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Meine 7 Tipps für dein ayurvedisches Morgen-Ritual


Ayurveda Morgenroutine Karina Röpcke - Zeichnung

Die Morgenroutine spielt eine wichtige Rolle im Ayurveda und geht weit über das übliche Duschen und Zähneputzen hinaus.


Wie du deinen Tag startest, so verläuft auch dein Tag.

Besonders die morgendlichen Stunden sind kraftvoll und wirken sich positiv auf deine Gesundheit und dein Wohlbefinden aus.

Durch die Morgenroutine wird dein Körper aktiviert (durch z.B. sanftes Dehnen oder Yoga), du befreist dich von Ballast (Ama) und dein Verdauungsfeuer (Agni) wird angeregt.


Im Folgenden möchte ich dir einige wirkungsvolle ayurvedische Reinigungs-Methoden und Morgenroutinen vorstellen:

  • frühes Aufstehen

  • Ölziehen

  • Zunge reinigen

  • kein Kaffee vor dem Frühstück

  • Trinken von warmem Wasser

  • Bewegung

  • bewusste Atmung


Tipp Nummer 1: frühes Aufstehen


Empfohlen wird ein frühes Aufstehen vor Sonnenaufgang, um die positive Vata-Energie zu nutzen. Schläfst du länger, befindest du dich bereits in der Kapha-Zeit, was zu Trägheit führen kann.


Tipp Nummer 2: Ölziehen


Ölziehen ist eine ganz einfache Methode zur täglichen Entgiftung.

Direkt morgens nach dem Aufwachen und auf nüchternen Magen ist die beste Zeit.

Nimm 1 Teelöffel Sesam-, Kokos-, Oliven- oder Leinöl in den Mund und bewege es für 5-10 Minuten kräftig hin und her. Das hört sich erst einmal lang an. Diese Zeit kannst du schon einmal nutzen, um Wasser aufzukochen oder zu duschen.


Spuck anschließend das Öl in ein Papiertuch und entsorge es im normalen Abfall (bitte nicht über die Toilette oder ins Waschbecken).

So tust du auch der Umwelt etwas Gutes! Spüle deinen Mund mehrmals gründlich mit Wasser aus. Im Anschluss kannst du deine Zunge mit einem Zungenschaber reinigen und deine Zähne wie gewohnt putzen.


Tipp Nummer 3: Zunge reinigen


Die Zungenreinigung entfernt Beläge, die sich in der Nacht gesammelt haben und unterstützt somit deinen Körper bei der täglichen Entgiftung.

Setze den Schaber (alternativ kannst du auch einen Teelöffel benutzen) hinten an der Zunge an und zieh ihn mehrmals sanft bis zur Zungenspitze. Zwischendurch kannst du den Schaber kurz unter laufendes Wasser halten, um ihn zu reinigen. Spüle anschließend deinen Mund mehrmals gründlich aus. Und das war es schon!

Illustration von Karina Röpcke: zungeschabende Frau
Durch das morgendliche Zungeschaben werden Beläge und Giftstoffe (Ama) aus dem Mund entfernt. Dies soll Mundgeruch reduzieren und hat einen positiven Effekt auf deine Verdauung, dein Immunsystem und auf deinen Geschmack

Tipp Nummer 4: Trinke den Kaffee nicht vor dem Frühstück


Das wird eventuell die schwierigste Umsetzung werden.

Für mich war es die größte Veränderung, als ich aufhörte, mich bereits nach dem Aufstehen mit Kaffee zu "dopen".

Ich erkläre es meinen Klientinnen und Klienten folgendermaßen: Nachts, wenn du schläfst, wird die Küche geputzt. Abfall (Schadstoffe) wird gesammelt und vor die Tür gestellt. Anschließend muss nur noch ordentlich durchgewischt werden. Wenn dies anstelle warmen Wassers mit Kaffee geschieht, kannst du dir sicherlich vorstellen, wie es bei dir aussieht. Daher mein Tipp: trinke den ersten Kaffee nach dem Frühstück. So bekommt dein Körper auch seine Bitterstoffe nach der Mahlzeit.

Der Ayurveda hat per se nichts gegen eine Tasse Kaffee, jedoch zum richtigen Zeitpunkt (nach dem Frühstück, der Zeit am Morgen oder nach dem Mittagessen).


Tipp Nummer 5: warmes Wasser


Wie bereits bei Tipp 4 erwähnt: trinke am Morgen 1-2 Gläser warmes Wasser auf nüchternen Magen.

Dein Flüssigkeitshaushalt wird aufgefüllt und gleichzeitig bringst du deinen Darm in Schwung.


Fast jede Person, die sich mit Ayurveda beschäftigt, geht nicht ohne sie aus dem Haus … die Thermoskanne mit dem heißen Wasser.


Aber warum eigentlich?


Du bestehst zu ca. zwei Dritteln aus Wasser, daher ist es dein wichtigstes Lebensmittel. Es transportiert Nährstoffe zu den Zellen, entsorgt Abfallprodukte über die Nieren und unterstützt die Regelung unserer Körpertemperatur.

Viele Probleme wie z.B. Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen, Gereiztheit und Essgelüste können auf Wassermangel beruhen.

Wasser nimmst du nicht nur durch das Trinken auf, sondern auch in Obst und Gemüse ist viel davon enthalten.


Ich persönlich koche mein Wasser täglich auf, da ich dies irgendwann einmal gelernt habe. Noch vor der Mundhygiene stelle ich mein Wasser auf den Herd. Meiner Erkenntnis nach, werden durch intensives Erhitzen und spru­delndes Kochen, z.B. 10-20 min., die sehr stabilen Wasserstoffbrücken der Wassermoleküle aufgebrochen und das Wasser wird dadurch von den Zellen besser aufgenommen. Ich vermute, diese Empfehlung stammt aus der Zeit als es in Indien noch kein sauberes Wasser gab, daher: wenn du keine Zeit für langes Kochen hast, kann dir auch ein einfacher Wasserkocher dienen.


Wenn du das warme Wasser (in der Thermoskanne aufbewahrt) über den Tag verteilt trinkst, ist dein Körper optimal versorgt.


Extra-Tipp:

Sollte dir pures Wasser nicht schmecken, probier doch Wasser mit einem Stück Zitrone, Ingwer oder Gurke. Wenn du möchtest, kannst du es mit Honig süßen, aber achte darauf, den Honig nicht in kochendes Wasser zu bringen.

Illustration Karina Röpcke: Frau hält Wasserflasche in der Hand
Die Thermoskannne mit warmen Wasser ist der optimale Begleiter für deinen Tag

Tipp Nummer 6: Bewegung


Egal ob ein "verschlafenes" Dehnen, Joggen oder ein Spaziergang am Morgen, dein Körper wird es dir danken. Durch die Bewegung werden Muskeln und Faszien gelockert und die Giftstoffe durch den Schweiß ausgeschieden.

Ich persönlich mag am Morgen sehr gern dieses "Full Body Stretch"-Video von Mady Morrison. Es dauert nur 15 Minuten und ich fühle mich bereit für den Tag.


Illustration von Karina Röpcke: Uttanasana, die stehende Vorbeuge
Lass dich mal hängen! Uttanasana, die stehende Vorbeuge: Diese Übung hat schon kurzfristig unglaublich viele positive Wirkungen. Sie stärkt deine Organe, dehnt den Rücken und die Beinrückseiten, Stress wird abgebaut und sie beruhigt den Geist. Das Herz ist über dem Kopf und die Gefühle über dem Verstand. Das Gehirn wird durchblutet und du bekommst eine Extra-Portion Sauerstoff und Energie.

Tipp Nummer 7: bewusste Atmung


Die bewusste Atmung (Pranayama) ist ein wunderbares Werkzeug, deinen Körper schnell mit Energie (Prana) zu versorgen. Viele Menschen atmen im Alltag zu flach. Wird das Gehirn zu wenig mit Sauerstoff versorgt, fehlt diese Energie und wir fühlen uns müde.

Durch Pranayama bist du in der Lage deinen Geist zu beruhigen oder ihn zu aktivieren. Besonders das lange Ausatmen beruhigt das Nervensystem.

Du kannst deinen Atem beobachten, die Atemzüge zählen, ihn bewusst vertiefen oder ihn zusammen mit Meditations- und Entspannungstechniken praktizieren.


Illustration Karina Röpcke: Frau praktiziert mit geschlossenen Augen die Wechselatmung
Die Wechselatmung: sie wirkt harmonisierend, beruhigend, fördert die Konzentration und verbindet die rechte und linke Körperhälfte miteinander

Wie gestaltest du deine Morgenroutine am besten?


Schau für dich, wie viel Zeit du am Morgen aufbringen kannst.

Die Morgenroutine muss nicht lang sein.

Sieh es wie eine neue Gewohnheit, die du einführen möchtest.

Lass dir Zeit und habe Geduld.

Falls es dir im Moment wirklich nicht möglich ist, aufgrund von kleinen Kindern, Schichtdienst oder anderen Umständen, lass dich nicht entmutigen.

Bereits wenige Minuten am Tag reichen.

Versuch es mit ein paar tiefen Atemzügen vor dem Essen oder das Trinken von warmen Wasser von unterwegs. Hör in dich hinein, was brauchst du? Ist es die Bewegung vor einem langen Office-"Schreibtisch"-Tag oder benötigst du Ruhe und Fokus vor dem wichtigen Meeting am Vormittag?


Was wäre der erste Schritt, den du morgen Früh direkt umsetzen kannst?


Um meinen Körper sanft zu entgiften, werde ich (warmes Wasser trinken, Ölziehen): ........................


Um meinen Körper zu aktivieren, werde ich (spazieren gehen, Yoga, kurzes Stretchen): ........................


U m meinen Körper und meinen Geist zu beruhigen, werde ich (die Wechselatmung praktizieren, spazieren gehen): ........................



Illustrationen: Karina Röpcke



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