Was machst du? Ich liebe meinen Namen Gisela, auf den ich seit 69 Jahren höre. Ich bin die Wegbegleiterin von Karina, als Mutter und lebe in meiner Lieblingsstadt Leipzig. Seit 7 Jahren bin ich in der Theatergruppe „Selbst & Los“ und jetzt ein Teil des Projektes der Kulturbummler. Ich bin die Kunst in der Kunst - schreibe, singe und tanze gern. Seit zwei Jahren arbeite ich im Ehrenamt als Mediatorin in an einer Leipziger Grundschule. Du hattest eine Depression. Fällt es dir leicht, deine Erfahrung zu teilen? Über die Erfahrung der Krankheit zu sprechen fällt mir jetzt leichter und das Wort Depression löst in mir Wut und Unbehagen aus. Ich nenne sie eine kollektive schwere Decke nicht gelebter oder überbewerteter Gefühle. Was meinst du genau damit? Das Wort Depression bedeutet Druck. Unter meiner Wut ist die Trauer verborgen, dass so viele wunderbare Menschen, in meinem Umkreis in ihrem Teufelskreis verharren und aus dieser negativen Spirale nicht herausfinden. Ich habe für mich erfahren, dass wenn du Entscheidungen triffst, es genauso ein langer Prozess ist, wie darin stecken zu bleiben. Heute habe ich das Gefühl, mit meiner Freude nicht gehört zu werden. Und das macht mich wütend. Wann hast du das erste Mal gemerkt, da stimmt etwas nicht? Es standen viele neue Ereignisse an und ich war überfordert. 2002 verstarb mein Vater, 2004 die Mutter. Im Dezember 2004 zog mein Lebensgefährte nach Leipzig. Dazu kamen betriebliche Veränderungen. Karina begann ihr Studium in Schneeberg. Beim Umzug meines Lebensgefährten stand ich schon neben mir. Nach einem Vortrag über Nahtoderfahrung wurde mir das Tor zur Dunkelheit eröffnet. Die Depression ist eine Erkrankung. Das Stigma der Depression ist: "Betroffene sind faul oder demotiviert. Sie müssen sich nur aufraffen." Dies ist falsch und die Antriebslosigkeit ist der Depression geschuldet. Wie hast du diese Zeit für dich empfunden? Für mich war es eine Leere, ein seelisch-schweres Ausruhen. Wenn du mir die Frage stellst: "Was ist eine Depression?", würde ich Folgendes antworten: Die Depression liegt wie eine schwere dunkle Decke über vielen verschiedenen Krankheitsbildern. Für mich ist sie eine Massenhypnose der negativen Erfahrungen. Die eigenen Gefühle werden unterdrückt oder überbewertet. Es ist das Pechfass, ist die Leere, ist ein zugehangener schwarzer Vorhang in der Sichtweise und Wahrnehmung. Verwirrungen. Starre. Prokrastination. Immer wiederholende Verhaltungsmuster in Worten und Gedanken. Der sogenannte Teufelskreis. Es gibt auslösende Ereignisse und der Leidensdruck ist noch nicht stark genug, um die Entscheidung zurück zum Leben zu treffen. Die Depression hat einen Nutzen: Sie will versorgt und die Verantwortung muss nicht übernommen werden. Für mich war es ein Haben-Status. Wie ging es dir während der depressiven Episoden? Ich arbeitete als Physiotherapeutin in der orthopädischen Klinik. Heute ist sie eine Klinik für Psychotherapie. Durch meine Sehbehinderung war für mich die Arbeit am Computer schwierig und die Arbeit in der Frauenklinik später beängstigend und lähmend. Es folgten Aufenthalte in der Tagesklinik, drei Suizidversuche und weitere längere Krankenhausaufenthalte in Schkeuditz und im Park-Klinikum Leipzig. In mir war es leer und ich schwieg. Wen sollte ich belasten mit dem täglichen Teufelskreis sich zu Töten? Ich war sprachlos, meine Sichtweise ein kleines Dreieck und für die Familie war ich taub. Wie war dein Schlaf zu dieser Zeit? Wie war dein Appetit? Ich konnte lange und tief schlafen. War in den Bewegungen ausgebremst. Mein Lebensgefährte war liebevoll. Selbst mit einer Kinderlähmung geschlagen. Wir waren trotz dieser Schwere unserer Bindung viel unterwegs. Besuchten Theater, Ausstellungen und waren oft im Garten. Er motivierte mich, so gut er konnte. Hunger verspürte ich nie. Ich hab zuerst viel Gewicht verloren und durch die Medikamente innerhalb kürzester Zeit fast 25 Kilogramm zugenommen. Eine weitere Diagnose lautete "Bipolar". Magst du aus deiner Sicht erklären, was das bedeutet? Mein Leben war geprägt von Diagnosen, aus denen ich mich immer wieder herausgekämpft habe. Diagnosen geben zuerst Sicherheit. Heute sind sie für mich Bewertungen, wie Urteile. Es sind Schubladen, die ich brauche, um zu wachsen. Hattest du therapeutische Unterstützung? Ich war bis 2014 in psychiatrischer Behandlung, mit Medikamentenversorgung. Eine Psychotherapie-Stunde endete mit den Worten: „Wenn sie nicht mit mir reden, kann ich in Urlaub gehen.“ Wie hast du den Weg herausgefunden? Gab es etwas oder jemand, der dir dabei geholfen hat? "Depression ist die Belohnung fürs Bravsein." -Marshall B. Rosenberg* Für mich sind das die wichtigsten Fragen. Für die „schwarze Dame“ gibt es Ereignisse, dass sie erscheint. Und es gibt ein weiteres Ereignis, wodurch Akzeptanz, Heilung und Wachsen oder Aufwachen beginnt. Bei mir war es die Entscheidung gemeinsam mit dem Arzt meinen Mann gehen zu lassen. Er war in der dunklen Zeit immer für mich da und er ist ebenso das Licht in der Zeit des Aufwachens. Wie viel Ohnmacht und Kraft es die Menschen gekostet hat, die mich lieben, konnte ich erst durch den Rückblick auf mein Leben sehen. Da waren Verlustängste und das Gefühl, nicht zu genügen. Diagnosen und Medikamente sind Stützen. Hilfe als Selbsthilfe. Es bedarf die Akzeptanz der Gefühle, um die eigenen Bedürfnisse selbst zu erfüllen. Die Bedürfnisse sind nicht von einer Person, einem Ort, einer Handlung und Zeit abhängig. Die Medikamente setzte ich eigenständig ab, als ich meiner Körpergefährtin (meinem Körper) mein Vertrauen schenkte. Heute lebe ich medikamentenfrei. Die Selbsthilfegruppe "Lebenszeitgewinn", die mir viele Jahre Verständnis und Halt gegeben hat, versuche ich loszulassen. Für mich ist auf der Bühne stehen, Präsent sein, Stimme zeigen beim Spiel und Improvisieren besser als jede Therapie. Zeichnen, Tanzen und Singen und das Vertrauen und die Sicherheit, die ich den Kindern in der Schule schenken darf, ist für mich Freude, Liebe und Motivation. Wie geht es dir heute? "Wir sind 5, wie Finger an der Hand. Wir sind 5, wie Zehen am Fuß. Ich bin die Mitte, die Mitte bin ich. Zwischen Himmel und Erde steh' ich. " Das war mein erstes Lied, welches ich meinen vier Geschwistern gewidmet habe. Durch die Kreativität verarbeite ich meine Geschichte. Heute fühle ich mich verbunden und in Sicherheit. Ich kann Karina und andere Menschen begleiten. Gefühle wollen gefühlt werden. Ich bin dankbar für Konflikte, an denen ich lerne und wachse. Ich habe gelernt NEIN zu sagen und meine Körpergefährtin und ich sind ein Team. Meine Nächte sind kurz, zwei meiner Freunde, die mit mir durch gute und schlechte Zeiten gehen sind genug. Ich schaue nach den Stärken der Menschen von Herz zu Herz. 2020 kam ich zum ersten Mal mit der Gewaltfreien Kommunikation in Kontakt. Mit ihr und durch die Arbeit als Mediatorin darf ich Kinder begleiten und lerne immer weiter dazu. Das Leben ist Motivation und Leidenschaft. Kunst und Kultur sind für mich lebenswichtig. Kannst du heute sagen, dass die Depression im Rückblick ein Wendepunkt in deinem Leben war? Auf jeden Fall. Ohne die Depression wäre ich nicht der Mensch, der ich heute bin. Was empfiehlst du Menschen, die an einer Depression oder bipolaren Störung erkranken? Betroffene und Angehörige können sich über Erkrankungen informieren. In Leipzig gibt es ein starkes Netzwerk, das Bündnis gegen Depression e.V. Hier beraten Betroffene, Betroffene. Ich empfehle ihnen, dass sie mit den Händen etwas tun. Das Projekt "Kulturbummler" bietet zum Beispiel in Leipzig Angebote für Betroffene. Dazu gehören zwei Theatergruppen, eine Zeichengruppe, eine Musikgruppe (in der sie Instrumente spielen oder singen können), eine Gruppe, in der Fahrradtouren unternommen werden, eine Lauf- und eine Tanzgruppe. Das alles sind Selbsthilfegruppen, bei denen sich Gleich-Betroffene untereinander austauschen und unterstützen können. Manchmal etwas aktiver, manchmal etwas kreativer. In kleinen Schritten, geht jeder seinen eigenen Weg. Wenn wir verbunden sind, wird er leichter. Und was können aus deiner Sicht Angehörige tun, um zu helfen? Dasein. Aktives Zuhören. Gibt es noch etwas, was du gerne hinzufügen möchtest? Danke für die Fragen und Schubladen sind zum Öffnen da. Anmerkung Depression kann jeden treffen! Im Laufe des Lebens kommt fast jede (r) als nahestehende Person oder sogar als Betroffene(r) mit dem Thema in Berührung. Die Depression ist eine schwere psychische Erkrankung und ist gekennzeichnet durch Antriebslosigkeit, Interessenverlust, Hoffnungslosigkeit, Verlust der Freude und einer gedrückten Stimmung. Sie wird in leicht, mittel und schwer eingeteilt. Betroffenen fühlen sich teilweise wie gelähmt, haben oft keinen Appetit, Schlafstörungen und Libidoverlust. Im Interview wurde auch die bipolare affektive Störung erwähnt. Das bedeutet, das ein Mensch einerseits depressive Phasen durchlebt und plötzlich kommt es zum Kippen der niedergeschlagenen Stimmung und es geht in die entgegengesetzte Richtung. Diese „Hochphase“, die Manie ist voller Tatendrang und Power. Für Betroffene und Angehörige werden diese extremen Stimmungsschwankungen als besonders belastend empfunden. Es kommt nicht selten vor, dass während der Manie große Geldsummen ausgegeben werden. Größenwahn und eine gesteigerte Libido sind weitere Merkmale einer Manie. Oft wird der Schaden, der in der mansichen Phase entstanden ist, den Betroffenen erst im Nachinein schmerzhaft bewusst. Wie du im Interview mit meiner Mutter erfährst, ist das schlimmste Symptom der Depression, der Verlust der Lebensfreude. Todesgedanken, Suizidimpulse und Suizidversuche machen die Erkrankung lebensbedrohlich. Wenn du selbst merkst, es geht dir über längere Zeit nicht gut, wenn du leidest, bitte lass es einmal mehr abklären und geh zu deinem Hausarzt oder zu einem Psychologen. Falls du jemanden kennst, der Hilfe benötigt, findest du viele Informationen bei der Deutschen Depressionshilfe. Und ganz wichtig: Bitte nimm Suizid-Androhungen ernst! Du möchtest mehr über die Erkrankung Depression wissen? In diesen Blogartikeln findest du weitere Informationen. Was ist eine Depression? Was denken depressive Menschen? Was sind psychische Erkrankungen? Wichtige Aufklärung über die bipolare Störung findest du auf der Seite der deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V. . Pass auf dich auf! – deine Karina *Das provozierende Zitat: "Depression ist die Belohnung fürs Bravsein." stammt von Marshall B. Rosenberg, einem US-amerikanischen Psychologen und dem Begründer der Gewaltfeien Kommunikation (GKF).

  • Wie ich mich als Mental-Coachin beim Schreiben über Burnout selbst darin wiedergefunden habe

    Nicht selten erzählte ich meinen Klientinnen und Klienten, sie dürfen auf sich acht geben, Pausen sind das A & O und Schlaf ist unheimlich wichtig, damit das Erlebte vom Tag verarbeitet werden kann. Ich predigte: Der Körper benötigt wichtige Nährstoffe, Bewegung an der frischen Luft und ausreichend Zeit zum Regenerieren. Sehr einleuchtend, bis ich mich eines Tages beim Schreiben meiner Abschlussarbeit über Burnout dabei ertappte, dass ich all diese wertvollen Tipps und Empfehlungen bei mir selbst nicht anwendete und mich mitten auf der Zielgeraden zu eben diesem befand. Hier kommt mein kleines Geständnis, dass auch ich nicht immer rücksichtsvoll mit mir umgehe. Folgende Themen findest du in diesem Blogartikel: Die Abschlussarbeit über Burnout und das 7 Stufenmodell Wie es so weit kam - Ursachenfindung Was bedeutet das für meine Zukunft? Buchtipp Die Abschlussarbeit über Burnout und das 7 Stufenmodell Mentale Gesundheit, das Thema Burnout sollte es werden. Die einjährige Ayurveda-Fortbildung geleitet von Dr. Alina Hübecker war beendet und für die Spezialisierung zum Thema "Mentale Gesundheit" fehlte nur noch die dazugehörige Abschlussarbeit. Depression oder Burnout waren meine Wahlthemen und ich entschied mich für letzteres. Genaue Vorgaben wie Seitenanzahl, Schriftgröße, als PowerPoint-Präsentation oder in Form eines Webinars ... es war mir freigestellt zu wählen. Burnout im Ayurveda, die Entstehung und Behandlung nach der traditionell indischen Heilkunst, darüber wusste ich Bescheid, schließlich war es ein Teil meiner Fortbildung. Doch ich wollte es mit der westlichen Medizin vergleichen und sie gegenüberstellen. Also begann ich zu recherchieren. In meiner Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie waren Erschöpfungssyndrome nur kurz ein Thema, da Burnout hier nicht als dieses diagnostiziert wird. So saß ich also täglich stundenlang am PC, vergaß meine Pausen, verpasste die Zeit zum Essen und lass Bücher über das Burnout-Syndrom. Ich fand wertvolle Informationen über Symptome, Ursachen, Differenzialdiagnosen, Therapiemöglichkeiten. Erfuhr etwas über besonders gefährdete Berufsgruppen, über Mikronährstoffangel und Definitionsversuche der psychischen und körperlichen Erschöpfung. Beim Niederschreiben des Verlaufs entschied ich mich für das 7 Stufenmodell des Psychologen Matthias Burish. Es gibt auch Phasenmodelle mit nur 3, 9 oder 12 Phasen, je nach Autor, ich wählte die 7: Stufe 1 - Warnsymptome der Anfangsphase (überhöhter Energieeinsatz, nach der Arbeit nicht mehr abschalten können, ...) ... OK, kannte ich Stufe 2 - Reduziertes Engagement (im Job z.B. mit Kunden; die Familie leidet) ... Kannte ich auch - nicht die Klienten litten, aber für die Familie war ich schwer erreichbar Stufe 3 - Emotionale Reaktion (Stimmungsschwankungen, Aggressionen, Zynismus, Streit mit Kollegen oder dem Vorgesetzten) ... Hmmm ... ich war sehr schnell gereizt in dieser Zeit. Keine Wunder ... wenig Schlaf, kaum Regeneration, es gab Tage, da war ich nicht einmal an der frischen Luft ... Zynismus kannte ich sehr gut aus meiner Zeit als Angestellte Stufe 4 - Motivations- und Leistungsabbau ... keine Zeit für die Morgenroutine, für den Sport, der sonst meinem Rücken so guttat, ... Stufe 5 - Verflachung des emotionalen, sozialen und geistigen Lebens (Freunde ziehen sich zurück) ... in der Tat, traf ich mich nur noch sehr selten mit Freunden. Selbständig hieß ja auch "selbst und ständig (ein furchtbarer Glaubenssatz zu dieser Zeit) Stufe 6 - Psychosomatische Reaktionen (Schlafstörungen, Verdauungsbeschwerden, …) ... ja, hatte ich ... und das als Gesundheits-Coachin! ... Und hier machte es Klick. Autsch, das saß! Da war sie, die Erkenntnis, wie tief ich selber schon im Prozess war. Zur Vollständigkeit hier noch Stufe 7: Stufe 7 -Verzweiflung (aus der Hilflosigkeit wird eine chronische Hoffnungslosigkeit bis hin zu Selbstmordgedanken) Wie es so weit kam - Ursachenfindung "Nur wer brennt, kann Ausbrennen." Seit 2019 hatte ich mich durchweg beruflich fortgebildet. Erst die Ayurveda-Lifestyle-Coach-Ausbildung, gefolgt von der Ausbildung zur psychologischen Ayurveda-Beraterin, die Fortbildung von Alina Hübecker, für die ich mich zertifizieren wollte und die "Burnout"-Abschlussarbeit schrieb, hinzu kam die Heilpraktiker-Ausbildung (HPPsych) und nebenbei absolvierte ich zahlreiche Businesskurse zum Aufbau meiner Selbständigkeit. Ich habe mich bewusst für all das entschieden. Doch da war und ist auch die Gefahr des Ausbrennens. Gerade bei Tätigkeiten, bei denen viel Leidenschaft "brennt", ist es einfach, die eigenen Bedürfnisse zu vergessen. Freunde wurden vertröstet ... ich müsse ja lernen. Ups, es ist schon 23 Uhr und ich saß immer noch am PC und tippte. "Kommst du mit einkaufen?", fragte mein Partner ... "nein, keine Zeit, ich muss schreiben, coachen, ... dies und das" lautete oft meine Antwort. Neben all dem Lernen, der Arbeit mit meinen Klienten, denen ich ans Herz legte auf sich zu achten, vergaß ich selber auf meinen Körper zu hören. Resultat: Stress, und zwar über Jahre! Verlust der Kreativität, wenig Schlaf, Rückenschmerzen, schlechte Haut, viel zu viel Kaffee, ... Für mich war diese Erkenntnis, dass ich bereits an Stufe 6 angekommen war, so wertvoll. Denn solche Phasen waren mir nicht unbekannt. Ein Jahr zuvor schrieb ich die Abschlussarbeit für meine Coaching-Ausbildung. Mindestens 12 Seiten waren gewünscht, fast 70 hatte ich geschrieben. In meiner Festanstellung machte ich viele Überstunden, da die Arbeit ja fertig werden musste. Auf Dienstreisen kamen teilweise 14-16 Stunden pro Tag aufs Arbeitszeitkonto. Es gibt viele Beispiele, die ich noch aufführen könnte. Aber woher kommt es? Schon als Kind war ich sehr ehrgeizig. Irgendwann hörte ich zum ersten Mal den Begriff "Innere Antreiber" und natürlich habe ich über die Jahre auch erkannt, welche meine sind und wo sie ihren Ursprung haben. Doch ich hatte sie vergessen. Und da war sie, die Erinnerung: auch ich als Coachin für mentale Gesundheit, mit all meiner Expertise über Stressmanagement, gesunder Lebensführung, Ernährung, Schlafhygiene und das Wissen um die Wichtigkeit von Pausen und Achtsamkeit, bin nicht davor sicher, ebenfalls an einer körperlichen und seelischen Erschöpfung zu erkranken. Was bedeutet das für meine Zukunft? Als Unternehmerin, Coachin und zukünftige Heilpraktikerin für Psychotherapie darf ich mich jeden Tag daran erinnern, wie wichtig Selbstfürsorge ist. Auch wenn es eine Tätigkeit ist, die mir Freude bereitet und bei der ich die Zeit vergesse, MUSS ich auf meine Bedürfnisse achten. Mittlerweile stelle ich mir einen Wecker zum Schreiben von Texten. Denn auch hier beim Bloggen könnte ich stundenlang weiter tippen. Aber wann hätte ich dann Zeit für meine Klienten? Meine Morgenroutine ist unverhandelbar und mindestens an einem Tag in der Woche lasse ich meinen PC geschlossen. Ich bin meine stärkste Kritikerin und darf mich jeden Tag daran erinnern, dass mein langjähriger Bekannter, der Perfektionismus unerreichbar ist. In diesem Sinn pass auf dich auf und bleib schön gesund - deine Karina Buchtipp: Burisch, M. (2014). Das Burnout-Syndrom. Theorie der inneren Erschöpfung – Zahlreiche Fallbeispiele – Hilfen zur Selbsthilfe (5. Aufl.). Springer-Verlag

  • 6 Gründe, warum ich als Mental-Coachin Achtsamkeitsübungen empfehle

    Stressreduktion, Verbesserung der mentalen Gesundheit und Konzentrationssteigerung sind nur einige Aspekte, die durch das Praktizieren von Achtsamkeit möglich sind. Durch einfache Übungen bist du in der Lage, die "Äffchen im Kopf" zu besänftigen und somit in die Entspannung zu kommen. Aber wie funktionieren sie? Darauf einlassen, die Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment lenken und wertungsfrei wahrnehmen. Kurz: du trainierst mit all deinen Sinnen das im "Hier und Jetzt-Sein" und profitierst von den positiven Auswirkungen. In einem meiner letzten Blogartikel habe ich dir bereits einige Übungen vorgestellt, die du in deinen Alltag integrieren kannst. Heute erfährst du 6 Gründe, warum ich dir als Coachin für mentale Gesundheit Achtsamkeitsübungen besonders ans Herz lege. Die Inhalte dieses Blogartikels: 1. Stressreduktion und Entspannung durch Achtsamkeit 2. Verbesserung der mentalen Gesundheit 3. Achtsamkeit kann immer und überall praktiziert werden 4. Steigerung des Selbstbewusstseins durch Achtsamkeit 5. Zwischenmenschliche Beziehungen verbessern 6. Konzentration verbessern und Produktivität erhöhen Kurzanleitung: wahrnehmen - beschreiben - ganz bewusst erleben 1. Stressreduktion und Entspannung durch Achtsamkeit In der Forschung sind viele Studien zu finden, die belegen, dass Achtsamkeitsübungen körperlichen und seelischen Stress vermindern. Zum Beispiel kannst du durch das Erkennen und Wahrnehmen von Spannungen im Körper, versuchen, sie durch bewusste Entspannung zu verringern. Möchtest du wissen, ob Achtsamkeit funktioniert? Probier es aus! Wenn du dir vornimmst, das Wörtchen "muss" zu streichen, wirst du in bestimmten Situationen dich selbst daran erinnern, dass du dieses Wort nicht mehr sagen wolltest. 2. Verbesserung der mentalen Gesundheit Achtsamkeit ist die Basis aller Skills. Nur wer wahrnimmt, ist in der Lage, sich zu verändern. Bist du überfordert, gestresst, ausgebrannt, ist der erste Schritt sich dessen auch bewusst zu werden. Ohne das Erkennen bringt dir das beste Anti-Stress-Tool nichts. In der DBT (Dialektisch-Behaviorale Therapie, oder auch dialektische Verhaltenstherapie), eine von der amerikanischen Psychologin Marsha Linehan entwickelte Therapieform, spielt die Achtsamkeit besonders in der Behandlung von Borderline-Persönlichkeitsstörungen eine zentrale Rolle. Die Betroffenen lernen durch Achtsamkeitsübungen sich zu spüren und sich wahrzunehmen. Sie bekommen Selbstvertrauen und sind somit in der Lage, die eigenen Emotionen anzunehmen, anstatt sie zu unterdrücken oder sich von ihnen überwältigen zu lassen. Die eigenen Emotionen werden reguliert und impulsives Verhalten reduziert. Auch bei Ängsten kannst du durch Achtsamkeit negative Gedankenspiralen durchbrechen, indem du dich ganz bewusst auf den gegenwärtigen Moment konzentrierst. Dadurch lässt du die Gedanken an die Vergangenheit los und schenkst Zukunftssorgen in diesem Moment keine Bedeutung. 3. Achtsamkeit kann immer und überall praktiziert werden Egal ob als Bodyscan direkt nach dem Aufstehen, unterwegs beim Einkaufen oder im Bett kurz vor dem Einschlafen, Achtsamkeit kannst du überall üben. Und das schöne, es kostet dich nichts, außer etwas Zeit, die aber sehr gut in dich investiert ist. 4. Steigerung des Selbstbewusstseins durch Achtsamkeit Wie wäre es, wenn du dich selbst so annimmst, wie du bist? Indem du regelmäßig Achtsamkeit praktizierst, lernst du dich zu reflektieren. Du beobachtest urteilsfrei deine Gedanken, Gefühle und Emotionen und fängst dadurch an, dich auch selber zu akzeptieren. Durch Selbstvertrauen und Selbstmitgefühl (nicht zu verwechseln mit Selbstmitleid) wirst du mit Zufriedenheit und Lebensfreude belohnt. 5. Zwischenmenschliche Beziehungen verbessern Ich empfehle meinen Klientinnen und Klienten sehr gerne das Buch "Die 5 Sprachen der Liebe" von Gary Chapman. Darin beschreibt der Autor, wie Menschen Liebe unterschiedlich ausdrücken und empfangen können – durch Worte der Bestätigung, gemeinsame Zeit, Geschenke, Taten und physische Berührungen. Die Grundvoraussetzung für das Erkennen der fünf Sprachen ist achtsames Beobachten und Zuhören. Beides spielt nicht nur in Paarbeziehungen eine Rolle. Auch die Beziehungen zu Geschäftspartnern, Kollegen, zu den eigenen Kindern wird durch Achtsamkeit gestärkt. Indem du lernst, zuzuhören und einfühlsamer zu sein, bist du in der Lage besser zu kommunizieren und kannst somit auch tiefere Verbindungen zu anderen aufbauen. 6. Konzentration verbessern und Produktivität erhöhen Eine Frage, die ich regelmäßig in meiner Arbeit als Coachin von meinen Klienten höre, ist: Wie schaffe ich es, ohne Ablenkung zu arbeiten? Auch hier helfen Achtsamkeitsübungen und im Moment präsent zu sein. Ein Schritt nach dem anderen, kein Multitasking, eine ruhige Umgebung und sich bewusst auf die aktuelle Aufgabe konzentrieren, bringt den gewünschten Erfolg. Fragen, die du dir zum Beispiel stellen kannst: Mache ich genug Pausen? Hilft mir eventuell die Pomodoro-Methode, in der ich mich für eine festgelegte Zeit voll konzentriert auf meine Arbeit fokussiere? Brauche ich Bewegung, eine kurze Atempause oder einen Bodyscan, um wieder leistungsfähig zu sein? Es gibt noch viele weitere Gründe, die ich benennen könnte. Bist du überzeugt und möchtest es direkt ausprobieren? Dann hab ich eine Mini-Anleitung für dich: Kurzanleitung: wahrnehmen - beschreiben - ganz bewusst erleben Wahrnehmen: Wenn du wahrnimmst, lass dich auf etwas ein, was gerade da ist. Das können Geräusche oder Situationen im Außen sein oder Gefühle und Gedanken in deinem Inneren. Nimm sie wahr, schau sie dir an und lass sie ganz ohne Bewertungen wieder gehen. Beginne mit deinen 5 Sinnen (Sehen, Hören, Schmecken, Riechen, Fühlen): Sehen: Was siehst du? Schließ deine Augen und richte deine Aufmerksamkeit aufs Hören (Was hörst du? Wo hörst du es? Direkt hinter dir? Weit weg?), Schmecken (Welchen Geschmack hast du auf der Zunge? Süß, sauer, salzig oder bitter? Sind es Zitrusfrüchte oder schmeckt es nach Schokolade? Wie ist die Konsistenz im Mund?), Riechen (Ist es dein eigener Geruch? Kommt der Duft vom Kochen?) und Fühlen/Tasten (Ist das Material weich oder hart? Spürst du die Füße auf dem Boden und wenn ja, wie fühlt es sich an?). Klappt das gut? Kannst du beobachten, ohne zu bewerten? Der nächste Schritt ist Beschreiben: Beschreibe, was du siehst, fühlst, riechst, wahrnimmst, denkst, ... Finde genaue Worte dafür. Zum Beispiel ein Baum: Schau ihn dir genau an. Steht er weit von dir weg oder ist er ganz nah? Welche Farben haben die Blätter? Rascheln die Äste? Beschreibe ihn so, als würdest du es einem Freund am Telefon erklären. Welche Gedanken kommen dir in den Sinn? Ist es eine blöde Übung? Warum sollst du einen Baum beobachten? Bleib beim Beschreiben und lass die Gedanken ziehen. Klappt das Wahrnehmen und Beschreiben schon ganz gut? Dann geht es weiter mit dem Erleben im Hier und Jetzt: Was machst du gerade jetzt in diesem Moment? Du liest diesen Artikel oder trinkst einen Kaffee? Mach eine Sache ganz bewusst und bleib in Gedanken nur bei dieser einen Sache. Falls du es ausprobiert hast, freut mich! Falls nicht, ist auch OK. Es ist lediglich eine Einladung, die Achtsamkeit als eine weitere wertvolle Ressource für dein Leben zu erfahren. Bleib schön gesund - deine Karina

  • Was ist eine Depression?

    Depression (das Wort kommt aus dem lateinischen von deprimere und bedeutet "herunter-, niederdrücken") ist eine psychische Erkrankung, welche sich durch anhaltende Gefühle wie Freudverlust, Interessenlosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Antriebslosigkeit zeigt. Sie gehört als affektive Störung zu den häufigsten Störungen weltweit. Im Gegensatz zu normalen Stimmungsschwankungen oder vorübergehender Traurigkeit ist die Depression eine ernste Erkrankung, die länger anhält und das alltägliche Leben stark belastet. In seinem Buch "Du darfst nicht alles glauben, was du denkst. Meine Depression" beschreibt Kurt Krömer die Depression als: schwarze Hexe. Meine Mutter nennt sie "mein großes schwarzes Loch" und in dem sehr bewegenden Theaterstück Der schwarze Hund wird sie als "zähe schwarze Masse, als Öl-Teer-Gemisch" beschrieben. In diesem Blogartikel möchte ich dir zeigen, wie du Frühwarnzeichen einer Depression erkennst, welche Ursachen sie hat und wo du Hilfe bekommst. Bleib gesund - deine Karina Die Inhalte dieses Blogartikels: Was denken Menschen mit Depression? Ursachen von Depressionen Symptome der Depression Behandlung einer Depression Wichtig! Was du wissen sollst Hier bekommst du Hilfe Was du selbst tun kannst - meine Empfehlungen Buchempfehlung Was denken Menschen mit Depression? Menschen mit Depressionen werten sich ab. Sie grübeln und kommen kaum zur Ruhe. Oft sind es Gedanken wie: "Ich kann nichts." "Mir macht nichts Spaß." "Ich habe keinen Hunger." Nichts fühlt sich gut an." "Ich bin furchtbar." "Das ständige Grübeln macht mich fertig." "Ich will doch nur meine Ruhe." Oft werden die Frühwarnsymptome einer Depression erst hinterher erkannt. Das kann so etwas sein wie: Ich wollte niemanden mehr sehen. Ich sagte viele Verabredungen ab. Ich wollte nur meine Ruhe haben. Ich fragte mich bei vielen Dingen, die ich tat, macht das überhaupt einen Sinn? Ich schlief viel mehr als früher. Ich hatte viel weniger Hunger. Alkohol oder Tabletten halfen mir, wenn's gar nicht mehr ging. Ich hatte keine Lust mehr auf meinen Job. Viele Dinge wurden mir einfach egal. Einfach nur den ganzen Tag im Bett liegen und mich nicht bewegen, das wollte ich. Nachts konnte ich vor lauter Grübeln nicht einschlafen und am Morgen konnte ich nicht aufstehen, trotz dass ich so zeitig munter war. Sexualität war mir egal. Und wie ich aussah, interessierte mich auch nicht. Ursachen von Depressionen Die Ursachen sind multifaktoriell und können sowohl genetisch als auch Umweltfaktoren umfassen. Als eine Ursache wird im Gehirn ein Ungleichgewicht der Neurotransmitter Serotonin (das Glückshormon) und Noradrenalin vermutet. Wenn zusätzlich noch belastende Lebensereignisse hinzukommen, kann dies das Risiko an einer Depression zu erkranken erhöhen. Belastende Lebensereignisse sind nicht nur negativ, wie beim Verlust eines geliebten Menschen, chronischer Stress im Job, Traumata, Mobbing, Krankheit, Probleme in der Partnerschaft oder finanzielle Sorgen. Sie können durchaus auch positiv sein. So können auch eine Hochzeit, die Geburt des eigenen Kindes oder die Partyvorbereitung eines wichtigen Jubiläums großen Stress erzeugen und das Risiko für eine Depression erhöhen. Auch ein überfürsorglicher oder ängstlicher Erziehungsstil kann zu einer erhöhten Depressionsanfälligkeit führen. In der Psychologie findest du dazu das "Modell der erlernten Hilflosigkeit" nach Seligman. Ebenfalls können Medikamente depressive Episoden oder Depressionen auslösen. Darunter zählen Hormonpräparate, Parkinson-Mittel, Schmerzmittel, Betablocker usw. Symptome der Depression Betroffene leiden an einer Vielzahl von emotionalen und körperlichen Symptomen, welche das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Besonders starke Müdigkeit, keine Motivation und Energielosigkeit bereiten ihnen Schwierigkeiten bei der Alltagsbewältigung. Die depressive Verstimmung ist das Hauptmerkmal der Depression. Sie kann ängstlich, traurig, gedrückt, schwermütig oder gleichgültig sein. Oft erleben die Betroffenen ein Gefühl der Gefühlslosigkeit und Leere. Tätigkeiten, die ihnen vorher Freude bereitet haben, sind nicht mehr wichtig. Zu den weiteren Symptomen zählen: Schlafstörungen, Grübeln, Weinerlichkeit, schlechte Konzentration, Reizbarkeit, Appetitmangel, sozialer Rückzug, Katastrophisieren, Hoffnungslosigkeit, Schuldgefühle und je nach Stärke der Depression (sie wird in leicht, mittel und schwer eingeteilt), können bei einer schweren depressiven Episode Wahnideen (z.B. Schuldwahn, Verarmungswahn, Nihilistischer Wahn) und akustischen Halluzinationen (bei ca. 6 % der Betroffenen) auftreten. Anhand der Symptome wird deutlich, dass die Depression eine ernsthafte Erkrankung ist und nicht einfach durch Willenskraft oder positive Denkweise überwunden werden kann. Gerade Sätze wie: "Mach mal was Schönes.", "Lenk dich mal ab.", "Such dir ein Hobby.", "Mach dir keine Sorgen.", "Sei nicht immer so traurig!" sind unangebracht. Was die Depression besonders "gefährlich" macht, sind Suizidgedanken. Laut Studien haben Menschen mit Depressionen ein 30fach erhöhtes Suizidrisiko. Daher ist es umso wichtiger, dass sie so schnell wie möglich Hilfe bekommen. Behandlung einer Depression Eine schnelle und angemessene Behandlung ist entscheidend, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Dies kann eine Kombination aus Medikamenten (vorrangig Antidepressiva), Psychotherapie und unterstützenden Maßnahmen wie regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung umfassen. Als weitere Therapieverfahren können Lichttherapie (besonders bei saisonaler Depression), Ergo-, Kunst-, Musik-, Hypno- und Wachtherapie genannt werden. Besonders das Erlernen von Entspannungsverfahren ist förderlich, um Ängste zu minimieren. Wichtig! Wenn du merkst, dass Angehörige, Freunde oder Kollegen Anzeichen einer Depression zeigen, sprich sie an. Depressive Menschen wissen häufig nicht, dass sie an einer Krankheit leiden. Für die Betroffenen ist es jedoch von großer Bedeutung, dass sie schnell professionelle Unterstützung und somit eine rechtzeitige Therapie bekommen. Psychologen oder Psychiater können genaue Diagnosen stellen und einen individuellen Behandlungsplan erstellen. Besonders wichtig ist ein soziales Netzwerk, zum Austausch, zum Anvertrauen. Es muss ein Raum geschaffen werden, damit sich der/die Betroffene öffnen und über die eigenen Gefühle sprechen kann. Ein entscheidender Punkt: Depressionen sind behandelbar und können vollständig remittieren. Je zeitiger sie erkannt werden, desto größer ist die Chance, eine Chronifizierung zu vermeiden. Falls du selber betroffen bist, möchte ich dir sagen, es ist keine Schande sich Hilfe zu suchen und es gibt dadurch Hoffnung auf Besserung. Hier bekommst du Hilfe Bei der Deutschen Depressionshilfe können sich Betroffene und Angehörige melden und bekommen Hilfe und Beratung: Infotelefon: 0800/ 33 44 533 www.deutsche-depressionshilfe.de Ebenso findest du auf ihrer Seite auch einen kostenlosen und anonymen Selbsttest: Bin ich depressiv? Was du selbst tun kannst - meine Empfehlungen: Such dir professionelle Hilfe (Psychiater, Psychologen, Therapeuten, Selbsthilfegruppen) Lass deine Mikronährstoffe von deinem Hausarzt überprüfen Achte auf gesunde Ernährung → lass die Fertigprodukte, Weißmehl, Alkohol, Zucker usw. weg und trink ordentlich Wasser Wähle Tryptophan-reiche Nahrungsmittel, sie sind gut für dein Gehirn: Bananen, Datteln, Walnüsse, Kakao Bewege dich in der Natur Lass abends das Handy nicht im Schlafzimmer und nutzte einen Blaulichtfilter für deinen PC oder Telefon Etabliere Routinen (regelmäßig essen, schlafen, bewegen) Lass eine Darmsanierung durchführen (es ist erwiesen, dass ein Ungleichgewicht im Darm zu Ängsten führen kann) Buchempfehlung: Kurt Krömer: Du darfst nicht alles glauben, was du denkst: Meine Depression.

  • 24 Achtsamkeitsübungen für deinen Alltag

    Achtsamkeit ist ein großes Wort und vielleicht geht es dir wie vielen Menschen, dass sie es eigentlich nicht mehr hören können. Das ist schade, denn Achtsamkeit bedeutet nicht, dass du ein Yogakissen, Räucherstäbchen oder eine Meditationspraxis benötigst. Im Gegenteil, Achtsamkeitsübungen sind einfache Techniken, mit denen du deine Aufmerksamkeit, das im "Hier und Jetzt-sein" schulst. In denen du nicht urteilst oder bewertest, sondern beobachtest. Da ich ein großer Fan von Achtsamkeitsübungen bin und ihre Wirksamkeit wissenschaftlich erwiesen ist, möchte ich sie dir wirklich ans Herz legen. In diesem Artikel bekommst du von mir 25 Übungen, um Achtsamkeit zu praktizieren, ganz ohne großes Tschi-Tschi. Also los geht's! Ich beginne mit deinen 5 Sinnen: Um vier davon wahrzunehmen, und zwar das Hören, Fühlen, Schmecken und Tasten, empfehle ich dir deine Augen zu schließen. Dies hat den Vorteil, dass du keine optischen Infos zusätzlich verarbeiten musst und dich ganz auf den jeweiligen Sinn konzentrieren kannst. Hören: Schließ deine Augen und nimm die Geräusche um dich herum wahr. Was hörst du? Stimmen, Laute, Windgeräusche, Musik, die Bahn, Autohupen? Sehen: Nimm einen tiefen Atemzug, setz dich aufrecht hin und schau dich in Ruhe um. Was kannst du sehen? Welche Farben, welche Materialien (Holz, Metall, Beton)? Wie ist die Oberflächenstruktur (glatt, matt, glänzend, uneben, ...), die Form (rund, geschwungen, eine Linie, ...)? Riechen: Schließ deine Augen, atme tief ein und aus und versuch, mit dem nächsten Atemzug Gerüche wahrzunehmen. Riecht es nach Kaffee, nach Regen, nach bestimmten Lebensmitteln? Wie riecht Holz oder Erde? Du kannst dir dafür auch einen Apfel oder eine Blüte in die Hand nehmen und daran riechen. Ist der Duft, süßlich, sauer, frisch, ...? Schmecken: Schließ deine Augen, trink einen kleinen Schluck Tee, Kaffee, worauf auch immer du gerade Lust hast. Nippe einen kleinen Schluck. Was spürst du auf deiner Zunge? Nimm noch einen Schluck und behalte ihn für kurze Zeit im Mund. Was schmeckst du? Fühlen: Auch hier, schließ deine Augen und fahre mit den Fingerspitzen langsam über einen Gegenstand, über das Fell deines Haustieres, über ein Pflanzenblatt usw. Erst mit den Fingerspitzen, dann mit der ganzen Hand. Du kannst auch deinen Handrücken verwenden. Was fühlst du? Ist es warm, kalt, kratzig, glatt, stachelig, ...? Wäsche zusammenlegen: Leg das Kleidungsstück auf eine gerade Fläche, streiche mit der Hand darüber. Wie fühlt sich das Material an? Leg das Kleidungsstück langsam und bewusst zusammen. Erst die eine Seite falten, dann die zweite. Wie oft entstehen Knickkanten? Obst oder Gemüse schneiden: Beim Kochen kannst du wunderbar deine Achtsamkeit trainieren. Beobachte, wie fasst du das Messer an, wo setzt du an, gibt es ein Schneidgeräusch? Wasser beim Kochen beobachten: Hörst du die Geräusche? Wie sieht das Wasser aus? Kannst du die Wärme und den Wasserdampf sehen und spüren? Laufen: Wie gehst du? Wie setzt du deinen Fuß auf, wie rollst du ihn ab? Auf was für einem Untergrund bewegst du dich? Fühlst du die Steine durch deine Schuhsohlen oder läufst du barfuß? Bewertest du Menschen? In welchen Situationen bewertest du sie? Packst du sie in "Schubladen"? Wenn ja, woran machst du es fest? Am Dialekt, an der Kleidung, an der Art wie sie sprechen oder sich verhalten? Sind dir fremde Personen schnell sympathisch oder bist du eher skeptisch? Teezubereitung: Wie sieht der noch trockene Teebeutel aus? Wenn du am Teebeutel riechst, kannst du die Kräuter oder Früchte identifizieren? Wie verfärbt sich das Wasser, wenn du den Teebeutel ins Wasser bringst, kannst du vielleicht etwas hören, wenn du deine Tasse oder den Becher an dein Ohr hältst? Wie riecht der Tee, wie schmeckt er? Gerade bei der Teezubereitung kannst du deine Achtsamkeit mit all deinen Sinnen wahrnehmen. Aktives Zuhören: Fällt es dir schwer, zuzuhören? Sind deine Gedanken eventuell schon bei deiner Antwort? Kausalitätsprinzip: Nichts passiert ohne Grund und für jede Wirkung, gibt es auch eine Ursache. Beobachte, wie du auf Menschen, Situationen oder in Gesprächen reagierst. Kannst du einen Zusammenhang feststellen? Oder bemerkst du, dass dir Dinge ständig herunterfallen, weil du übermüdet oder gestresst bist? Autofahren: Wenn du Auto fährst, läuft das Radio? Telefonierst du nebenbei? Bekommst du die Strecke bewusst mit (zum Beispiel auf der Autobahn)? Woran denkst du? Regen dich andere Straßenteilnehmer auf? Musik hören: Was ist es für eine Melodie? Ist sie fröhlich? Weckt der Song Erinnerungen in dir? Wie ist deine Emotion? Macht dich die Musik traurig oder hebt sie deine Stimmung? Verstehst du den Text oder hörst du eventuell das erste Mal bewusst hin? Hörst du Instrumente und wenn ja, welche sind es? Regen beobachten: Wie groß sind die Tropfen? Gibt es Pfützen und wenn ja, welche Form haben sie? Bilden sich Ringe in den Pfützen? Befinden sich Regentropfen auf deiner Haut, Kleidung, auf Blättern oder Blüten? Wie sehen sie aus? Flammenbeobachtung: Wenn du dir eine brennende Kerze ansiehst oder in ein Lagerfeuer schaust, was kannst du beobachten? Gibt es Funken? Knistert die Flamme? Welche Geräusche kannst du wahrnehmen, welche Farben, welchen Geruch? Spürst du die Wärme? Meereswellen und -rauschen: Wie sieht das Meer aus? Spürst du Salzwasser auf deiner Haut? Ist das Meer ruhig oder wild? Wie sieht die Farbe aus? Schwarz? Klar? Türkis? Ist der Schaum der Wellen weiß? Wie hoch sind die Wellen oder erinnert es dich eher an einen See? Social Media: Wie oft nimmst du dein Telefon am Tag in die Hand, um deine Nachrichten, Facebook, Instagram etc. zu checken? Wie viel Zeit nutzt du dafür? Welche Emotionen werden geweckt? Vergleichst du dich, bist du genervt oder inspiriert? Trainieren: Wenn du Übungen praktizierst, achtest du auf die genaue Ausführung? Welche Muskeln werden beansprucht? Trinken: Wie viel trinkst du am Tag und was? Wie ist der Geschmack, die Farbe, die Temperatur? Wie atmest du? Schließ hierfür gerne deine Augen und konzentriere dich auf deinen Atem. Kannst du ihn hören? Ist er tief oder flach? Atmest du in den Brustraum oder tief in den Bauch? Hebt sich deine Bauchdecke? Atmest du über die Nase ein und über den Mund aus? Versuche einige Minuten bei deinem Atem zu bleiben. Du musst ihn nicht verändern, einfach nur wahrnehmen. "Ich muss": Wie oft am Tag verwendest du das Wörtchen MUSS? "Ich muss noch schnell ...". Kannst du es wahrnehmen? Und wenn ja, was macht es mit dir? Stresst es dich? Die inneren Kritiker: Kannst du wahrnehmen, wie oft dein innerer Kritiker (Zum Beispiel: Ich muss perfekt sein.) zu dir spricht? Oder bemerkst du Glaubenssätze, die sich immer wieder einschleichen? Während du deine Achtsamkeitsübung praktizierst, musst du nichts weiter tun oder verändern. Nimm einfach nur wahr, was gerade da ist. Wenn du bewertende Gedanken bemerkst, macht nichts. Lass sie wieder gehen. Und vielleicht hast du jetzt Lust, die ein oder andere Übung auszuprobieren. Bleib schön gesund - deine Karina Illustration: Karina Röpcke

  • Wie finde ich meine Werte?

    Alles ist im Wandel und die Schnelllebigkeit der Welt fordert jeden Tag eine Fülle an Entscheidungen. Das Wissen um deine Werte ist eine Orientierungshilfe, ein Routenplaner für dein Leben. Indem du Entscheidungen triffst, gibst du die Richtung vor. Neben deiner Persönlichkeit sind deine Werte die moralischen Prinzipien, welche bestimmen, wer du bist und was dir wichtig ist. Sie sind der innere Kompass, der dir dabei hilft, bewusste Entscheidungen zu treffen und ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu führen. Doch wie genau kannst du deine eigenen Werte identifizieren? In diesem Blogartikel findest du eine Anleitung mit einigen bewährten Methoden, die dir helfen, deine Werte zu entdecken. Schritt 1: Selbstreflexion Der erste Schritt, um deine eigenen Werte zu finden, ist die Selbstreflexion. Nimm dir bewusst Zeit, um über dein Leben nachzudenken und deine Erfahrungen zu analysieren. Setze dich in eine ruhige Umgebung, in der du dich wohlfühlst, und reflektiere über folgende Fragen: Was macht mich besonders glücklich? Gab es Momente in meinem Leben, die mich besonders erfüllt haben? Was gefällt mir nicht und macht mich wütend oder aggressiv? Warum reagiere ich in bestimmten Situationen besonders emotional? Welche Aktivitäten oder Begegnungen haben mir ein Gefühl von Sinnhaftigkeit vermittelt? Worüber kann ich stundenlang erzählen? Welche Eigenschaften schätze ich an mir selbst und anderen Menschen? Welche Prinzipien oder Werte sind mir wichtig, wenn ich Entscheidungen treffe? Schreib alles auf, was kommt. Erkennst du bestimmte Muster? Deine Gedanken und die Sammlung deiner Informationen sind der erste Schritt, um dir über deine eigenen Werte bewusst zu werden. Schritt 2: Werte-Liste erstellen Eine weitere Methode, um deine Werte zu finden, besteht darin, eine Liste von verschiedenen Werten zu erstellen und sie gegeneinander abzugleichen. Du kannst eine Vielzahl an vorgefertigte Werte-Listen im Internet finden, die von mir nehmen oder deine eigene erstellen. Schreib dafür alle Werte auf, die dir in den Sinn kommen. Gehe anschließend die Liste durch und markiere intuitiv die Werte, die mit dir räsonieren. Welche erscheinen dir am wichtigsten? Diese Werte könnten beispielsweise Liebe, Dankbarkeit, Freiheit, Sicherheit, Kreativität, Weiterentwicklung, Erfolg, Ehrlichkeit, Abenteuer, Unabhängigkeit, Familie, Gerechtigkeit, Klarheit, Ordnung, Pünktlichkeit oder Gesundheit sein. Wähle im nächsten Schritt aus den Werten maximal 5 Werte aus, die dir am meisten bedeuten. Frag dich bei jedem einzelnen, warum sind sie dir wichtig? Wo lebst du sie bereits und wie kannst du die Werte noch mehr leben? Dieser Prozess der Priorisierung hilft dir dabei, dich auf deine Kernwerte zu konzentrieren. Schritt 3: Äußere Einflüsse prüfen Unsere Werte werden nicht nur durch unsere innere Realität geformt, sondern auch durch äußere Einflüsse wie Familie, Kultur und Gemeinschaft. Ich möchte dich dazu einladen, dir die Zeit zu nehmen, um über die Menschen in deinem Leben nachzudenken, die dir wichtig sind. Frage dich, welche Werte verkörpern sie und wie beeinflussen sie dich? Gibt es bestimmte Traditionen oder Überzeugungen? Diese externen Einflüsse können dir weitere Hinweise geben, welche Werte für dich von Bedeutung sind. Beachte jedoch, dass nicht alle Werte, die von anderen Menschen oder deiner Umgebung geprägt werden, automatisch auch deine eigenen Werte sein müssen. Überprüfe kritisch, welche Werte wirklich zu dir passen und mit deinem authentischen Selbst in Einklang stehen. Achte bei der Auswahl der Werte darauf, ob sie sich für DICH richtig anfühlen. Spüre dafür in dich hinein und beantworte die Frage: Sind das wirklich deine Werte oder sind es Werte, von denen du glaubst, dass du sie leben solltest? Schritt 4: Werde aktiv Eine gute Methode, um deine Werte zu entdecken, besteht darin, in Aktion zu treten. Probiere Neues, mach Erfahrungen, engagiere dich ehrenamtlich in Vereinen, beteilige dich an sozialen Projekten oder nimm an Veranstaltungen teil, die dich interessieren. Während des Ausprobierens achte auf deine Gefühle und Reaktionen. Erfüllt es dich? Macht es dir Freude? Bedeutet dir die Tätigkeit/Aktivität etwas oder frustriert sie dich? Diese Beobachtungen können dir helfen, deine Werte weiter zu verfeinern und herauszufinden, was dir wirklich wichtig ist. Schritt 5: Kontinuierliche Reflexion und Anpassung Die Suche nach deinen Werten ist ein kontinuierlicher Prozess der Selbstreflexion und Anpassung. Es ist kein einmaliges Festlegen und deine Werte können sich im Laufe der Zeit verändern und weiterentwickeln. Daher ist es wichtig, regelmäßige Reflexion und Selbstbewertung zu praktizieren. Nimm dir regelmäßig Zeit, um zu überprüfen, ob deine aktuellen Handlungen und Entscheidungen im Einklang mit deinen Werten stehen. Frage dich, ob du authentisch lebst und deine Werte in deinem Alltag zum Ausdruck kommen. Wenn du feststellst, dass es Diskrepanzen gibt, nutze diese Erkenntnisse, um Anpassungen vorzunehmen und deinem wahren Selbst näherzukommen. Abschließende Gedanken Notiere deine drei bis fünf wichtigsten Werte und hänge sie gut sichtbar auf. Bist du dir mit bestimmten Entscheidungen unsicher, orientiere dich an ihnen. Umgib dich mit inspirierenden Menschen, die ähnliche Werte teilen und du wirst durch Ehrlichkeit und Authentizität viel Freude erfahren. Die Suche nach den eigenen Werten ist ein persönlicher und individueller Prozess. Es erfordert Zeit, Geduld und Offenheit, um sich selbst besser kennenzulernen und seine Glaubenssätze und tiefsten Überzeugungen zu identifizieren. Indem du deine Werte entdeckst, kannst du bewusstere Entscheidungen treffen und dein Leben nach deinen Wünschen gestalten. Also nimm dir die Zeit, dich selbst zu erforschen und deine Werte zu finden. Du wirst erstaunt sein, wie sehr sie dein Leben bereichern können. Illustrationen: Karina Röpcke

  • Was ist Sattvavajaya?

    "Sattvavajaya ist das Zurückziehen des Geistes von den ihm schädlichen Objekten." - Charaka Samhita sattvavajaya = "Eroberung des Geistes" chikitsa = ärztliche Behandlung, Therapie, Heilkunde Der Begriff Sattvavajaya Chikitsa kommt aus dem Sanskrit und steht für die in der ayurvedischen Behandlung angewandten psychologischen Methoden. Ziel ist es, den Geist durch die Erhöhung von Sattva zu stärken und auf Schädliches zu verzichten. Die ayurvedische Psychologie ist ein Teilgebiet der ayurvedischen Lehre und basiert auf der Yoga-Philosophie. Im Gegensatz zur westlichen Medizin betrachtet sie den Menschen ganzheitlich und bezieht immer Körper, Geist und Seele mit ein. In der ayurvedischen Psychologie wird mit rationalen, psychologischen und spirituellen Methoden gearbeitet. Die Spiritualität spielt eine große Rolle. Sie darf als frei von einem religiösen Glauben verstanden werden und bedeutet mehr der Glaube an etwas Höheres als wir Selbst. Sattvavajaya nutzt die therapeutischen Techniken der Gesprächstherapie, Psycho-Diätetik, frühkindliche Entwicklungspsychologie, Meditationen, Pranayama, Körper- und Energiearbeit. Grundsätzlich hat die ayurvedische Psychologie eine positive Sichtweise. Alle Dinge werden kontinuierlich in Bezug auf „förderlich“ und „schädlich“ geprüft, Schädliches schrittweise aufgeben, sowie durch Förderliches gemäß Dharma (Pflicht/ Sinn des Lebens), Artha (Wohlstand) und Kama (Beziehungen) ersetzt. Therapieelemente von Sattvavajaya Geistige Erkrankungen werden beseitigt durch die Anwendung von jnana (Vermittlung von philosophischen Grundlagen und spirituellem Wissen: Wahrnehmung, sowie subtile Analyse der Problematik), vijnana (weltliches Wissen: praktische Umsetzung der Erkenntnisse), dhairya (Geduld, Standfestigkeit: Steigerung der mentalen Toleranzfähigkeit), smrti (Gedächtniskorrektur) und samadhi (tiefer "in sich ruhender" Zustand, indem sich das Bewusstsein auf nur ein einziges Objekt konzentriert; dieser Zustand wird z.B. erreicht durch Meditationen, Yoga, Atemübungen, autogenes Training ... alles, was auf den Geist positiv wirkt und wo der Mensch vollständig bei sich ist). Es ist zu erwähnen, dass keine konkreten Methoden und Psychotherapieverfahren in den vedischen Texten zu finden sind. Jedoch lassen sich die ayurvedischen psychologischen Ansätze sehr gut mit westlichen ganzheitlichen psychotherapeutischen Verfahren kombinieren, um menschliches Leiden und mentale Erkrankungen zu minimieren.

  • Agni und Ama im Ayurveda

    Agni und Ama sind vereinfachte Erklärungsmodelle im Ayurveda. Es heißt: Alles, was wir nicht verdauen, lagert sich im Körper ab und verstopft unsere Körperkanäle. Dieses „Unverdaute, Giftige und Unreife“ wird Ama („Schlacken“) genannt. Normalerweise, wenn wir uns im Gleichgewicht befinden, ist der Körper imstande, alles aufgenommene von alleine auszuscheiden. Ist es jedoch zu viel, kommt er mit dem Ausscheiden nicht hinterher und Ama, mit seiner klebrigen Konsistenz, kann längerfristig zu Krankheiten wie Krebs oder Autoimmunerkrankungen führen. Agni ist von zentraler Bedeutung für unser Leben. Im Ayurveda gibt es viele verschiedene Subtypen. Das Elementarste ist das Verdauungsfeuer. Ist Agni ausgeglichen, merken wir es an einem guten Stoffwechsel, einer optimalen Verdauung, Lebensfreude, mentaler und körperlicher Gesundheit. Ist es jedoch gestört, führt es zu Ungleichgewichten und Krankheiten. Aber schauen wir uns die beiden genauer an. Ama, das Unverdaute Die Eigenschaften von Ama sind klebrig, trüb, kalt, übelriechend, schwer, dickflüssig, feucht und unrein. Ursachen für Ama können sein: Konsum von Alkohol, Medikamenten, Lebensmittelzusätzen, negativen Nachrichten, Nikotin Überessen ungünstige Lebensmittelkombinationen Essen zur "falschen" Zeit (z.B. am Abend, kurz vor dem Schlafengehen) und im falschen Moment (während eines Streitgespräches oder währenddessen zum nächsten Termin gehetzt wird) unregelmäßige Essenszeiten sehr kalte Nahrung und Getränke Umweltgifte ungesunde Ernährungs- und Lebensgewohnheiten Mangel an Bewegung psychische Störungen intensive Emotionen wie Kummer, Wut, Angst, Scham Stress Unterdrückung natürlicher Bedürfnisse ... Die Entstehung von Ama Alles, was du zu dir nimmst, muss vom Körper verdaut werden. Dies geschieht mithilfe deines Agnis. Agni bedeutet auf Sanskrit so viel wie Feuer und ist für alle Stoffwechselvorgänge und unsere Verdauungskraft zuständig. Wenn dein Verdauungsfeuer gut funktioniert, wird die Nahrung in ihre Bestandteile zerlegt und zum Aufbau deiner Gewebe (Dhatus) genommen. Das wenige Ama, das anfällt, wird meistens nachts in den Verdauungstrakt befördert und kann am Morgen ausgeschieden werden. Ist dein Verdauungsfeuer jedoch eine kleine Flamme, kann die Nahrung nicht richtig aufgespalten werden und es bleiben unerwünschte Stoffwechselprodukte (Ama) im Körper zurück. Symptome von Ama können sein: träge Verdauung, Blähungen, Sodbrennen, Völlegefühl stark riechender Stuhl und Urin dicker Zungenbelag Mund- und Körpergeruch Infektionen, Pilzerkrankungen unreine Haut, Akne, Ausschläge und Ekzeme wenig Energie, Müdigkeit, Lustlosigkeit Übergewicht Kopfschmerzen Schwere geistige Verwirrung Sexuelle Schwäche Agni, dein Verdauungsfeuer Die Qualitäten von Agni sind heiß, scharf, subtil, trocken, leicht, klar und ausbreitend. Durch seine feurigen und transformierenden Eigenschaften steht Agni in enger Verbindung mit dem Pitta-Dosha. Ist viel Pitta vorhanden, ist auch das Agni hoch. Du kannst es dir wie einen Herd oder eine Flamme vorstellen. Nimm die Zutaten, leg sie in den Topf und stell diesen auf den Herd oder die Flamme. Bei optimaler Temperatur entsprechend der Nahrungsmittelmenge in deinem Topf, wird dein Essen gleichmäßig gekocht und ist somit auch gut verträglich. Dieses entspricht dem Sama Agni. Es arbeitet normal und ausgeglichen und zeigt sich an einer guten Verdauung. Dein Stoffwechsel ist in Balance, was wiederum ein gutes Immunsystem zur Folge hat. Sind in deinem Kochtopf jedoch zu wenig Zutaten und die Einstellung der Flamme ist zu hoch (Tikshna Agni), verbrennt dein Essen. Das bedeutet, es gehen wichtige Nährstoffe verloren, es entstehen Heißhungerattacken, Sodbrennen usw. Ist dein Agni zu schwach (Manda Agni), werden die Nahrungsmittel nicht oder nur teilweise verdaut (Magenprobleme, Verschleimungen) und früher oder später bildet sich Ama daraus. Wieder am Beispiel des Kochtopfes: die Lebensmittel werden durch die zu kleine Flamme ungenügend erhitzt. Wenn du die Flamme abwechselnd auf groß und klein stellt, verbrennt entweder dein Essen oder es bleibt roh. Ein unregelmäßiges Agni wird Vishama Agni genannt und ist die Ursache für eine unregelmäßige Verdauung. Du erkennst es an einem unregelmäßigen Appetit, Blähungen usw. Vata und Kapha haben beide eine kühlende Eigenschaft und sind somit Doshas mit einem wechselhaften und niedrigen Agni. Aber auch mit einem guten Verdauungsfeuer, kann es zur Ama-Bildung kommen. Ist dein Verdauungsfeuer z.B. am Morgen noch klein und du trinkst kaltes Wasser oder isst eine zu große Frühstücksportion, löschst du damit deine Flamme und Ama bleibt zurück. Alles, was aufgenommen wird, muss auch verdaut werden. Das bedeutet auch unsere aufgenommenen Informationen, unsere Gedanken und Emotionen. Das zeichnet ein balanciertes Agni aus: stabile Gesundheit stabiles Gewicht gesunder Hunger/Appetit gute Verdauung gesunder Stoffwechsel gute Immunität guter und tiefer Schlaf viel Energie klare Wahrnehmung/ klarer Geisteszustand Intelligenz Mut Lebensfreude Optimismus Ojas im Überschuss ... Ein balanciertes Agni ist demnach die wichtigste Grundlage für einen optimal funktionierenden Stoffwechsel, dein Immunsystem und somit für deine Gesundheit. Die gute Nachricht: befindest du dich im Gleichgewicht und hast ein starkes Verdauungsfeuer, macht es deinem Körper nichts aus, auch ab und zu "ungesunde" Lebensmittel zu verzehren. Was kannst du tun, um dein Agni zu stärken? Jeder Mensch ist individuell. Neben den allgemeinen Empfehlungen wie dem Beachten der Lebensmittelkombinationen, den Essenszeiten, Stressreduktion (besonders während des Essens), Vermeidung von schwerverdaulicher Nahrung (Fertigprodukte und Fast Food), dem Unterlassen von Trinken während der Nahrungsaufnahme, sowie Alkoholkonsum, können spezielle Ausleitungsverfahren, Heilkräuter/Tees unterstützend wirken. Um Krankheiten vorzubeugen, wird daher empfohlen, Ama zu reduzieren, bzw. aus dem Körper zu entfernen und die Gewebe mithilfe eines balancierten Agnis aufzubauen. Es müssen nicht die großen Dinge sein ... Yoga, Spaziergänge, Bewegen in der Natur und Trinken von warmen Wasser können leicht in den Alltag integriert werden. Und als kleines Wundermittel hilft ein Stück Ingwerwurzel bei einem schwachen Agni und der Ausleitung von Ama. In diesem Sinne pass auf dich auf und bleib gesund! Deine Karina

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